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Ein Mord von bessrer Qualität: Ein Fall für Lizzie Martin und Benjamin Ross (German Edition)

Ein Mord von bessrer Qualität: Ein Fall für Lizzie Martin und Benjamin Ross (German Edition)

Titel: Ein Mord von bessrer Qualität: Ein Fall für Lizzie Martin und Benjamin Ross (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Granger
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beinahe zwei Uhr nachts.
    »Oh Ben!«, sagte ich. »Morgen früh wirst du todmüde sein.«
    »Ich denke, ich bin eingeschlafen, während ich hier gesessen habe«, murmelte er. »Ich habe über den Fall nachgedacht.«
    »Soll ich uns einen Tee machen?«
    »Nein, nein, Lizzie. Es ist nicht nötig, dass du wach bleibst. Geh, leg dich wieder ins Bett.«
    Statt einer Antwort zog ich mir den kleinen Fußschemel heran und setzte mich zu ihm. Das Feuer knisterte und sank in sich zusammen, als die untersten Ascheklumpen zerfielen. Eine winzige rot-purpurne Flamme erwachte züngelnd zum Leben und erstarb wieder.
    Er protestierte nicht gegen mein Bleiben. Stattdessen fing er an zu reden, als hätte ich schon die ganze Zeit bei ihm gesessen und als führte er die Unterhaltung fort, die wir beim Abendessen gehabt hatten.
    »Allegra hatte die Absicht, das Geld einem Mann zu geben, genau wie Mrs. Scott heimlich eine größere Summe Geldes flüssiggemacht hat, ohne dass ihre Berater davon erfuhren, um sie einem Mann zu geben. Und im Fall von Allegra war dieser Mann entweder George Angelis oder …«
    »Oder Joshua Fawcett«, beendete ich den Satz für ihn, als er leise abbrach. »Für sein gottesfürchtiges Werk zur Unterstützung der Trunksüchtigen. Pah! Ich habe von Anfang an gespürt, dass dieser Mann ein Hypokrit ist, gleich im ersten Augenblick.«
    Er sah mit einem schwachen Lächeln zu mir hinunter. »Nur, dass wir keinerlei Beweise dafür haben«, sagte er. »Wir können nicht einmal sagen, dass Allegra diesen Fawcett überhaupt kannte.«
    »Miss Marchwood kannte ihn zumindest. Vielleicht war sie die Vermittlerin? Vielleicht hat sie Allegra vorgeschlagen, dass sie Geld flüssigmachen könnte, indem sie den ungewünschten Schmuck verkaufte?« Ich hatte das Gefühl, etwas tun zu müssen, und nahm den Schürhaken, um damit am Rost zu rütteln, auf die Gefahr hin, dass das Feuer vollends erlosch. »Allegra wollte sich im Green Park mit ihm treffen und ihm das Geld persönlich übergeben.«
    »Wir müssen die Marchwood dazu bringen, der Polizei die Wahrheit zu sagen«, erklärte Ben mit Nachdruck. »Ich habe Dunn gesagt, dass es die einzige Möglichkeit ist. Ansonsten bleibt alles haltlose Spekulation, wie Dunn nicht müde wird, mir zu sagen.«
    »Vielleicht vertraut sie sich mir an?«, schlug ich vor. »Wenn ich zum nächsten Temperenztreffen gehe, ist sie vielleicht dort. Sie war letzte Woche nicht dabei, wegen des Mordes an Allegra, aber ich bin sicher, sie kommt wieder. Ich könnte sie ganz unauffällig treffen und mit ihr ins Gespräch kommen.«
    Das rief eine weitere heftige Reaktion hervor. »Es wäre viel zu gefährlich, wenn du dieses Thema zur Sprache bringst! Wir haben es hier mit einem Killer zu tun, Lizzie, wer auch immer es ist. Abgesehen davon, Superintendent Dunn ist nicht gerade erfreut über deine Einmisch… über deine Hilfsbemühungen.«
    »Superintendent Dunn kann ja wohl keine Einwände haben, dass ich ein Treffen der Temperenzbewegung besuche!«, erwiderte ich empört.
    Nach kurzem Schweigen gab er nach. »Nein, genauso wenig wie ich, aber sei Herrgott noch mal vorsichtig, hörst du?«
    »Bin ich das nicht immer, Ben? Ich möchte schließlich nicht, dass Superintendent Dunn wütend auf mich ist.«
    »Es ist dir also egal, ob ich wütend bin auf dich? Oder dass ich Angst um dich habe?«
    Ich ergriff seine Hand. »Ich werde darauf achten, dass uns niemand belauscht, wenn ich mit Isabella Marchwood rede«, sagte ich.
    »Ich weiß nicht, wie du das bei einem so stark besuchten Treffen anstellen willst.« Er drückte meine Hand. »Benedict glaubt, seine Frau hätte eine Affäre gehabt. Ich fürchte, ich war derjenige, der ihm diesen Gedanken eingeflüstert hat. Der Juwelier Tedeschi war ein väterlicher Freund für sie, und er räumt ein, dass er dasselbe denkt. Aber mit wem? Wenn überhaupt. Vielleicht irren wir uns ja alle.
    Außerdem wissen wir noch gar nicht, wohin das Geld verschwunden ist, das sie aus dem Verkauf der Brosche bekommen hatte. Vielleicht war es gar nicht für Fawcett und seine Kampagne gegen den Dämon der Trunksucht. Es ist so einfach, dieser Vorstellung nachzugeben und keine andere Möglichkeit mehr zu bedenken. Vielleicht hat irgendjemand anders sie um Geld gefragt oder angedeutet, dass er Geld braucht.»
    »Falls die Vermutungen von Benedict und Tedeschi richtig sind, dann war dieser Jemand ein Liebhaber«, sagte ich entschieden.
    »Oder ein sehr guter Freund. Wir dürfen keine

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