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Ein mörderisches Komplott (German Edition)

Ein mörderisches Komplott (German Edition)

Titel: Ein mörderisches Komplott (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claus H. Stumpff
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wurde dadurch auch mancher Neid
entfacht. Dagegen hatten die Ermittlungen im Mordfall George McCallum noch zu
keinem brauchbaren Ergebnis geführt, was aber nicht an ihm lag. Inzwischen
wartete auch der mysteriöse Fall Packard auf Bearbeitung, wobei er in Jenny
Symon große Unterstützung fand.
       Zu allem Übel wurde ein weiterer Mord nach dem Muster
der Bluttat am Loch Ness begangen, und zwar bei Inverewe im Westen der
Grafschaft Ross&Cromarty. Davon erfuhr DCI Paul O’Brien erst aus der
Morgenausgabe des Inverness Report:
     
    Erneut
schlug der Kopfschussmörder zu
    Diesmal
traf es Pit McDuff, einen Bootsverleiher und Ortsvorsteher aus dem Dorf
Inverewe. . McDuff war engagierter Gegner der von der Leegaard
Society am Loch Ewe geplanten Fischaufzuchtanlage und stand an der
Spitze einer Protestbewegung . Man fand ihn am Morgen nach einer
Bürgerversammlung tot in einem seiner Ruderboote liegen. Das Verbrechen wurde
auf die gleiche Weise wie erst kürzlich am Loch Ness durchgeführt und stellte
sich – wie dort – inzwischen als Mord und nicht als Suizid heraus. Der in der
Bevölkerung äußerst beliebte Mann war mittels einer unbekannten Schusswaffe in die
Stirn geschossen worden. Er dürfte sofort tot gewesen sein. Die Polizei
vermutet, dass auch dieser Mord auf das Konto militanter Befürworter zur
Errichtung von Lachsfarmen geht. Die Gegner bereits installierter oder
geplanter Anlagen werden darum zu größter Vorsicht aufgerufen. Die Leitung der
Leegaard Society zeigte sich entsetzt über den erneuten Vorfall, betonte
jedoch, damit in keiner Weise etwas zu tun zu haben.
     
    Noch am selben Morgen erhielt Paul O’Brien eine Vorladung
seines Chefs. Vom ersten Tag an musste er die Ablehnung DSupt Baynes ertragen,
der bei jeder Gelegenheit versuchte, ihm Knüppel vor die Beine zu werfen. Zu
gut erinnerte er sich noch an den Prozess gegen den Computerfachmann Brian
McAndrew, den Bayne allerdings nur als Zuschauer verfolgen durfte. O’Brien
dagegen konnte von der Nebenklägerbank aus das genüssliche Grinsen Baynes
beobachten, als McAndrew auf Antrag von Verteidiger und Staatsanwalt
freigesprochen wurde.
       DSupt Gordon Bayne empfing Paul O’Brien wie üblich mit
künstlich aufgesetztem Lächeln. Der Bilderrahmen hinter seinem Schreibtisch
enthielt jetzt zusätzlich zu den Schulterklappen mit den drei Sternen eines
Captains noch etliche Ordensbänder, was seine besondere Tapferkeit im
Falklandkrieg herausstellen sollte.
       »Nun hat der Kopfschussmörder auch am Loch Ewe
zugeschlagen«, leitete Bayne das Gespräch ein. »Aber nachdem Sie im Mordfall am
Loch Ness leider nicht vorangekommen sind, habe ich beschlossen, unseren
tüchtigen Kollegen Walter Adams mit den weiteren kriminalistischen Ermittlungen
zu beauftragen. Seine unermüdlichen Recherchen ergaben nämlich, dass es sich
tatsächlich um einen astreinen Mord handelte. Ich werde Adams deshalb noch
heute zum Leiter der Sonderkommission Kopfschussmorde ernennen. Und
Ihnen, lieber Herr Kollege, einem altgedienten, äußerst erfahrenem Kriminaler,
übertrage ich die Aufklärung der unschönen Vorfälle mit der Kinderpornografie.
Ich denke, dass Sie das als einen besonderen Vertrauensbeweis zu würdigen
wissen.«
       Paul O’Brien fühlte sich wegen dieser über seinen Kopf
hinweg getroffenen Entscheidung tief gekränkt und empfand sie nicht nur als
Demütigung, sondern als bodenlose Unverschämtheit. Als er sich nämlich mit DS
Edward Hastings am Fundort von McCallums Leiche umsehen wollte, weil ein Mord nicht
auszuschließen war, wurde er durch DSupt Bayne davon abgehalten mit der
Begründung, das CID habe nicht die Aufgabe, die Hintergründe eines Suizids
aufzuklären. Nun soll es sich doch um Mord gehandelt haben. Diese Erkenntnis
sei der tatkräftigen Ermittlungsarbeit Adams’ zu verdanken, der aber nie
persönlich am Tatort erschienen war. Allerdings hatte Adams auch keine
Erfahrung mit der Aufklärung von Kapitalverbrechen. Deshalb war Paul O’Brien
fest davon überzeugt, eines Tages wieder zum Zuge zu kommen. Nach kurzer
Denkpause sagte er: »Dann sorgen Sie bitte auch dafür, dass ich Zugang zu allen
Dateien habe, die Kollege Adams auf seinem PC abgespeichert hat. Ich möchte
nicht wieder bei Null anfangen müssen und brauche Zugriff auf seine
Festplatte.« Missmutig schaute er DSupt Bayne an.
       »Das ist es ja gerade, lieber O’Brien! Adams hatte
bislang keinen Erfolg in dieser Sache, Ihnen liegt so etwas viel besser. Also
was

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