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Ein mörderisches Komplott (German Edition)

Ein mörderisches Komplott (German Edition)

Titel: Ein mörderisches Komplott (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claus H. Stumpff
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Fahrersitz. Dann kam er mit einem zylindrischen Metallkörper heraus,
den er auf Foreman richtete und dabei mit seinem Mund das Knattern einer
Maschinenpistole imitierte. Als Foreman zuerst erschrocken, dann aber
angewidert zurückwich, lachte Henrik nur.
       »Das ist ein Schlachtschussapparat, stammt von einem
Schlachthof irgendwo in der Provinz. Den dortigen Metzgern war ein Stier
entwischt, gerade als ich vorbeifuhr. Schon von Weitem sah ich, wie der
flüchtige Bulle zur Straße hin lief, hielt an und half den Leuten, das rasende
Vieh mit einem ausrangierten Netz einzufangen. Ich habe die Gruppe dann bis zum
Schlachthaus zurückbegleitet. Auf dem Boden neben dem Tor lag dieser
Schussapparat. Einer der Metzger hatte ihn wohl dort hingeworfen, als ihm der
Stier davonlief. Ich nahm das Ding an mich, gewissermaßen als Lohn für meine
Hilfeleistung. Eine ideale Waffe ist das, für die man keine Patronen benötigt,
somit auch keine verräterischen Patronenhülsen hinterlässt. Man verschießt
damit einen Edelstahlbolzen, der tief ins Gehirn vordringt, gleich darauf
mittels Stahlfedern ins Gerät zurückgezogen wird. Zum Abschuss braucht man lediglich
eine Zündkartusche. Außerdem knallt es nicht so laut wie bei anderen
Feuerwaffen. Wenn man das Gerät zuvor mit einem feuchten Lappen oder Ähnlichem
umwickelt, vernimmt man nur ein kurzes › Klack‹ – und schon ist es
geschehen.«
     
    Charles Foreman konnte es noch immer nicht fassen. Er
fühlte sich zwar nicht als Moralapostel, aber so etwas war nicht seine Sache.
Andererseits war er den lästigen Grünen endgültig los und durfte nun erwarten,
dass dem Genehmigungsverfahren zur Errichtung der Fischfarm bei Dores nichts
mehr im Weg stand.
       »Hoffentlich hast du keine Spuren hinterlassen. Die
Kriminaltechniker sind heutzutage mit allen Wassern gewaschen.«
       »Keine Bange. Ich diente einige Jahre in der
französischen Fremdenlegion. In einem UN-Camp im ostafrikanischen Dschibuti
haben wir die Spurenbeseitigung aus dem Effeff geprobt. Aber wir übten auch die
Verfolgung aller möglichen Fährten. Ich weiß also, wovon ich rede. Was ist nun
mit dem restlichen Lohn?«
       Charles Foreman ging zunächst nicht weiter auf Henriks
Frage ein. »Bist du erst jetzt aus Foyers zurückgekommen?«
       »Dachtest du wirklich, ich wollte der Polizei direkt in
die Arme laufen? Nee, ich habe den Tatort gleich wieder verlassen. Ich leistete
mir von deinem Vorschuss ein schönes Hotelzimmer. Nach der Tat musste ich mich
doch frisch machen und etwas ausruhen.«
       »Nun gut, du hast die Sache auf deine Weise erledigt.«
Foreman entnahm seiner Jackentasche einen Umschlag. »Hier hast du den Rest.
Stimmt genau!«
       Henrik zählte nach und meinte dann: »Alles klar! Und sollte
wieder mal ein ähnliches Problem auftauchen, dann stehe ich gern zur Verfügung.
Ich pflege alles immer sehr gründlich zu erledigen nach der Devise ›Vermeide Spuren – rette dein Leben ‹. Das hat man uns in der Legion tagtäglich
eingebläut.«
       Bevor sie sich verabschiedeten übergab ihm Charles
Foreman seine Visitenkarte. »Melde dich vorher, wenn du mal wieder in diese
Gegend kommst. Auf dem Kärtchen steht allerdings nur meine Handy-Nummer, denn
ich möchte keinesfalls in meiner Kanzlei angerufen werden.«
       Spürbar erleichtert teilte Charles Foreman seinem
Auftraggeber aus Lillehammer mit, dass der hartnäckigste Gegenspieler am Loch
Ness durch einen tragischen Unfall ums Leben gekommen wäre. Dieser George
McCallum sei allem Anschein nach im Suff zum See hinuntergestiegen, wo er sich
in den Kopf schoss. Nun könne die Leegaard Society mit einem erfolgreichen
Abschluss des Projekts rechnen, denn alle übrigen Protestierer seien nichts
weiter als einfache Leute und Dummköpfe, die ohne ihren Anführer ziemlich
hilflos dastünden.
       Ronald Donaldson zeigte sich von dieser Nachricht
hocherfreut und ließ Foreman wissen, dass er unmittelbar nach Zustandekommen
des Vertrags das vereinbarte Honorar auf seinem Bankkonto vorfände.

Kapitel 12
     
    Nach seiner Versetzung in die hinterste Provinz hatte sich
Paul O’Brien auf eine eher eintönige Tätigkeit gefasst gemacht. Doch seine
Befürchtung, sich dort nur noch mit provinzieller Kleinkriminalität abgeben zu
müssen, erwies sich als unbegründet, denn die Aufklärung des Mordfalls Thompson
nahm ihn sogleich in Anspruch. Durch diesen spektakulären Erfolg erwarb er sich
zwar einerseits viel Anerkennung, andererseits

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