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Ein Ort für die Ewigkeit

Ein Ort für die Ewigkeit

Titel: Ein Ort für die Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Val McDermid
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ihm an. »Ich bin selbst nicht so viel draußen gewesen in letzter Zeit«, fuhr er fort. »Bis ich den Vormittag mit Catherine verbracht und den Garten versorgt und die anderen Sachen im Haus erledigt hatte, blieb kaum Zeit für mehr als gelegentlich eine Runde Golf.«
    Paul grinste. »Es ist also alles meine Schuld?«
    »Nein, ich beschwere mich nicht. Es ist komisch, aber ich bin froh, daß du mich dazu überredet hast. Ich hatte es viel zu lange in mir unter Verschluß gehalten. Ich hatte geglaubt, es würde traumatischer sein, mich damit zu befassen, als es jetzt wirklich ist.« Er stieß ein trockenes Lachen aus. »In all den Jahren habe ich meinen Leuten geraten, sich ihren Ängsten zu stellen, und ich selbst habe genau das Gegenteil getan.«
    Paul nickte. »Du hast mir immer beigebracht, daß es besser ist, dem Butzemann ins Gesicht zu sehen.«
    »Wenn man sich nur selbst den Ort der Auseinandersetzung aussuchen kann«, sagte George trocken. »Aber im Grunde war der Alison-Carter-Fall gar kein so großes Drama, wie ich dachte. Und Catherine hat es mir sehr leicht gemacht. Sie hatte gute Hintergrundrecherchen durchgeführt, das muß ich zugeben. Somit haben wir uns oft auf die Details konzentrieren können, und das hat mir gezeigt, daß ich eigentlich, wenn man die Umstände bedenkt, ganz gute Arbeit geleistet habe.« Sie kamen an eine Wegbiegung, und George blieb stehen und sah seinen Sohn an.
    Er holte tief Luft. »Eine Sache muß ich dir sagen, weil ich nicht will, daß du zum ersten Mal davon aus dem Buch erfährst. Es ist etwas, was deine Mutter und ich dir nie gesagt haben. Als du klein warst, haben wir es nicht getan, weil wir dachten, es könnte dir angst machen. Du weißt ja, wie Kinder sind, ihre lebhafte Phantasie macht aus etwas Unbedeutendem eine große Sache. Und dann, als du älter warst, na ja, es schien sich nie eine günstige Gelegenheit zu ergeben.«
    Paul lächelte unsicher. »Dann sollten wir es besser hinter uns bringen. Sag’s mir einfach jetzt.«
    George holte seine Zigaretten heraus und zündete sich im leichten Wind, der am Berg entlangwehte, umständlich eine an. »Der Tag, an dem du geboren wurdest, war der Tag, an dem Philip Hawkin gehängt wurde«, sagte er schließlich.
    Pauls Lächeln wich einem bestürzten Gesichtsausdruck. »An meinem Geburtstag?« sagte er.
    George nickte. »Leider. Ich bekam die Nachricht deiner Geburt, gerade als sie ihn gehängt hatten.«
    »Deshalb hast du immer soviel Aufhebens von meinem Geburtstag gemacht? Um dich von dem anderen Jahrestag abzulenken, den du nie vergessen konntest?« sagte Paul und konnte nicht verbergen, daß er verletzt war.
    George schüttelte den Kopf. »Nein, nein«, wandte er ein. »So war es nicht. Nein, daß du geboren wurdest – ich weiß nicht, wie ich das sagen soll –, es war wie ein Zeichen der Götter, daß ich Alison Carter hinter mir lassen und einen neuen Anfang machen sollte. Jedes Jahr war es nicht die Hinrichtung Philip Hawkins, an die ich mich an deinem Geburtstag erinnerte. Es war – hör dir das mal an, ich klinge wie ein amerikanischer Selbsthilferatgeber –, es war ein Gefühl der Erneuerung, das deine Geburt mir schenkte. Wie ein Versprechen.«
    Die beiden Männer blickten einander an, und in Georges Gesicht stand die Bitte geschrieben, sein Sohn möge ihm glauben. Ein Augenblick verging schweigend, dann trat Paul vor und legte die Arme in einer unbeholfenen Umarmung um seinen Vater. »Danke, daß du es mir gesagt hast«, murmelte er und war sich plötzlich bewußt, wie sehr er seinen Vater liebte, obwohl sie rein körperlich nie einen engen Kontakt gehabt hatten. Er ließ die Arme sinken und grinste. »Ich verstehe, warum du nicht wolltest, daß ich so etwas aus Catherines Buch erfahre.«
    George lächelte. »Nach deiner Reaktion zu urteilen, hättest du es bestimmt falsch verstanden.«
    »Wahrscheinlich«, gab Paul zu. »Aber ich begreife, warum du es mir nicht gesagt hast, als ich noch klein war. Davon hätte ich bestimmt Alpträume bekommen.«
    »Ja, du warst immer ein kleiner Kerl mit viel Phantasie«, sagte George und wandte sich ab, um seine Zigarette mit dem Absatz des Stiefels auszutreten. Er sah Paul über die Schulter an. »Oh, und noch was. Wenn du willst, können wir nächstes Mal, wenn du mit Helen da bist, vielleicht nach Scardale rausfahren und ihre Schwester kennenlernen.«
    Paul lächelte. »Das würde Helen gefallen. Sehr sogar. Danke, Dad. Ich weiß deinen Vorschlag wirklich zu

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