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Ein Paradies der Sinne

Ein Paradies der Sinne

Titel: Ein Paradies der Sinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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darüber zu machen, welche Möglichkeiten ihr diese unerwartete Gelegenheit bot.
    Wie Amy weiter erfuhr, beabsichtigten John und Louise, mit ihrem Wohnmobil in den Mittleren Westen zu fahren. Zweifellos würde das den Kindern viel Spaß machen. Louise wollte später mit den Kindern vorbeikommen, um ihr Gepäck abzuholen.
    „Oliver erzählte, dass du mit Harry Griffith ausgehst“, wechselte Louise dann das Thema.
    Allein bei der Erinnerung an ihr nächtliches Intermezzo in der Limousine schoss Amy die Röte in die Wangen. Doch es gelang ihr, sich ihre Verlegenheit nicht anhören zu lassen. „Nun ja, wir sind einmal essen gewesen“, stellte sie richtig. Doch tief in ihrem Innersten wusste sie, dass es dabei nicht bleiben würde.
    „Harry ist ein wunderbarer junger Mann“, schwärmte Louise.
    „Ja“, pflichtete Amy ihr bei. Tatsächlich hatte sie jedoch ziemliche Bedenken, was Harry Griffith betraf, wenngleich auch sie selbst sich auf dem Rücksitz des großen Wagens wie ein Teenager benommen hatte.
    Amy schluckte und wickelte sich nervös das Telefonkabel um den Zeigefinger. Eigentlich sollte sie Louise erzählen, was wirklich zwischen Harry und ihr vorgefallen war. Aber das war ihr zu riskant. Sie wollte sich John und Louise Ryans Sympathien nicht verscherzen. Schließlich waren sie die einzige Familie, die sie hatte.
    „Dann sehen wir uns also später“, fuhr Louise fort, der Amys verlegenes Schweigen nicht aufgefallen zu sein schien. „Und vielen Dank, meine Liebe, dass wir die Kinder mit auf die Reise nehmen dürfen.“
    Nach diesen Worten verabschiedeten sie sich herzlich voneinander. Amy duschte kurz und ging dann in kurzen Hosen und einem T-Shirt hinunter, um Mimi in den Garten zu lassen. Sie war gerade dabei, sich den Kaffee aufzubrühen, den sie an diesem Morgen dringend nötig hatte, als es klingelte und Harry vor der Tür stand.
    „Morgen“, sagte er und lehnte sich lässig mit der Schulter gegen den Türrahmen. Er trug ausgewaschene Bluejeans und ein weißes Sweatshirt, und wirkte trotzdem so elegant wie eh und je. „Darf ich deine Einladung zu einer Tasse Kaffee jetzt annehmen?“
    Amy, von seinem Besuch völlig überrumpelt, trat stumm zurück. Allein sein frisches Aussehen und der leidenschaftliche Blick, mit dem er sie musterte, reichten aus, um ihr ein aufregendes Prickeln über den Rücken zu jagen. Er brauchte sie nicht einmal zu berühren.
    „Sind die Kinder da?“, wollte er wissen, während er an ihr vorbei in die Diele trat.
    Amy schloss die Tür, dann ging sie ihm voraus in die Küche. „Nein. Sie sind bei den Ryans und schmieden Pläne für eine Reise.“ Als sie nach der Schranktür greifen wollte, hinter der die Kaffeetassen standen, umfasste Harry ihre schlanke Taille und drehte sie zu sich herum. Eingezwängt zwischen ihm und der Küchentheke, hatte Amy keine Möglichkeit, ihm auszuweichen.
    Er hob die Hand und strich ihr zärtlich mit der Spitze des Zeigefingers über die Lippen. „Na großartig“, meinte er. „Dann hält dich ja nichts davon ab, morgen mit mir nach Australien zu fliegen.“

6. KAPITEL
    Amy hatte allen Grund, Harrys Einladung nach Australien abzulehnen. Doch sosehr sie sich auch bemühte, es wollte ihr einfach keine passende Ausrede einfallen.
    Harry lächelte sein langsames, überhebliches, knieerweichendes Lächeln. Er schien ihr Dilemma mühelos zu durchschauen. Als Amy sich mit der Antwort zu lange Zeit ließ, zog er ungeduldig eine Augenbraue in die Höhe.
    „So schnell bekomme ich kein Visum für Australien“, sagte Amy schließlich, ohne eine Miene zu verziehen.
    Harry strich die Kontur ihres Unterkiefers nach, und die Berührung entfachte ein loderndes Feuer in Amys Innern. „Mach dir keine Sorgen, Schatz“, nahm er ihr mit rauer, tiefer Stimme die letzte Hoffnung. „Dazu bedarf es nur eines einzigen Anrufs.“
    Amy saß in der Falle, und dass ihr dieser Zustand auch noch gefiel, erfüllte sie mit Schrecken. „Ich kann doch nicht einfach mit einem Mann, den ich kaum kenne, um die halbe Welt reisen!“, begehrte sie auf.
    Harry war nur noch wenige Zentimeter von ihr entfernt. Er war kräftig, warm und sehr, sehr männlich. „Ach“, sagte er. „Aber du willst mich gerne richtig kennenlernen. Nicht wahr, Amy?“
    Hätte ein anderer Mann ihr das gesagt, hätte Amy ihn für arrogant und anmaßend gehalten. Von Harry war diese Feststellung jedoch nichts als die unverhüllte, mitleidlose Wahrheit. „Ja“, gab Amy beschämt zu.
    Harrys Lippen

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