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Ein mörderisches Komplott (German Edition)

Ein mörderisches Komplott (German Edition)

Titel: Ein mörderisches Komplott (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claus H. Stumpff
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beiden Kinder müssen auf der
Stelle tot gewesen sein. Die Rettungssanitäter hatten große Probleme damit, die
schrecklich zugerichteten Körper aus dem Autowrack herauszulösen. Den
Leichenwagen hatten sie inzwischen angefordert, er traf kurz darauf ein. Unter
betroffenem Schweigen der Umherstehenden wurden die drei Metallsärge auf die
Ladefläche des schwarzen Autos geschoben, das gleich wieder mit seiner leblosen
Fracht davonfuhr. Der Fahrer hatte den Auftrag erhalten, die drei Särge zum Friedhof
in Dingwall zu überführen.
       Der Sergeant befragte nun einige der herumstehenden
Leute, aber keiner von ihnen konnte nähere Angaben zum Unfallhergang machen.
Alle hatten zwar den furchtbaren Knall vernommen, aber sonst nichts bemerkt. Er
wandte sich deshalb an den hohen Kriminalbeamten: »Wir sollten mal drüben in
der Autowerkstatt nachfragen, Sir. Vielleicht hat dort jemand etwas
beobachtet.«
       Da die Werkstatt sonntags geschlossen war, gingen sie
zur Tür des angrenzenden Wohnhauses. Mehrmals läuteten sie, aber es rührte sich
nichts. »Da ist niemand zu Hause«, meinte der Sergeant. »Die können also auch
nichts bemerkt haben.«
       Gordon Bayne alias Dylan Jameson überlegte kurz: »Meiner
Ansicht nach bringt uns die Suche nach irgendwelchen Zeugen nicht weiter. Sie
sollten das übliche Protokoll anfertigen und dann zurückfahren. Wo befindet
sich überhaupt Ihre Dienststelle?«
       »Wir gehören zur Police Station Kingussie«, gab der
Beamte zur Antwort. »Das liegt nur wenige Meilen entfernt von hier. Aber wir
sind gern bereit, Sir, Sie nach Inverness zu bringen, denn Ihr Rover ist ja
fürs erste fahruntauglich.«
    Bayne hätte dieses Anerbieten zwar gern angenommen, aber er
befürchtete, dass man im Polizeiwagen sofort seinen alkoholisierten Atem
bemerken würde, was für ihn recht unangenehme Folgen hätte. »Sehr freundlich,
Sergeant«, bedankte er sich. »Aber nach dem Schrecken vorhin setze ich mich
nicht gleich wieder in ein Auto. Hier gibt es mehrere Wanderwege und ich möchte
jetzt lieber durch die frische Natur marschieren. Später komme ich bestimmt als
Anhalter weiter. Und schließlich gibt es unterwegs auch Bushaltestellen.«
     
    Inzwischen war auch ein Spezialtransporter eingetroffen,
der die Einzelteile des zerborstenen Austins mittels eines Krans auf die
Ladefläche hievte. Die Fahrzeugtrümmer sollten auf Anweisung des Sergeanten zur
Feststellung der Unfallursache in eine Spezialwerkstatt nach Inverness gebracht
werden. Während sich die beiden Polizeibeamten in ihr Auto setzen, um den
Unfallbericht zu erstellen, lief Gordon Bayne eilig zum Fahrer des Transporters
vor. Er zeigte ihm seinen Polizeiausweis und ordnete an, dass das Autowrack
direkt zur Werkstatt des Polizeifuhrparks zu überführen sei. Der Fahrer nahm
dies freudig zur Kenntnis. Weil nämlich die für Spurensicherung und Ermittlung
technischer Unfallursachen zuständige Spezialwerkstatt sonntags geschlossen
war, hätte er mit dem Abladen bis Montagmorgen warten und solange auf weitere
Transportaufträge verzichten müssen. Der Polizeifuhrpark dagegen war stets
durchgehend geöffnet.
       »Nun fahren Sie schon!«, drängte Bayne, der verhindern
wollte, dass die Polizisten von seiner eigenmächtigen Auftragsänderung Kenntnis
erhielten. »Oder wollen Sie unbedingt im sonntäglichen Rückreiseverkehr stecken
bleiben? Hier hat sich bereits einiges aufgestaut.« Der Fahrer, ein dürrer Mann
mit aufgedunsenem Gesicht und Tränensäcken unter müde wirkenden Augen, nickte
nur kurz, startete den Dieselmotor und fuhr rasch davon.
       Nach einer Weile kamen die beiden Polizisten zurück.
»Hier haben wir das Protokoll, Sir!«, sagte der Sergeant. »Wenn Sie das bitte
noch unterschreiben wollen!«
       »So schnell geht das nicht, meine Herren, vielleicht
bekäme ich dann Scherereien mit meiner Versicherung. Schicken Sie am besten
alles ans CID Inverness, und zwar zu meinen Händen. Ich werde den Bericht dann
prüfen und abzeichnen.«
       »Wenn Sie meinen, Sir«, war die zögerliche Reaktion des
Sergeanten. »Aber gut, Sie sind sozusagen der Boss und mir soll es recht sein.
Dann dürfen wir uns wohl verabschieden«, meinte er und reichte Bayne die Hand.
       »Ach, und was wird aus meinem Rover?«, fragte Bayne und
sah den Constable strafend an. »Den wollten Sie doch auf den Hof der Werkstatt
schleppen.«
       Der Constable entschuldigte sich für seine
Vergesslichkeit. »Wird sofort erledigt, Sir!« Er lief zur

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