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Ein pikanter Köder

Ein pikanter Köder

Titel: Ein pikanter Köder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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daß Ihr Leben unverändert weitergeht wie bisher. Aber Mord ist eine unverrückbare Tatsache. Er läßt sich nicht ungeschehen machen, bloß weil Sie das gern möchten. Sie müssen sich mit den Ereignissen abfinden. Dann erst sind Sie nämlich imstande, selbst etwas für Ihre Rettung zu tun. Die Vogel-Strauß-Methode hat noch keinem Menschen aus der Patsche geholfen.«
    »Sie haben natürlich recht. Ich war furchtbar dumm.«
    »Tja. Freut mich, daß Sie’s endlich einsehen. Falls Sie bei Ihren Mätzchen bleiben, sitzen Sie spätestens um Mitternacht unter Mordverdacht im Kittchen. Für die Zeitungsleute und Fotoreporter werden Sie ein wahres Fressen sein. Auf Mordfälle mit Sex sind die Burschen nämlich scharf, und zimperlich sind sie auch nicht. Ich seh’ die Schlagzeilen in den Morgenausgaben schon vor mir: >Mord in Liebesnest - abgehalfterte Geliebte erschießt Millionär.« Wie finden Sie das?«
    »Abscheulich! Außerdem stimmt es nicht. Ich war nicht seine Geliebte. Es handelte sich um eine geschäftliche Verabredung.«
    »Gewiß. Sie besitzen zwei Aktien von Dowlings Gesellschaft, und er wollte sich Ihre Stimme für seine Wiederwahl sichern. Er wußte, daß es bei der demnächst fälligen Aktionärsversammlung zu einem Kampf um den Präsidentenposten kommen würde und daß er nicht viele Chancen hatte. Deshalb schlug er Ihnen eine Zusammenkunft im Strandmotel vor, wo er sich als Oscar L. Palmer mit Frau im Register eintrug. Dort konnten Sie bis zum Morgen über Geschäfte sprechen, ohne eine Störung befürchten zu müssen.«
    »Wie gemein Sie sind! Sie haben eine schmutzige, schmierige -«
    »Nur weiter im Text. Der Polizei werden Sie damit allerdings kaum imponieren. Die hat ein dickes Fell und ist an derartige Ausfälle gewöhnt.«
    »Woher wußten Sie, daß ich mit ihm im Strandmotel verabredet war?«
    »Weil Sie interne Informationen der Gemeinnützigen Kredit- und Investierungsgesellschaft an ihn Weitergaben. Dowling benutzte diese Informationen, um...«
    »Aber das ist doch absurd!«
    »Wieso denn? Ich gehe jede Wette ein, daß man den Beweis dafür in Dowlings Papieren finden wird. Die Polizei wird sein Privatbüro durchsuchen und dabei feststellen, daß er im Besitz von vertraulichen Informationen war, die allesamt aus Carsons Firma stammten. Daraufhin wird man Carsons Angestellte unter die Lupe nehmen und entdecken, daß Sie Zugang zu den fraglichen Informationen hatten, mit Dowling im Strandmotel verabredet waren, wobei Sie sich eines anderen Namens bedienten, und daß Sie Dowling von früher her kannten. Man wird sich mit Ihrer Vergangenheit beschäftigen und dabei —«
    »Nein!« schrie sie entsetzt. »Nein! Nein!«
    Ich starrte sie verblüfft an. »Mir scheint, davor haben Sie am meisten Angst.«
    »Natürlich! Wenn Sie wüßten! - O mein Gott, das wäre gar nicht auszudenken! Wird die Polizei wirklich in meiner Vergangenheit herumschnüffeln?«
    »Sicher. Das gehört zu den Routinemaßnahmen.«
    »Schauen Sie, Mr. Lam -«
    »Warum nicht lieber Donald? Wir werden in der nächsten halben Stunde oder so, falls die Polizei nicht dazwischenplatzt, ziemlich gute Bekannte werden.«
    »Sehen Sie, Donald, ich war nicht Herbert Dowlings Geliebte, oder vielmehr ich war’s, aber das ist schon eine Ewigkeit her. Und ich traf mich nicht mit ihm, weil wir - ich meine, es war wirklich eine geschäftliche Verabredung.«
    Ich machte ein gelangweiltes Gesicht und gähnte.
    »Mr. Dowling ist der Vater meines Kindes«, sagte sie würdevoll.
    Mein Mund klappte von selbst zu, und ich fuhr überrascht hoch. »Was?«
    »Ja. Ich habe einen dreijährigen Sohn in einem privaten Kinderheim.«
    »Und Dowling ist der Vater?«
    »Ja.«
    »Hat er das Kind anerkannt?«
    »Selbstverständlich. Er ist von Anfang an für seinen Unterhalt auf gekommen.«
    »Sie meinen, er bezahlt das Kinderheim?«
    »Ja. Er überweist jeden Monat eine bestimmte Summe auf mein Konto, und davon bestreite ich sämtliche Ausgaben für den Kleinen.«
    »Moment mal, der Punkt ist wichtig. Wie wird die Transaktion gehandhabt?«
    »Nun, es sind immer Verrechnungsschecks. Sie werden bei der Bank vorgelegt und meinem Konto gutgeschrieben. Und von dem Geld bezahle ich dann die Unterhaltskosten des Kindes.«
    »Mittels Scheck und unter Ihrem eigenen Namen?«
    »Ja. Der Junge glaubt, sein Vater wäre bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Ich habe dafür gesorgt, daß er die Wahrheit nie erfährt.«
    »Du lieber Himmel! Sie haben eine so deutliche Spur

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