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Ein orientalisches Maerchen

Ein orientalisches Maerchen

Titel: Ein orientalisches Maerchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Brooks
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saß da wie gebannt.
    Und dann presste er seinen Mund hart und fordernd auf ihren.
    Wenn er so weitermachte, würde sie süchtig werden. Konnte keine Notbremse mehr ziehen. Gegen ihn kam sie nicht an. Und bestimmt hatte er mit seinen Küssen schon unzählige Frauen verrückt gemacht.
    „Entspann dich …“, raunte er, während er mit seinen Lippen ihren Hals streifte, ihren sensiblen Punkt hinter den Ohren, dann die Arme fest um ihre Taille schlang und sie noch näher an sich zog.
    Seufzend gab sie seinem Druck nach, legte ihm nun die Arme um den Nacken und ließ sich rücklings auf die Bank sinken. Ein Stöhnen entrang sich seiner Kehle, als sie ihn auf sich zog. Seine Finger spielten mit ihrem Haar, aber er ließ seine Hände nicht tiefer wandern, küsste sie einfach weiter, erregend und zärtlich.
    Verzückt schloss sie die Augen, gab sich atemlos dem Spiel seiner Zunge hin. Und dachte daran, dass sie kaum noch in der Lage gewesen war, ihre Gefühle unter Kontrolle zu halten.
    Und dann gab er sie plötzlich frei und richtete sich auf.
    „Was ist los?“ Sie blinzelte verstört.
    „ Mon Dieu“, sagte er, und seine Stimme klang ganz rau. „Für heute haben wir uns erst einmal genug kennengelernt.“
    Erstaunt sah Kit ihn an, und ihr kam es so vor, als wäre es diesmal er, der vor etwas wegrannte – und nicht sie. Das fand sie verwirrend aufregend.
    „Was mich betrifft, ich finde … eigentlich …“, sie probierte es mutig ein wenig lasziv, „damit hast du mir die Entscheidung abgenommen.“
    Er atmete scharf ein. „Wenn du meine Verlobte wärst“, raunte er, „würde ich dich einfach hochheben und ein paar Schritte weiter ins Gras legen. Und …“
    Gerard stöhnte heiser und schluckte. Aber dann stand er entschlossen auf und streckte ihr die Hand hin, um ihr hochzuhelfen. „Wir sollten jetzt besser wieder ins Haus gehen“, stieß er schließlich hervor. „Sonst begehen wir einen Fehler – den wir beide bereuen würden.“
    Da hast du’s!, meldete sich sofort ihre innere Stimme zu Wort. Hast du wirklich geglaubt, ihm zu gefallen? Womit wolltest du ihn denn reizen? Es ist doch wohl offensichtlich, dass du gegen die rassigen Marokkanerinnen blass wirkst.
    Noch vor einer Stunde hätte sie dies ohne zu zögern bejaht. Aber dann war dieser Augenblick gekommen. Dieser magische Moment. Und auf einmal hatte sie all ihre Bedenken vergessen. Wollte ihren Gefühlen freien Lauf lassen – obwohl sie wusste, dass es vollkommener Wahnsinn war, was sie da tat. Hätte sie nur eine Sekunde ihre Vernunft eingeschaltet, dann hätte sie Gerard bestimmt nicht minder abrupt von sich gestoßen. Ganz bestimmt.
    Aber du hast es nicht getan! Und du weißt auch ganz genau, warum!
    Ja, sie hatte es genossen, sich von ihm küssen und berühren zu lassen. Aber war das ein Wunder – in der Situation, in der sie steckte? Allein, ohne Erinnerung in einem fremden Land. Da war es doch nur natürlich, sich nach starken Armen zu sehnen und die Welt um sich herum vergessen zu wollen. Gerard schien ihr Verhalten ja auch zu gefallen. Seine Zärtlichkeiten hatten es ihr doch bewiesen. Zumindest hatte sie das geglaubt, bis er sie plötzlich …
    „Ich will jetzt gehen!“ Traurig und gleichzeitig wütend sprang sie auf und übersah geflissentlich seine ausgestreckte Hand. Sie vermied es auch, ihn anzusehen, und machte sich stattdessen einfach auf den Weg, drehte sich aber noch einmal um. „Übrigens, ich bin weder eine Katze noch deine Catwoman! Und bilde dir ja nicht ein, nur weil ich dich geküsst habe, wollte ich auch mit dir ins Bett!“
    „Ach, was wolltest du mir sonst mit deinem Verhalten mitteilen?“ Seine Augen blitzten amüsiert. „Hattest du nicht gesagt, du lässt dich nicht einfach so von einem Wildfremden anfassen?“
    „Hör auf, mir die Worte im Mund herumzudrehen, Gerard. Da war nichts weiter dabei.“ Sie schüttelte den Kopf. „Nichts Wichtiges. Morgen ist das Schnee von gestern.“
    Und dann lief sie auf das Haus zu, ohne sich noch einmal umzudrehen.

5. KAPITEL
    Am Morgen danach fühlte Kit sich wie gerädert. Nachdem sie sich von Gerard verabschiedet und zu Bett gegangen war, hatte sie einfach kein Auge zubekommen. Das Gefühlschaos, das Gerard in ihr angerichtet hatte, hatte sie stundenlang wach gehalten.
    Irgendwann in den frühen Morgenstunden aber war sie dann doch eingeschlafen. Trotzdem zwang sie sich knapp zwei Stunden später nach einer Tasse starkem Kaffee, die Amina ihr ans Bett gebracht hatte, dem

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