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Ein neuer Anfang?

Ein neuer Anfang?

Titel: Ein neuer Anfang? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: SHARON KENDRICK , Pößneck GGP Media
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Sie atmete tief durch. „In deinem Reich bestimmst nur du, Adam“, sagte sie langsam. „Das ist alles. Du hast dir dein Leben ganz nach deinen Vorstellungen eingerichtet.“
    „Tut das nicht jeder?“
    „Nicht in dem Ausmaß.“
    Wie gern hätte er sie weiter ausgefragt! Warum hatte er dann nicht …? Doch da überkam ihn eine bleierne Müdigkeit. Adam schloss die Augen und gähnte.
    „Jetzt gehst du aber wirklich ins Bett!“ ordnete Kiloran streng an.
    Sofort machte Adam die Augen wieder auf. Der spöttische Ausdruck darin schnürte ihr die Kehle zu. Komm zu mir zurück, Adam, flehte Kiloran stumm. Bitte komm zurück! Andererseits fand sie den neuen Adam viel sanfter, aufgeschlossener und umgänglicher. Was würde sie tun, wenn er wieder der Alte war, sie die Beziehung allerdings nicht zu den alten Bedingungen wieder aufnehmen wollte?
    „Zeit, ins Bett zu gehen“, sagte sie mit bebender Stimme.
    In der nächsten Zeit erholte sich Adam, indem er die beste Kur anwandte, die es gab. Stundenlang lag er in Kilorans großem Himmelbett und schlief sich gesund.
    Als Kiloran ihn das erste Mal ins Schlafzimmer brachte, beobachtete sie Adam aufmerksam. Erinnerte er sich an die vielen erotischen Stunden, die sie hier gemeinsam verbracht hatten? Anscheinend bedeutete ihm der Raum nichts. Das Bett dagegen schon.
    Als er es erblickte, sah er sie fragend an: „Na, legst du dich zu mir, Kiloran?“
    Kiloran beugte sich vor, um die Bettdecke zurückzuschlagen. Er sollte ihr nicht anmerken, wie verletzlich sie war. Und wie traurig. Was hätte sie darum gegeben, jetzt mit ihm ins Bett zu gehen und sich an ihn zu schmiegen! Nicht um mit ihm zu schlafen, sondern um seine Nähe zu spüren und um ihm Trost zu spenden.
    Aber sie konnte sich nicht vorstellen, mit Adam das Bett zu teilen, ohne mit ihm zu schlafen. Adam liebte Sex. Sie natürlich auch, doch manchmal wünschte sie sich einfach Nähe ohne Erotik. So vertraut waren sie sich allerdings nicht. Nie hatten sie völlig entspannt zusammen sein können. Immer hatte es Vorbehalte gegeben, unüberbrückbare Gegensätze, die sie trennten. Wie oft hatte sie gewünscht, Adam würde sich ihr etwas mehr öffnen!
    Obwohl ihre Beziehung befriedigend genug gewesen war, hatten sie sich kein einziges Mal über die Zukunft unterhalten oder gemeinsame Pläne geschmiedet. Für Adam zählte immer nur die Gegenwart. Was daraus werden konnte, interessierte ihn nicht. Kiloran hatte sich damit arrangiert und gelernt, das zu schätzen, was sie mit ihm verband. Gleichzeitig war ihre Sehnsucht nach allem, was sie nicht von ihm bekam, stetig gewachsen. Feste Verbundenheit, ein bindendes Versprechen – diese Dinge würde sie nie von ihm bekommen.
    „Nein, Adam. Ich schlafe vorerst nebenan“, antwortete sie leichthin. „Du brauchst ein bisschen Freiraum.“
    Das galt genauso für sie.
    Adam sah Kiloran zwar widerstrebend an, aber er war viel zu müde, um sich zu widersetzen. „Okay.“ Er gähnte. „Wie du meinst.“
    Nach vierzehn Tagen begann es Adam sichtlich besser zu gehen. Zumindest körperlich. Seine Augen glänzten wieder wie vor dem Unfall, und sein Teint war frisch. Kiloran nahm ihn oft mit nach draußen, wo er in der Frühlingssonne sitzen und die friedliche Atmosphäre im Garten genießen konnte. Inzwischen aß er auch wieder normal. Sie servierte ihm regelmäßig die frischesten und appetitanregendsten Speisen.
    Eines Abends stellte sie zwei Teller mit gebratenem Lachs auf den Tisch. Dazu gab es neue Kartoffeln und frische, knackige Rohkost.
    Er lächelte. „Hm! Wer hat denn das gekocht?“
    „Ich.“
    Wieder wurde ein Schleier gelüftet. „Aber … du kochst doch gar nicht“, sagte Adam langsam.
    Kiloran blickte auf. „Das stimmt, früher habe ich nicht selbst gekocht“, sagte sie ruhig.
    „Aber jetzt tust du es?“
    „Ja. Es macht mir sogar Spaß.“
    „Wie kam denn das?“
    Sie wussten beide, dass es nicht um kulinarische Dinge ging. Nein, dies war ein Meilenstein auf dem Weg, den Adam zurücklegte, um das Gedächtnis wiederzuerlangen. Ein Weg, den sie gern bis zum Ende mit ihm gehen wollte und den Kiloran zugleich fürchtete.
    „Das habe ich dir zu verdanken.“
    „Mir?“
    „Ja.“
    Adam betrachtete sie gedankenvoll. Wie rein und schön sie in dem schwarzen Samtkleid aussah! „Habe ich mich beschwert?“
    „Nein, das nicht. Aber du hattest offensichtlich etwas dagegen, dass ich Hausangestellte habe, die für mich sorgen.“
    Er nickte. Das musste er erst einmal

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