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Ein Ort für die Ewigkeit

Ein Ort für die Ewigkeit

Titel: Ein Ort für die Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Val McDermid
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Sie wollen jemandem die Schuld geben.«
    Stanley stand auf und erhob Einspruch. Aber es war zu spät. Highsmith hatte schon gemurmelt: »Keine weiteren Fragen«, und sich hingesetzt. Der Schaden war angerichtet.
    Sampson sah ungehalten auf Highsmith herab. »Mr. Highsmith, ich werde nicht zulassen, daß Anwälte die Vernehmung von Zeugen als Vorwand zum Redenhalten benutzen. Sie werden Gelegenheit haben, den Geschworenen Ihre Ansicht darzulegen. Bitte beschränken Sie sich darauf. Also, Mr. Stanley, habe ich recht, daß Ihr nächster Zeuge der Hauptzeuge der Polizei, Detective Inspector Bennett, ist?«
    »Ja, Euer Ehren.«
    »Ich denke, es wäre wahrscheinlich besser, erst morgen mit seiner Aussage zu beginnen. Das Gericht hat noch zivile Fälle zu erledigen, und ich habe die Absicht, mich heute damit zu befassen.«
    »Wie es Euer Ehren beliebt«, sagte Stanley und verneigte sich.
    Auf den Pressebänken zog Don Smart eine schwungvolle Linie über die Seite. Jede Menge gutes Material für Schlagzeilen. Und morgen würde er beobachten können, wie George Bennett die Schlinge um Hawkins unsympathischen Hals legte. Die Tür war kaum hinter dem Richter zugefallen, als er sich erhob und zum nächstgelegenen Telefon eilte.
     
    Clough war am Ende des Nachmittags immer noch nicht erschienen, obwohl der Gerichtsdiener eine telefonische Nachricht von Sergeant Lucas übermittelt hatte. »Clough ist aufgehalten worden«, las er. »Er sagt, er wird Sie morgen in Derby vor der Gerichtsverhandlung treffen.« George fragte sich flüchtig, was der Sergeant trieb. Wahrscheinlich hatte er mit einem anderen Fall zu tun, dachte er. In den Wochen seit Philip Hawkins Verhaftung hatten die beiden Männer in der Zeit, die der Fall Alison Carter ihnen ließ, mehr als genug zu tun gehabt.
    George kam aus dem Vorzimmer heraus, als er das Murmeln auf dem Treppenabsatz hörte, aus dem er schloß, die Sitzung des Gerichts sei für diesen Tag beendet. Er sah Ruth Carter, die von Freunden und Verwandten umgeben war, schaute aber absichtlich nicht hin. Jetzt, wo der Prozeß begonnen hatte, war es wichtig, daß die Zeugen sich nicht untereinander absprachen, bevor sie tatsächlich ihre Aussagen machten. George ging in entgegengesetzter Richtung in den Gerichtssaal. Highsmith und sein Mitarbeiter waren schon weg, aber Stanley und Pritchard saßen noch an ihrem Tisch, die Köpfe zu einer Besprechung zusammengesteckt.
    »Wie war es?« fragte George und nahm sich den Stuhl neben Pritchard.
    »Desmond war fabelhaft«, sagte Pritchard begeistert. »Ausgezeichnete Eröffnungsrede. Die Geschworenen waren fasziniert. Highsmith hat beim Mittagessen nicht einmal mit uns gesprochen. Sie wären sehr beeindruckt gewesen, George.«
    »Gute Arbeit«, sagte George. »Wie war Mrs. Carter?«
    Die zwei Anwälte tauschten Blicke. »Ein bißchen emotional«, sagte Pritchard. »Sie ist zweimal auf dem Zeugenstand in Schluchzen ausgebrochen.« Er sammelte den Rest seiner Unterlagen zusammen und steckte sie in eine Mappe.
    »Es ist natürlich zu unserem Vorteil«, warf Stanley ein. »Aber trotzdem bringe ich eine Frau nicht gern zum Weinen.«
    »Sie hat einiges hinter sich«, sagte George. »Es ist nicht auszudenken, wie es sein muß, wenn man weiß, daß man den Mann geheiratet hat, der das eigene Kind vergewaltigt und ermordet hat.«
    Pritchard nickte. »Sie hält sich unter den Umständen ausgezeichnet. Sie ist eine gute Zeugin. Sie gibt nicht nach, und gerade ihre Starrköpfigkeit läßt Highsmith brutal erscheinen, was den Geschworenen gar nicht gefällt.«
    »Was wird er zur Verteidigung vorbringen? Wissen Sie es?« fragte George und stand auf, damit Pritchard und Stanley zusammenpacken konnten.
    »Es ist schwer, sich auszumalen, was er glaubwürdig vorbringen könnte, außer einen Versuch, die Geschworenen zu überzeugen, daß die Polizei seinem Mandanten eine Falle gestellt hat.«
    Stanley nickte. »Und das wäre ein schlimmer Fehler, glaube ich. Britische Geschworene mögen es ebensowenig wie die britische Öffentlichkeit, wenn man ihre Polizei angreift.« Er lächelte. »Sie stufen Polizisten ein wie Labradors – aufopfernd, treu, gut zu Kindern, Beschützer und Freunde des Bürgers. Trotz gegenteiliger Beweise weigern sie sich, zuzugeben, daß Polizisten korrupt, listig oder verlogen sein können, weil das bedeuten würde, daß wir am Rande der Anarchie leben. Wenn Highsmith Sie also angreift, wäre das eine Strategie, die ein großes Risiko in sich

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