Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein mörderisches Komplott (German Edition)

Ein mörderisches Komplott (German Edition)

Titel: Ein mörderisches Komplott (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claus H. Stumpff
Vom Netzwerk:
Als Henrik die sich abzeichnende Trunkenheit Georges
bemerkte, bot er sich an, ihn nach Hause zu fahren.
       »Du bis ein Pfundskerl«, lallte George. »Da wird sich
meine Alte aber wundern, wenn ich mit dem Auto vorgefahren komme. Schaust du
morgen wieder vorbei?«
       »Na klar!«, gab Henrik zur Antwort. »Da machen wir
richtig einen drauf!«
       Zufrieden hängte sich George bei Henrik ein und unter
fröhlichem Gegröle verließen beide schwankend das Gasthaus.
     
    Es war Nacht geworden, nur der Halbmond hinter den dichten
Wolken warf trübes Licht auf die schmale, am Loch Ness vorbeiführende Straße.
Als George sich torkelnd in den Sitz des Leihwagens fallen ließ, öffnete Henrik
den Kofferraumdeckel. Er blickte sich nach allen Seiten um, aber um diese Zeit
war die Straße menschenleer. Geräuschlos holte er unter einer alten Wolldecke
einen rohrförmigen Gegenstand hervor und trat damit an die noch offenstehende
Beifahrertür.
       George war kurz eingenickt und öffnete blinzelnd die
Augen. »Was ist denn los?«
       »Da wirst du dich wundern!«, war Henriks kurze Antwort.
       Es gab nur einen kurzen, gedämpften Knall, danach sank George
McCallums Kopf schlaff nach unten. Rasch hob Henrik den noch im Todeskampf
zuckenden Mann aus dem Wagen und trug ihn ans Ufer des Loch Ness, wo er ihn von
einem Bootssteg aus ins Wasser plumpsen ließ.
     
    Georges Leiche wurde am nächsten Morgen von einem deutschen
Urlauberehepaar aufgefunden. Der Mann eilte zu dem nahen Hotel, von wo aus die
örtliche Police Station verständigt wurde.
       Als das kreisrunde Einschussloch in der Stirn des Mannes
gesichtet wurde, tippten die Polizeibeamten zunächst auf Suizid. Auch die
sofort eingeleitete, allerdings recht oberflächlich durchgeführte Spurensuche
führte zu keiner anderen Beurteilung. Ebenso glaubten die Nachbarn an einen
Selbstmord George McCallums, der ständig Krach mit seiner Frau gehabt haben
soll.
       Inzwischen hatte die Flut alle Spuren weggespült, sodass
eine Rekonstruktion des Tathergangs nicht mehr möglich war. Andererseits fanden
Polizeitaucher weder eine Waffe noch ein Projektil oder eine Patronenhülse. Ein
schlauer Police Constable stellte dann fest, dass man sich unmöglich selbst in
den Kopf schießen könne, ohne dass danach die Waffe gefunden wurde. Es müsse
sich also doch um einen Mord gehandelt haben. Der Vorfall wurde daher an das
CID Inverness gemeldet, das die Überführung der Leiche in die Pathologische
Abteilung des Highland HospitalsInverness anordnete.
     
    Am selben Morgen wartete Charles Foreman voll Ungeduld auf
dem Großparkplatz, bis Henrik endlich eintraf.
       »Befehl ausgeführt!«, rief dieser und entbot Charles
einen militärischen Gruß, indem er eine Hand an den Schirm seiner Baseballkappe
hielt. »Es war kinderleicht und kein Mensch wird jemals dahinterkommen! Ich
hatte mich geduscht, rasiert und dann richtig fein gemacht. Natürlich habe ich
die Klamotten danach gut versteckt; du weißt schon, wegen der Blutflecken.« Er
strich sich dabei über die nachsprießenden, schwarzen Bartstoppeln. »Irgendwie
tut mit dieser George McCallum jetzt leid, denn er war ein feiner Kerl und wir
hatten uns prima verstanden. Aber er war eben doch ein Aufwiegler und seinetwegen
hätte ich meinen Job verlieren können.
       »Was soll das heißen, er war ein feiner Kerl? Und
wieso Blutflecken? Du hast wohl etwas zu fest zugeschlagen?«
       »Nur zugeschlagen? Ich habe – so wie du es wolltest –
den Mann ausgeschaltet, und zwar für immer!«
       Charles Foreman wurde blass und sah seinen
Erfüllungsgehilfen entgeistert an. »Bist du denn wahnsinnig geworden? Davon war
nie die Rede. Du solltest dem Mann tüchtig die Hucke vollhauen, sonst nichts.
Und er sollte erfahren, wofür er die Prügel bekam. Und ein bisschen mit dem Tod
drohen durftest du ihm schon. Aber ihn gleich abmurksen? Nee, das wollte ich
wirklich nicht!« Charles schüttelte sich.
       »Dann hättest du dich etwas deutlicher ausdrücken
müssen!«, erwiderte Henrik beleidigt. »Was würde wohl passieren, wenn ich den
Mann nur halbtot geschlagen hätte? Die Polizei säße mir schneller als du denkst
im Nacken. Und die grünen Spinner würden schließlich von der ganzen Publicity
profitieren.«
       »Vielleicht hast du recht. Trotzdem wollte ich das
nicht. Aber jetzt verrate mir bitte, auf welche Weise du ihn getötet hast.«
       Henrik öffnete schweigend die Tür des Volvos und kroch
hinter den

Weitere Kostenlose Bücher