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Ein Ort für die Ewigkeit

Ein Ort für die Ewigkeit

Titel: Ein Ort für die Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Val McDermid
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dich aufgeweckt hat.«
    »Da hast du verdammt recht. Ich wußte doch, daß ich so einem Charmeur wie dir nicht trauen kann, wenn Anne im Zimmer ist – nicht ohne mich als Anstandswauwau.«
    »George«, schalt ihn Anne. »Das ist doch furchtbar, so etwas zu Tommy zu sagen, wo er so weit gefahren ist, um dich zu sehen.«
    »Beachte ihn nicht, Anne, er ist offensichtlich noch weggetreten. Wie fühlst du dich, George?«
    »Kaputt, wenn du es genau wissen willst. Ich bin im ganzen Leben noch sie so müde gewesen.«
    »Du hast uns einen ganz schönen Schrecken eingejagt«, sagte Tommy.
    »Tut mir leid. Wenn ich allerdings gewußt hätte, daß das die Taktik ist, mit der man dich aus deiner Einsiedlerklause locken kann, hätte ich es schon vor Jahren getan«, erwiderte George.
    Tommy und Anne tauschten Blicke; sie waren beide froh, daß George, so schwach er auch war, seinen Humor nicht verloren hatte.
    »Ja, also in der Zukunft werde ich mich nicht wie ein Fremder benehmen. Catherine hat es mir gesagt, weißt du. Sie ist nach Northumberland hinaufgefahren, nur um mir zu erzählen, was passiert war.«
    George nickte, aber seine Augen leuchteten nicht mehr so hell. »Das hätte ich mir denken können«, sagte er. »Anne, Liebling, tust du mir einen Gefallen? Würdest du Tommy und mich eine Weile allein lassen? Nicht lange, eine Viertelstunde oder so? Es ist nur … wir haben etwas zu besprechen, Schatz.«
    Anne machte ein ernstes Gesicht. »Sie haben gesagt, du sollst dich nicht überanstrengen, George.«
    »Ich weiß. Aber es ist schädlicher für mich, wenn ich mich sorge, als wenn ich mit Tommy rede. Glaub mir, Liebes. Ich spiele nicht noch einmal mit dem Tod.« Er nahm ihre Hand und streichelte sie sanft. »Ich erkläre dir dann alles, ganz bestimmt. Aber nicht jetzt.«
    Anne schürzte mißbilligend die Lippen, stand jedoch auf. »Aber paß auf, daß er sich nicht anstrengt, Tommy.« Sie wandte sich noch einmal an George. »Ich rufe Paul an und sage ihm, sie sollen heute nachmittag herkommen.«
    »Danke, Schatz.« George sah ihr nach, als sie zur Tür ging. Dann bedeutete er Tommy mit einem Seufzer, er möge sich setzen. »Ich hatte schon befürchtet, sie würde nicht lockerlassen«, sagte er. »Wieviel weißt du?«
    »Wir
wissen
nicht viel, aber ich glaube, wir haben es mehr oder weniger herausgetüftelt.« Tommy informierte ihn kurz über Catherines Nachforschungen. »Es gibt nicht viel Spielraum für Zweifel«, schloß er.
    »Das ist doch unglaublich, findest du nicht? Aber ich wußte es, sobald ich sie sah«, sagte George. »Ich habe acht Monate mit diesem Gesicht gelebt, und es hat mich jahrelang verfolgt. Ich wußte, wie immer sie sich auch nannte, diese Frau in Scardale Manor ist Alison Carter. Und dann wurde mir klar, wer Helen sein mußte.« Seine Augen fielen zu, und die Brust hob und senkte sich mit flachen Atemzügen.
    Er öffnete die Augen und sah Tommys Besorgnis. »Es ist schon in Ordnung«, beruhigte er ihn. »Ich bin nur müde, das ist alles.«
    »Laß dir Zeit. Ich hab’s nicht eilig.«
    George gelang ein schwaches Lächeln. »Nein, du nicht. Aber ich wette, Catherine hat es eilig. Ich nehme an, es gibt keine Möglichkeit, sie zu stoppen?«
    Tommy schnaubte. »Ich weiß nicht. Sie ist ziemlich zäh. Gestern abend habe ich ihr das Versprechen abgenommen, dich vor einer Entscheidung zu fragen, was zu tun ist. Aber dieses Versprechen hatte einen Preis. Ich muß mit ihr nach Scardale gehen, um die Frau, die wir alle für Alison halten, zur Rede zu stellen. Catherine besteht hartnäckig darauf, wir bräuchten alle Fakten, und dagegen kann ich eigentlich nichts sagen.«
    »Was mich betrifft, ist es mir egal«, sagte George. »Aber ich mache mir Sorgen wegen Paul und Helen. Wir haben einen schrecklichen Fehler gemacht, bevor sie auf der Welt waren, und sie werden nun dafür bezahlen müssen. Ich kann mir nicht vorstellen, wie sie das alles überstehen sollen. Und ich glaube, Anne könnte mir nicht verzeihen, wenn sie irgendeinen Schaden davontragen würden.«
    »Ich weiß. Und es geht nicht nur um sie. Es geht auch um Alison. Was immer sie getan hat, es hat sie mehr gekostet, als wir je erfahren werden. Man könnte sie immer noch wegen des Mordkomplotts verfolgen, aber ich glaube nicht, daß sie das verdient hat.«
    »Was soll also geschehen, Tommy? Ich bin verdammt unnütz, so wie ich hier liege.«
    Tommy schüttelte den Kopf, er konnte seine Ratlosigkeit nicht verbergen. »Ich nehme an, wir werden die

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