EIN NEUER ANFANG IN HOLLYWOOD
Selbstkontrolle gewesen. Niemals, in keiner Situation, ließ er seine Gefühle die Oberhand gewinnen. Nein, er war kein Sklave seiner Libido, und erst recht ließ er keine Gefühle zu, die ihn irgendwann in eine schwächere Position bringen könnten.
Andererseits wollte er auch nicht das Leben eines Mönchs führen. Sicher, ihre Hochzeitsnacht war eine Katastrophe gewesen. Und bei den paar Gelegenheiten, an denen sie danach noch miteinander geschlafen hatten, hatte er sich in jeder Hinsicht zurückgehalten, weil er den Kummer in ihren Augen gesehen hatte. Aber damit war es jetzt vorbei. Sie wollte einen Neubeginn – und den würde er ihr bieten.
Diesmal würde er sie ganz langsam und zärtlich verführen, damit sie die Ängste überwinden konnte, die sicher immer noch in ihr schlummerten.
Hätte ich mich von Anfang an so verhalten, wäre sie niemals davongelaufen, sagte er sich. Aber diesmal mache ich alles richtig.
Deshalb auch der riesige Blumenstrauß und die Schachtel mit teuren Pralinen, die auf dem Beifahrersitz seines Sportwagens lagen. Es gefiel ihm überhaupt nicht, dass er jetzt zwangsweise auch diesen Valentinstag-Schnickschnack mitmachte, aber dies hier war nun mal eine besondere Situation. Seine Frau war zu Hause, wo sie hingehörte, und er wollte sie überraschen. Und wenn die Blumen und die Pralinen noch nicht genug Wirkung zeigten – dann aber bestimmt das gefühlvolle Verführungsszenario, das er geplant hatte.
Ein gemütliches Abendessen bei Kerzenlicht auf dem Balkon. Sanfte Musik im Hintergrund. Ein Tanz im Mondlicht. Wenn er sein Programm abgespult hatte, würde sie in seinen Armen nur so dahinschmelzen.
Zufrieden lächelnd lenkte Dev den Wagen in die Einfahrt des Herrenhauses. Er hatte genug kitschige Liebesfilme produziert, um zu wissen, wie man eine Frau in die richtige Stimmung brachte.
Dev parkte den Wagen und griff nach den Blumen und der Pralinenschachtel. Statt den Haupteingang zu nehmen, ging er ums Haus herum und benutzte seinen kleinen privaten Nebeneingang. Keiner seiner Verwandten sollte ihn mit dem Blumenstrauß und den Pralinen sehen. Er wirkte ja wie ein liebeskranker Teenager!
Was zwischen ihm und seiner Frau ablief, war allein ihre Sache.
Die Außenbeleuchtung war eingeschaltet. Der Wind rauschte in den Bäumen, und Dev hörte das Plätschern des Springbrunnens im Garten. Bei einem Blick auf den Balkon im zweiten Stock sah er weißes Leinen. Gut – das hieß, dass die Haushälterin den Tisch dort schon vorbereitet hatte. Dann brauchte er nur noch kurz in der Küche anzurufen, wenn sie zum Essen bereit waren.
Lächelnd trat er ein und nahm die Treppen zu seinem Apartment im zweiten Stock. Valerie war bestimmt mächtig überrascht gewesen, als sie entdeckt hatte, dass er ein Candle-Light-Dinner für sie vorbereitet hatte.
Das hieß, sie war schon darauf eingestellt, verführt zu werden. Die Blumen und die Pralinen würden sie noch mehr überraschen. Wahrscheinlich war sie schon allein dadurch bereit für die Liebesnacht.
Der Trick ist einfach, sagte Dev sich auf dem Weg durch den Flur. Sie darf nie wissen, was als Nächstes kommt. Mit dem Blumenstrauß in der Hand betrat er das Zimmer.
Überraschung ist die halbe Miete.
„Willkommen zu Hause, Dev.“
Er ließ den Blumenstrauß fallen, und die Pralinenschachtel, die er sich unter den Arm geklemmt hatte, folgte. Mit offenem Mund stand er da.
Mit diesem Anblick hatte er nicht gerechnet. Er hatte seine Frau überraschen wollen, die in ihrer ersten Liebesnacht so schüchtern und unbeholfen gewesen war. Und jetzt saß diese Frau lässig dahingestreckt auf seinem Lieblingssessel – völlig nackt. Sie trug nur ihren Ehering und eine Perlenkette.
Als sie die Geschenke auf dem Boden liegen sah, lächelte sie ihn verführerisch an und flüsterte: „Ist das für mich?“
„Was?“ Er konnte keinen klaren Gedanken fassen.
Alles Blut war aus seinem Gehirn gewichen – und in einen anderen Körperteil geschossen. „Ich … äh … ich hatte nicht damit gerechnet, dass …“
„Was ist denn los, Dev?“, fragte sie lächelnd. „Freust du dich nicht, mich zu sehen?“
„Doch, doch, sicher.“ Ich Idiot, dachte er, während er eintrat und die Tür hinter sich schloss. Ich wollte sie überraschen … und jetzt das. Das Herz schlug ihm bis zum Hals, er war aufs Höchste erregt. „Ich … ich bin nur etwas verwirrt.“
„Das freut mich.“ Aufreizend langsam erhob sie sich. Ihr schlanker Körper war in natura noch
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