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Ein Moment fürs Leben. Roman

Ein Moment fürs Leben. Roman

Titel: Ein Moment fürs Leben. Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecelia Ahern
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desorientiert. Aber dann entdeckte ich, als wäre es Dons Signalfeuer, den leuchtendroten Teppich auf dem Magic-Carpet-Cleaner-Van und war wieder im Bilde. Das Superheldenauto. Ich lächelte. Rasch zog ich meinen Taschenspiegel aus der Tasche und machte mich ans Werk. Als ich fertig war, drückte ich auf die Klingel.
    »Ja?«, antwortete Dons atemlose Stimme.
    »Hallo«, sagte ich mit verstellter Stimme. »Ich wollte mich vorstellen.«
    »Vorstellen?«
    »Ja, als Mitbewohnerin für die Wohnung.«
    »Äh, Moment mal … ich … mit wem spreche ich überhaupt?«
    »Wir haben telefoniert.«
    »Wann denn?«
    Ich hörte Papier rascheln.
    »Letzte Woche.«
    »Vielleicht mit Tom. Haben Sie mit einem Kerl namens Tom geredet?« Ich musste mir das Lachen verkneifen, denn ich konnte richtig hören, wie er Tom im Stillen verfluchte.
    »Ist er der Typ, der mit seiner Freundin zusammenzieht?«
    »Ja«, bestätigte er verärgert. »Wie war noch mal Ihr Name?«
    Ich grinste. »Gertrude.«
    Schweigen.
    »Und weiter?«
    »Guinness.«
    »Gertrude Guinness«, wiederholte er. »Ich kann Sie auf dem Display gar nicht richtig sehen.«
    »Nein? Ich schau aber direkt in die Kamera«, entgegnete ich und hielt die Hände vor die Linse über der Sprechanlage.
    Er zögerte. »Na gut, nehmen Sie den Aufzug in den dritten Stock.« Dann ein Summen, und die Haustür ging auf.
    Im Aufzugsspiegel rückte ich meine Augenklappe zurecht und vergewisserte mich, dass alle meine Zähne außer den Schneidezähnen geschwärzt waren. Dann holte ich tief Luft. Jetzt oder nie. Der Aufzug öffnete sich, und da stand Don in der offenen Tür, mit verschränkten Armen an den Türrahmen gelehnt. Als er mich sah, wusste ich, dass er gerne wütend geworden wäre, aber er konnte sich das Grinsen nicht verkneifen, und dann legte er den Kopf in den Nacken und lachte laut.
    »Hallo, Gertrude«, sagte er.
    »Hallo, Don.«
    »Du bist bestimmt die hässliche zahnlose Frau mit der Augenklappe und den zehn Kindern, mit der ich am Telefon gesprochen habe.«
    »Ja, deine falsche Verbindung.«
    »Du bist verrückt«, sagte er leise.
    »Ja, nach dir«, sagte ich, und er lächelte über meine kitschige Antwort. Aber dann wurde sein Gesicht ernst.
    »Ich hab gehört, dass du wieder mit Blake zusammen bist. Stimmt das?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Hast du meine Nachricht mit der Einladung letzte Woche nicht gekriegt? Ich wollte mit dir reden.«
    »Doch. Aber …« Er schluckte. »Ich hab dir gesagt, dass ich nicht die zweite Wahl sein will, Lucy. Wenn er dich nicht mehr haben wollte, dann …«
    »Er wollte mich haben«, unterbrach ich ihn. »Aber mir ist klargeworden, dass ich das nicht wollte. Dass ich ihn nicht wollte.«
    »Ist das wahr?«
    »Ich lüge nicht. Nicht mehr. Um einen der schönsten Sätze zu zitieren, die je ein Mensch zu mir gesagt hat: ›Ich liebe dich nicht‹.«
    Er lächelte, was mir Mut machte, fortzufahren. »Aber ich glaube, dass ich es wahrscheinlich sehr bald tun werde. Obwohl ich nichts versprechen kann. Es könnte auch alles mit Tränen enden.«
    »Das ist so romantisch.«
    Wir lachten.
    »Es tut mir leid, dass ich solche Spielchen mit dir gespielt habe, Don. Es war das erste und wird wahrscheinlich das letzte Mal sein, dass ich so etwas tue.«
    »Wahrscheinlich?«
    »Das Leben ist vertrackt.«
    »Du bist also wirklich wegen der Anzeige hier?« Er machte ein unbehagliches Gesicht.
    »Ja«, antwortete ich düster. »Wir sind uns inzwischen dreimal begegnet und haben einmal miteinander geschlafen. Ich glaube, wir sollten das Wagnis eingehen und zusammenziehen.«
    Er wurde blass.
    »Hallo-ho, Quatsch, nein, Don! Ich liebe meine kleine Höhle, und da will ich vorerst bleiben. Außerdem fühle ich mich emotional nicht mal ansatzweise stabil genug, um mit einem anderen menschlichen Wesen zusammenzuwohnen.«
    Er sah mich erleichtert an.
    »Ich bin deinetwegen hier.«
    Einen Moment tat er so, als müsste er darüber nachdenken – oder jedenfalls hoffte ich, dass er nur so tat.
    »Komm her, du.« Er packte mich an den Händen, zog mich an sich und gab mir einen langen Kuss. Danach klebte mindestens so viel von dem Eyeliner, mit dem ich meine Zähne geschwärzt hatte, an seinem Mund wie an meinem. Aber ich beschloss, mir den Spaß zu erlauben und ihm nichts davon zu verraten. »Weißt du, genaugenommen haben wir zweimal miteinander geschlafen«, korrigierte er mich. »Was eine echt blöde Zahl ist.« Verächtlich rümpfte er die Nase.
»Zwei.«
    »Igitt«,

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