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Ein pikanter Köder

Ein pikanter Köder

Titel: Ein pikanter Köder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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als Helen Hart ihn am Ärmel zupfte.
    »Na schön«, sagte Fillmore. »Wenn Lam auf das Auslieferungsverfahren verzichtet, brauche ich keine Entscheidung zu fällen. Die Sitzung ist aufgehoben.« Er sprang auf und sauste hinaus, vermutlich zur Berichterstattung beim Gouverneur.
    »Hören Sie, Lam, sind Sie sich auch über die Tragweite Ihres Entschlusses im klaren?« fragte Malone besorgt.
    »Sicher.«
    Sellers kam zu uns herüber. »Schönen Dank für die Ehrenerklärung, Sie Schlaumeier. Aber schreiben Sie sich eins hinter die Ohren: Unbesehen kaufe ich Ihnen nichts ab.«
    »Das verlangt ja auch niemand von Ihnen. Ich pfeife auf das Auslieferungsverfahren und folge Ihnen wie ein Lamm nach Los Angeles. Was wollen Sie eigentlich noch?«
    »Mit Ihnen die erste verfügbare Maschine besteigen, bevor Sie Ihre Meinung wieder ändern.«
    »Dabei kann ich Ihnen helfen, Sergeant.« Ransom warf einen Blick auf seine Uhr. »In einer halben Stunde startet eine Maschine nach Los Angeles. Ich bringe Sie zum Flugplatz.«
    Helen Hart trat an mich heran. »Donald, allem Anschein nach wissen Sie, was Sie tun, aber...Also, Mr. Malone und ich stehen Ihnen jederzeit zur Verfügung, falls Sie Hilfe brauchen.«
    »Danke. Ich glaube nicht, daß ich von Ihrem Angebot Gebrauch machen muß. Sellers ist ehrlich, aber er hat einen harten Schädel.«
    »Stimmt haargenau«, bestätigte Sellers.
    »Na, in meinen Augen sind Sie ein elender Grobian!« sagte Helen strafend. »Den armen Jungen so zu verbleuen! Ich hoffe nur, daß irgendein Rüpel Ihnen bei Gelegenheit beibringt, wie weh so was tut.«
    Sellers grinste. »Das braucht mir niemand mehr beizubringen. Ich hab 5 mehr Schläge eingesteckt, als ich Haare auf dem Kopf habe. An so was gewöhnt man sich. Kommen Sie, Lam, wir gehen.«
    »Vielen Dank.« Ich gab Helen Hart die Hand, und sie umfaßte sie mit festem Griff.
    »Alles Gute, Donald.«
    »Auf Wiedersehen, und nochmals schönen Dank für die Schützenhilfe.«
    »Wir müssen weg, sonst verpassen wir das Flugzeug«, drängte Ransom.
    »Okay, okay, wir kommen schon.« Sellers packte mich am Arm und bugsierte mich hinaus.

15

    Als der Pilot die Motoren anließ und wir uns die Sicherheitsgurte um den Bauch schnallten, knurrte Sellers: »Also, wie ich Ihnen schon sagte, unbesehen kaufe ich Ihnen nichts ab, Lam. Ihre unausgegorenen Theorien können Sie für sich behalten.«
    »Okay.«
    Die Maschine rollte langsam zur Startbahn hinüber. Sellers räusperte sich. »Wie sehen Sie eigentlich die Sache?«
    »Darüber ließe sich eine Menge sagen. Aber ich möchte Ihnen mit meinen Theorien nicht lästig fallen.«
    Der Pilot brachte die Motoren auf Touren, dann donnerte die Maschine über die Startbahn und zog steil nach oben.
    »Sie brauchen nicht die beleidigte Leberwurst zu spielen, Lam«, fing Sellers wieder an. »Das mit dem Kinnhaken tut mir leid. Ich war wütend und verlor die Beherrschung.«
    »Tja, aber ein guter Polyp darf die Beherrschung eben nicht verlieren.«
    »Das weiß ich, Lam. Ich bin ein Hitzkopf, und ich bedaure das. Zum Kuckuck, wenn Sie wirklich so verbiestert sein müssen, dann hauen Sie meinetwegen zu, und dann sind wir quitt. Ich kann doch nicht mehr tun, als Sie um Verzeihung bitten, oder?«
    »Schön, reden wir nicht mehr davon.«
    »Abgemacht. Und jetzt sagen Sie mir, was Sie wissen.«
    »Ich hab’s mir inzwischen anders überlegt. Sie würden die Sache doch bloß verpatzen. Sobald wir in Los Angeles sind, besorge ich mir einen Anwalt, spreche mit ihm und gebe ihm die nötigen Anweisungen. Er wird sich mit Bertha zusammentun, und die Firma Cool und Lam wird den Mordfall lösen und die Lorbeeren dafür einheimsen.«
    »Falls es mir nicht in den Kram paßt, brauche ich Sie gar nicht nach Los Angeles zu bringen«, meinte Sellers versonnen.
    »Sie sind für mich verantwortlich. Ich habe auf das Auslieferungsverfahren verzichtet und bin in Haft.«
    »Trotzdem, das ließe sich schon irgendwie deichseln. Haben Sie nicht einen Leihwagen in Palm Springs?«
    »Tja. Bertha kann ihn gelegentlich abholen.«
    Ich gähnte ausgiebig, machte die Augen wieder zu, spähte jedoch unter den gesenkten Lidern dann und wann zu Sellers hinüber. Sellers leistete inzwischen schwere geistige Arbeit. Er wälzte Probleme. Wie hart er schuftete, merkte man an den tiefen Sorgenfalten auf seiner Stirn und den fest aufeinandergepreßten Lippen. Nach einer Weile heiterte sich seine Miene auf. Anscheinend hatte er einen Ausweg gefunden.
    Als die Stewardess

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