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Ein pikanter Köder

Ein pikanter Köder

Titel: Ein pikanter Köder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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dürfte für Sie, Miss Hart, und für viele andere Frauen eine große Beruhigung sein. Der Bursche hat es faustdick hinter den Ohren, er ist ein oberfauler Kunde...Hier ist sein Foto...sehen Sie es sich genau an...«
    Ein kurzes Schweigen folgte, und dann schrie Helen Hart überrascht auf. »Gerechter Himmel, Sergeant, das ist doch nicht der Mann aus dem Motel! Das ist der Detektiv, der -« Sie unterbrach sich, und man merkte, daß sie ihre letzten Worte am liebsten zurückgenommen hätte.
    »Wo ist er?« fragte Ransom barsch.
    »In...in der Küche«, murmelte sie.
    Die Küchentür flog auf und prallte gegen die Wand. Sellers beugte sich über den Tisch, packte eine Handvoll Hemd über meiner Brust, zerrte mich vom Stuhl hoch und fauchte: »So hatten Sie sich das also gedacht, Sie betrügerischer Schuft, Sie! Aber diesmal waren wir ein bißchen zu schnell für Sie!«
    »Rühren Sie ihn nicht an!« kreischte Helen Hart.
    »Er bekommt nur, was ihm zusteht. Er hat sich seiner Festnahme widersetzt.« Sellers holte zu einem rechten Haken aus und traf mich so hart am Kinn, daß mein Kopf zurückschnellte und gegen die Wand schlug. Alles drehte sich um mich; dann wurde mir schwarz vor den Augen, und ich spürte nichts mehr.
    Als ich wieder zu mir kam, umschlossen Handschellen meine Gelenke; und Helen Hart war so wütend, daß sie ununterbrochen redete. Sie nahm kein Blatt vor den Mund.
    »Es ist mir schleierhaft, was Sie mit dem Affentheater bezwecken! Ich habe oft genug über die brutalen Maßnahmen der Polizei gehört und gelesen, und jetzt habe ich mit eigenen Augen gesehen, wie Sie mit den Leuten umspringen. Sie haben einen wehrlosen Menschen niedergeschlagen! Dieser Mann hier ist genau wie Sie hinter dem Fenstergucker her. Er hat sich meine Beschreibung angehört und nach meinen Angaben eine Porträtskizze angefertigt, die in allen Einzelheiten mit dem Original übereinstimmt. Ich habe sie sofort identifiziert.«
    »Wo ist die Zeichnung?« erkundigte sich Ransom.
    »Hier. Er hat mehrere Skizzen gemacht. Ich habe ihn jeweils korrigiert, und das hier ist die letzte. Sie ist täuschend ähnlich. Genauso sah der Mann aus, der mich im Strandmotel belästigt hat.«
    »Pfui!« knurrte Sellers. »Der Bursche hat Ihnen blauen Dunst vorgemacht. Er selbst war der Fenstergucker. Als es brenzlig für ihn wurde, kreuzte er bei Ihnen auf und versuchte Sie mit seinen Mätzchen einzuwickeln. Ich habe einen Haftbefehl gegen ihn in der Tasche. Er wurde von zweien seiner Opfer identifiziert, und sein Motiv kennen wir auch. Er ist in einen Mord verwickelt.«
    »Das klingt alles ganz schön, aber können Sie’s auch beweisen?« fragte Helen Hart. »Mir können Sie nichts vormachen. Sie sind in meiner Wohnung einfach über ihn hergefallen. Ich habe für Brutalität nichts übrig und werde mich an zuständiger Stelle darüber beschweren.«
    Ransom räusperte sich. »Sie dürfen das nicht zu tragisch nehmen,
    Miss Hart. Unser Job ist nicht ungefährlich. Wir von der Polizei müssen immer mit dem Schlimmsten rechnen, vor allem, wenn wir es mit so schweren Jungs wie dem hier zu tun haben. Der Bursche war im Begriff, sich auf Sergeant Sellers zu stürzen und -«
    »Schwerer Junge! Blödsinn!« wütete sie. »Er saß ganz friedlich da und rührte keinen Finger! Er hätte doch diesem Kleiderschrank nicht mal ein Haar krümmen können, auch wenn er’s gewollt hätte. Machen Sie sich doch nicht lächerlich! Außerdem habe ich’s mit angesehen. Ich weiß, wie es sich in Wirklichkeit abgespielt hat!«
    »Sie kamen erst dazu, als die Sache vorbei war«, sagte Ransom.
    »Das könnte Ihnen so passen! Bilden Sie sich bloß nicht ein, daß ich kusche und zu allem ja und amen sage! Ich bin auf den Schutz der Polizei angewiesen, stimmt, aber ich bin auch eine gute Steuerzahlerin. Ich werde nicht dulden, daß man in Phönix Polizeihäftlinge mißhandelt!«
    »Okay, okay. Sergeant Sellers war vielleicht ein bißchen zu hastig. Man muß das verstehen. Er war die ganze Nacht auf den Beinen, und Lam hier hat ihm einen Haufen Scherereien gemacht.«
    »Und ob er mir Scherereien gemacht hat! Er hat Beweismaterial unterschlagen, Spuren verwischt, Indizien gefälscht. Er hat die Zusammenhänge derartig verdreht und auf den Kopf gestellt, daß sich kein Mensch mehr darin auskennt. Bei Ihnen hat er das ja auch probiert, meine Gnädigste. Er hat Ihnen irgendein Märchen aufgehängt, und Sie haben es geschluckt. Er ist ein anziehender Bursche und weiß verdammt gut mit

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