Ein neuer Anfang?
Frau berührt. In gewisser Weise stimmte es auch. Seine Sinne hatten im Koma sterben müssen, um anschließend so lebendig zu werden wie nie zuvor. Er spürte, wie sich sein Verlangen regte, aber er hatte es nicht eilig. Dafür wollte er sich die ganze Nacht Zeit nehmen.
„Lass uns ins Bett gehen, Kiloran.“
Kiloran schüttelte den Kopf. Ihr Herz pochte heftig. „Du hast dich noch nicht gründlich genug erholt.“
„Wer bestimmt das?“
„Ich weiß nicht, was der Arzt sagen würde, wenn …“
„Vergiss den Arzt!“ Adam schob den Stuhl zurück und nahm ihre Hand.
„Adam, das dürfen wir nicht!“
„Kiloran“, erwiderte er einfach. „Wir können nicht anders.“
Ihr wurde warm ums Herz. Wollte er damit sagen, dass er sie liebte? Doch dann wurde ihr klar, dass sie sich irrte. Adam hatte lediglich eine Tatsache festgestellt und seine Absicht erklärt. Er war dem Tod nahe gewesen, und nun wollte er sich nachdrücklich vergewissern, dass er lebendig war. Ebenso wie sein Appetit zurückgekehrt war und ihm dabei geholfen hatte, wieder gesund zu werden, erwachte nun ein anderer Hunger.
„Okay“, stimmte sie leise zu. „Auf ins Bett!“
Sie fühlte sich wie eine unberührte Braut kurz vor der Hochzeitsnacht, als Adam sie an der Hand nahm und nach oben führte. Er bewegte sich wie ein Mann, der noch nie im Leben auch nur einen Tag krank gewesen war. Dass sein Leben vor wenigen Wochen am seidenen Faden gehangen hatte, war ihm nicht anzumerken.
Die Schlafzimmertür fiel hinter ihnen ins Schloss.
Adam nahm Kiloran in die Arme und fragte sie leise und zärtlich: „Was soll ich tun? Was magst du am liebsten?“
„Küss mich!“ flüsterte sie.
Das brauchte sie ihm nicht zwei Mal zu sagen. Er stöhnte auf, als er nun ihre Lippen küsste, mit der Zunge ihren Mund erkundete und kein Ende fand. Ganz so, als wäre der Kuss eine Quelle des Lebens, von der er nicht genug bekommen konnte.
Erst als Kiloran sich ernstlich fragte, ob dieser Kuss wohl jemals enden würde, zog Adam den Reißverschluss ihres Kleids auf, so dass der glänzende grüne Samt an ihr hinunterglitt.
Adam atmete heftiger, als er Kiloran nun vor sich stehen sah. Sie trug nichts als einen BH aus grüner Spitze und einen passenden Slip in derselben Farbe. Ihre helle Haut war weich wie kostbare Seide, und der winzige Slip betonte die Länge ihrer Beine.
Sicher hatte er sie schon früher so gesehen, aber es kam ihm vor, als hätte er sie noch nie bewusst wahrgenommen. Noch nie ihre Schönheit wirklich gewürdigt, noch nie wirklich gesehen, wie ihr das blonde Haar in dichten Wellen über die Schultern fiel.
„Du bist unglaublich, Kiloran“, sagte er leise. „Einfach unglaublich!“
„Nein. Ich bin echt.“ Sie begann, sein Hemd aufzuknöpfen. „Du hast noch so viel an, während ich halb nackt vor dir stehe“, beschwerte sie sich.
Er lachte. Und dann stöhnte er auf, als sie mit federleichten, kreisenden Bewegungen seine Brustwarzen liebkoste.
„Nein, du trägst immer noch zu viel, Kiloran.“
Kiloran zog den Reißverschluss seiner Jeans, schob die Hand hinein und liebkoste ihn mal hier, mal da, wie es ihr in den Sinn kam.
„O Kiloran!“ Adam stöhnte und ließ eine Hand zwischen ihre Beine gleiten, um sie dort zu streicheln, wo sie am empfindsamsten war.
Sie keuchte vor Lust und Verlangen.
„Gefällt dir das?“ flüsterte er.
„Du hast dein Gedächtnis nicht komplett verloren“, brachte sie hervor. „Du weißt doch, wie sehr ich das mag!“
„Vielleicht folge ich ja nur meinem Instinkt“, sagte er heiser.
„Instinkt“ klingt mir viel zu sachlich, dachte sie. Aber dann legte sie den Kopf zurück und stöhnte auf. Ihre Erregung wuchs immer weiter, doch gleichzeitig hatte Kiloran Angst. Sex mit Adam war immer wunderbar gewesen, doch sie konnte sich nicht erinnern, dass sie sich dabei je so ungeschützt gefühlt hatte. Als wäre es unmöglich, vor ihm zu verbergen, was sie in ihrem tiefsten Innern wirklich für ihn empfand. Was würde geschehen, wenn sie auf dem Gipfel der Ekstase plötzlich ausrufen würde, wie sehr sie ihn liebte?
„Komm her, und mach kein so besorgtes Gesicht!“ Adam zog sie neben sich auf das Bett. „Ich bin derjenige, der sich in Wirklichkeit Sorgen machen müsste. Vielleicht bin ich seit dem Unfall impotent?“
Bei diesen Worten blickten sie beide unwillkürlich dorthin, wo unübersehbar zu erkennen war, wie sehr er sie begehrte.
„Das halte ich für eher unwahrscheinlich.“ Kiloran
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