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Ein pikanter Köder

Ein pikanter Köder

Titel: Ein pikanter Köder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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Frauen umzugehen.«
    Helen warf ihm einen bitterbösen Blick zu. »Er hat Manieren und weiß, was sich gehört. Ich halte zu ihm!«
    Ransom sah, daß ich die Augen offen hatte, und bemerkte trocken: »Wir haben Gesellschaft bekommen, Sellers.«
    Der Sergeant fuhr herum und starrte mich mit einem Ausdruck; blinder, hemmungsloser Raserei an. Es zuckte ihm in den Fingern. Er war nahe daran, wieder über mich herzufallen.
    »Kommen Sie, Sergeant.« Ransom war offenbar gar nicht wohl in seiner Haut. »Wir wollen Miss Hart nicht länger aufhalten. Wenn Sie den Burschen verhören wollen, tun Sie das am besten im Präsidium.«
    »Schön«, erklärte Helen Hart. »Und ich werde mich auf der Stelle mit meinem Anwalt in Verbindung setzen. Ich denke nicht daran, die Sache auf sich beruhen zu lassen. Und sollten Sie bei Ihrem sogenannten Verhör wieder zu Tätlichkeiten greifen, dann
    werde ich einen solchen Stunk machen, daß Ihnen Hören und Sehen vergeht.«
    »Sachte, Miss Hart. Sie brauchen deshalb nicht gleich auf die Barrikaden zu steigen. Es war ein bedauerliches Versehen, das mir ebenso leid tut wie Ihnen.«
    Sellers zerrte an den Handschellen. »Los, kommen Sie. Wir gehen.«
    Während der Sergeant mich zur Tür bugsierte, sauste Helen Hart zum Telefon.
    »Kopf hoch, Donald!« rief sie mir zu. »Mein Anwalt wird sich um Sie kümmern, und er ist ein verdammt guter Anwalt!«

14

    Im Präsidium verfrachtete man mich in eins jener muffigen Vernehmungszimmer. Das Mobiliar bestand aus einem zerschrammten Tisch, mehreren Stühlen mit gerader Rückenlehne, die zwar sehr solide gearbeitet, aber höchst unbequem waren, einem Spucknapf und einem Wandkalender. Es war die Standardeinrichtung, und da man bei ihr bewußt auf Stil und Komfort verzichtet hatte und von reinen Nützlichkeitserwägungen ausgegangen war, hatte sie die Zeiten überdauert. Der Bodenbelag aus Linoleum war brüchig und mit Brandflecken von Zigarettenstummeln übersät.
    Frank Sellers versetzte der Tür einen Fußtritt, und das Schnappschloß klickte zu. Dann konzentrierte er sich auf mich. »Also, Sie verlogener kleiner Bastard! Jetzt ist Schluß mit dem Theater. Jetzt gehen wir der Sache auf den Grund. Und wenn Sie nicht schleunigst mit der Sprache herausrücken,     Ransom machte ein nachdenkliches Gesicht. »Nicht so hastig, Frank. Diese Helen Hart ist das reinste Dynamit. Ich kenne ihren Anwalt. Der Bursche ist nicht zu bremsen. Falls sie Ernst macht mit ihrer Drohung, kann’s verdammt ungemütlich für uns werden. Wir haben da so unsere Erfahrungen.«
    Sellers runzelte die Stirn und sah mich und Ransom unsicher an. »Bis der Anwalt aufkreuzt, haben wir den Burschen längst auseinandergenommen. «
    »Nein!« Ransom schüttelte energisch den Kopf.
    Ich schaltete mich in die Auseinandersetzung ein. »Sie werden
    niemanden auseinandernehmen, Frank. Wir befinden uns in Arizona, und Sie haben hier keine amtlichen Befugnisse. Hier sind Sie nicht mal Polizeibeamter. Sie hätten Ihren Verdacht gegen mich erst mal begründen und dann meine Auslieferung beantragen müssen. Sie hatten nicht das Recht, mich festzunehmen. Außerdem haben Sie mich vor Zeugen niedergeschlagen, und ich werde dafür sorgen, daß man Sie deswegen zur Rechenschaft zieht. Dann werde ich gegen den Auslieferungsantrag Einspruch erheben und eine Überprüfung der gegen mich vorliegenden Belastungsbeweise verlangen.«
    »Da haben wir’s! Verstehen Sie jetzt, was ich meine?« fragte Ransom.
    Sellers kam auf mich zu und hob drohend die Fäuste. »Sie halten sich wohl für verdammt schlau, was? Ich werde Ihnen zeigen, was man mit doppelzüngigen Lügnern -«
    Es klopfte. Ransom öffnete die Tür nur einen Spalt breit und spähte hinaus. »Was gibt’s?«
    Eine amtliche Stimme antwortete: »Sie werden am Telefon verlangt, Sergeant. Ich glaube, es ist wichtig.«
    »Wer ist es denn?«
    »Moxey Malone.«
    »Sagen Sie ihm, ich rufe gleich zurück. Im Moment bin ich beschäftigt.«
    »Okay, Sergeant.«
    »Schöne Bescherung!« Ransom sah Sellers vorwurfsvoll an. »Mir schwante gleich, daß sie Moxey Malone mobil machen würde.«
    »Was ist das für ein Bursche?«
    »Er ist ein verdammt gerissener Anwalt. Außerdem hat er gute Beziehungen zum Gouverneur.«
    »Na, wenn schon! Was, zum Teufel, hat der Gouverneur mit der ganzen Sache zu schaffen?«
    »Sie haben Lam gehört, Sergeant. Wir sind in Arizona. Sie müssen seine Auslieferung beantragen.«
    Sellers’

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