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Ein Moment fürs Leben. Roman

Ein Moment fürs Leben. Roman

Titel: Ein Moment fürs Leben. Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecelia Ahern
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lagen wir schweigend da und grübelten. Ich holte mein Handy vom Couchtisch und starrte auf das von Dons Augen beherrschte Display. Ich konnte einfach nicht aufhören, an ihn zu denken, ich wollte mit ihm Kontakt aufnehmen, ich wollte mich entschuldigen. Aber ich wusste nicht, wie. Ich war so respektlos gewesen, hatte Blake so klar den Vorzug gegeben und mich dann auch noch feige aus der Affäre gezogen und es meinem Leben überlassen, es Don zu sagen. Schließlich legte ich das Handy zurück auf den Tisch, aber als hätte sie meine Gedanken gelesen, fragte Mum: »Was ist eigentlich mit deinem Freund?«
    »Blake?«
    »Nein, nicht Blake. Mit dem jungen Mann, der am Montag zum Essen bei uns war.«
    »Oh. Don. Er war nicht wirklich mein Freund.«
    »Nein? Aber zwischen euch hat es doch so geknistert. Und es hat mir total gut gefallen, wie er dich vor deinem Vater verteidigt hat. Sehr beeindruckend.«
    »Ja«, sagte ich leise und konnte mir nicht verkneifen zu fragen: »Wie meinst du das mit dem Knistern?«
    »Eure Gesichter waren wie verzaubert, wenn ihr euch angeschaut habt.«
    Mein Herz machte einen Sprung.
    »Früher war das bei deinem Vater und mir auch so – jedenfalls haben das die Leute behauptet. Weißt du, wir haben uns bei einer von Daddys Partys kennengelernt. Ich ging noch zur Schule, und dein Vater hat ein Praktikum bei meinem Daddy gemacht.«
    »Ich weiß, das hast du mir erzählt.«
    »Ja, aber ich hab dir nie erzählt, wie er mich angebaggert hat.«
    »Vater hat dich
angebaggert

    »Na klar. Ich hatte eine Freundin mitgebracht, aber als sie auf der Toilette war, stand ich alleine rum, und da ist dieser herbe, ernste junge Mann mit dem Schnurrbart auf mich zugekommen. Er hatte ein Glas Wasser in der Hand und hat zu mir gesagt: ›Du siehst aus, als wärst du einsam, darf ich dir Gesellschaft leisten?‹«
    »Das war seine Anmache?«
    »Ja«, kicherte sie. »Aber es hat funktioniert, denn sobald er neben mir saß, war ich nie mehr einsam.«
    Ich schluckte, und meine Augen füllten sich mit Tränen. Schnell drehte ich mich weg, nahm wieder mein Telefon in die Hand, um Dons Augen anzusehen, und plötzlich wusste ich, was ich zu tun hatte. Es war Zeit, ein paar Wahrheiten in Umlauf zu bringen.
     
     
    Am nächsten Tag traf mein Leben später als üblich ein. Erst um die Mittagszeit hörte ich seinen Schlüssel im Schloss, dann tauchte er auf, kaum sichtbar hinter einem Bündel bunter Luftballons mit der Aufschrift »Happy Birthday!«. »Was in aller Welt ist los in diesem Haus, es riecht hier wie … oh, mein Gott!« Er blieb stehen und sah sich um.
    Ich dagegen machte weiter mit dem, was ich gerade tat, nämlich mit Teigausrollen. Zwar waren meine Arme schlapp, und mir stand der Schweiß auf der Stirn, aber noch nie war ich so frei von Zweifeln gewesen. Alles in meinem Leben war kristallklar. Ich wusste, was ich tun musste. Je mehr Teig ich ausrollte, umso deutlicher war ich mir meines Schicksals bewusst.
    »Hast du einen Nervenzusammenbruch?«, erkundigte sich mein Leben mit gespielter Besorgnis. »Denn falls ja, muss ich zurück ins Büro und dringend eine Akte anlegen. Dabei war ich grade durch mit deinen Nervenzusammenbrüchen. Typisch«, ereiferte er sich.
    »Nein, ich habe keinen Nervenzusammenbruch, ganz im Gegenteil. Ich habe eine Erleuchtung«, sagte ich, immer noch mit meinem Teig beschäftigt.
    »Hast du schon wieder Bücher gelesen? Ich hab dir doch gesagt, du sollst das lassen. Die bringen dich bloß auf dumme Gedanken.«
    Ich arbeitete unbeirrt weiter.
    »Na, dann herzlichen Glückwunsch zum dreißigsten Geburtstag.« Er küsste mich auf den Kopf. »Ich hab dir die Ballons hier gekauft, aber das eigentliche Geschenk war der Vormittag ohne mich. Einfach unbezahlbar.«
    »Danke.« Ich warf einen kurzen Blick auf die Ballons und machte mich dann wieder an die Arbeit.
    »Hast du schon mal daran gedacht, eine Pause einzulegen, du verrücktes Huhn?«, fragte er, siedelte einen Teller mit Muffins auf den Boden um und setzte sich an die Theke.
    Jetzt hielt ich endlich doch einen Moment inne, sah mich um und stellte fest, dass seine Frage nicht unberechtigt war. Auf jeder horizontalen Fläche meiner Wohnung stand Gebäck. Auf dem Herd blubberte noch Obst in einem Topf, diesmal Rhabarber und Äpfel. Ich hatte Blaubeermuffins gebacken, Apfelkuchen und Pekannuss-Karamellecken. Nachdem ich mir die halbe Nacht mit SMS -Schicken um die Ohren geschlagen hatte, war ich frühmorgens in den Supermarkt

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