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Ein mörderisches Komplott (German Edition)

Ein mörderisches Komplott (German Edition)

Titel: Ein mörderisches Komplott (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claus H. Stumpff
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sein. Einen Teil davon lässt er dann bei mir.«
Sie lachte. »Fragen kostet nichts und wenn du Glück hast, erwischst du ihn
irgendwo am Hafen.«
       Foreman dankte Lolly für diesen Tipp. Dann
verabschiedete er sich und machte sich auf den Weg zum Hafengelände. Hier
begegnete ihm ein rothaariger, mit Overall und grünen Gummistiefeln bekleideter
Arbeiter, der anscheinend von der Fischfarm kam.
       »Hi!«, sprach er den Mann an. »Kennen Sie zufällig einen
gewissen Henrik?«
       Der Rothaarige stellte einen Eimer neben sich, wischte
mit dem Handrücken seine Nase ab und grinste: »Meinen Sie den Fremdenlegionär?
Ja, ich glaube der heißt Henrik. Der Typ traf erst gestern mit einer Ladung
Fischfutter und neuen Netzkäfigen aus Norwegen ein.« Er zeigte mit dem Daumen
hinter sich: »Dahinten auf dem Großparkplatz stellt er immer seinen Lastwagen
ab. Vielleicht erwischen Sie ihn dort, falls er sich nicht gerade in seiner
Kneipe volllaufen lässt.«
       Nach kurzem Fußmarsch erreichte Foreman den am Ortsrand
gelegenen Parkplatz. Dort fiel ihm gleich ein großer Volvo-Lastwagen auf. Er
trat näher heran und erkannte zu seiner Verwunderung den Schriftzug Leegaard
Society Ltd Lillehammer an der Tür der dunkelblauen Fahrerkabine. Dann
richtete seinen Blick nach oben, wo der Fahrer mit beiden Armen über das
Lenkrad gebeugt zu schlafen schien. Mehrfach bollerte Foreman an die Wagentür,
bis der Mann erschrocken den Kopf hob und sich die Augen rieb. »Kann man hier
nicht mal pennen, ohne dass man dauernd gestört wird?«, brüllte er verärgert,
nachdem er das Seitenfenster hinuntergelassen hatte.
       Charles Foreman zuckte nur mit den Achseln und fragte:
»Do you speak english?«
       »Klar, wenn du willst auch Schwedisch, Französisch und
Arabisch, sogar Gälisch. Muss man ja wohl, denn ihr Tommys seid ja zu faul,
eine andere Sprache zu erlernen. Also, was willst du von mir?«, fragte er in
immer noch ärgerlichem Tonfall.
       »Heißt du Henrik?«, erkundigte sich Foreman
beschwichtigend.
       »Kann schon sein!«, gab er zur Antwort und verzog seine
Miene zu einem Grinsen. »Falls mir nicht inzwischen ein anderer Namen verpasst
wurde. Du kannst mich also ruhig Henrik nennen. Nur was willst du von mir?«
       »Ich möchte mit dir einiges besprechen. Was hältst du
von einem kräftigen Schluck?«
       »Wenn du damit einen Whisky meinst, halte ich das für
eine tolle Idee. Ich kenne da einen urigen Pub, den Old Fisherman’s Inn ,
das ist meine Stammkneipe, wenn ich hier zu tun habe. Die ist um diese Zeit
offen.«
       Mit einem Satz sprang er hinunter, knöpfte sich seine
braune Lederjacke zu und sein Gesicht strahlte in Erwartung eines guten Tropfens.
»Also, worauf warten wir noch? Meine Kehle ist ganz trocken!«
     
    Charles Foreman war froh, auf diese zwanglose Art ins
Gespräch mit dem ungepflegten, seit Tagen anscheinend nicht mehr mit Wasser und
Seife in Berührung gekommenen Mann hergestellt zu haben. Als sie an der Theke
des Lokals vor einem Whisky pur saßen, äußerte sich Foreman erstaunt:
       »Sag bloß, du fährst für die Leegaard Society ! Da
sind wir ja beinahe Kollegen! Für diese Firma arbeite ich hin und wieder, die
Fischfarm hier ist mein ganz persönliches Kind. Kennst du vielleicht einen Mann
namens Ronald Donaldson? Das ist der Marketingchef bei Leegaard. Und mein Name
ist Charles Foreman. du darfst mich Charlie nennen.«
       »Noch nie gehört, Charlie, der Typ hat sich mir noch
nicht vorgestellt.« Er lachte. »Ich kenne nur die anderen Fahrer von Leegaard
und meinen Chef, Mr Hopefield, den Leiter unseres Fuhrparks. Aber deshalb
wolltest du mich doch nicht zum Whisky einladen – oder?« Er lachte und
entblößte dabei seine obere Zahnlücke.
       »Natürlich habe ich einen Hintergedanken. Vielleicht
möchtest du dir ein schönes Sümmchen hinzuverdienen. Du brauchst für mich nur
einen kleinen, allerdings höchst vertraulichen Auftrag auszuführen. Für dich
besteht dabei kaum ein Risiko, sofern du es geschickt anstellst.«
       Henrik sah Charles lauernd an. »Als Trucker verdient man
nicht besonders gut. Und Geld kann man nie genug haben. Um was geht’s denn?«
     

    (6) Loch Ness
     
       »Nahe der kleinen Ortschaft Dores am Ostufer des Loch
Ness plant die Leegaard Society , also dein Arbeitgeber, die Errichtung
einer weiteren Lachsfarm und stößt dabei auf den erbitterten Widerstand der
Anrainer. Ihr Wortführer ist ein gewisser George McCallum. Wegen des

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