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Ein pikanter Köder

Ein pikanter Köder

Titel: Ein pikanter Köder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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albern! Mich hätte er jederzeit haben können, und noch dazu ohne den Finger krumm zu machen. O nein! Er wollte Irene Addis!«
    »Ach so! Er hoffte wohl, Sie würden ein gutes Wort für ihn einlegen und Irene dazu überreden, zu ihm zurückzukehren?«
    »Ja. Aber ich wußte genau, daß es zwecklos sein würde, und deshalb sprach ich nie mit ihr darüber. Ich wußte, daß für sie ihr Sohn immer an erster Stelle kommen würde und daß Dowling nicht die geringste Chance hatte, solange er mit Bernice Clinton liiert war. Folglich versuchte ich ihn für mich selbst einzufangen, und vielleicht wäre es mir schließlich auch geglückt, aber wenn Bernice uns gesehen hat...Er hatte eine unvorstellbare Angst vor ihr. Sie hat ihm mehr als einmal damit gedroht, eher würde sie ihn umbringen als ihn freigeben.«
    »Sie hatte keinerlei gesetzliche Ansprüche an ihn. Warum hat er sie nicht einfach zum Teufel gejagt?«
    »Er hätte es liebend gern getan, aber sie hatte rechtzeitig vorgesorgt. Er war ihr praktisch ausgeliefert.«
    »Briefe?« fragte ich.
    »Briefe, Tonbänder, Fotos, Hoteleintragungen...Oh, sie ist ein raffiniertes Weibsstück.«
    »Worauf war sie aus? Heirat?«
    Doris Gilmore nickte.
    »Hätte er sie nicht mit Geld abfinden können?«
    »Zuletzt nicht mehr. Er hatte es zu lange aufgeschoben. Sie schraubte ihre Forderungen immer höher, und zum Schluß wollte sie geheiratet werden. Sie wollte Mrs. Dowling sein, sich in den besten Kreisen bewegen und in der Gesellschaft eine maßgebende Rolle spielen.«
    »Das erklärt, warum sie mit den Hasen lief und mit den Hunden hetzte. Oder anders ausgedrückt, sie hatte vorsorglich zwei Eisen im Feuer, und als sie bei dem einen nicht zum Zuge kam, bearbeitete sie das andere.«
    »Wieso?«
    »Montrose L. Carson wollte sich Dowlings Firma unter den Nagel reißen, und um ein Haar hätte er’s geschafft. Er hatte das Material schon beisammen, um Dowling in einen saftigen Skandal zu verwickeln und bei seinen Aktionären unmöglich zu machen.«
    »Carson!« rief sie. »Deshalb also hat er Irene Addis in seinem Büro eingestellt!«
    »Sicher. Das Ganze war eine Falle, und Bernice Clinton half ihm dabei. Sie war von Dowling zu Carson übergewechselt und schürte kräftig das Feuer. Ich weiß nicht, ob Carson ihr die Ehe versprochen und damit die gesellschaftliche Position in Aussicht gestellt hatte, auf die sie so scharf war. Aber irgendwie hat er sich ihr gegenüber festgelegt, das steht fest. Sie gab ihm Tips und unterstützte ihn im geheimen, und er hielt sie in einem Luxusapartment in Santa Ana aus, das sie unter dem Namen Agnes Dayton bewohnte.«
    Doris Gilman machte große Augen.
    »Tja, die Dame war nicht zimperlich. Sie nahm, was sie kriegen konnte. Man hat ein Testament bei ihr gefunden, in idem Dowling sie zur Alleinerbin bestimmt. Angeblich hat er ihr’s zu treuen Händen übergeben.«
    »Ach, das hat keinerlei Bedeutung!«
    »Woher wissen Sie das?«
    »Weil er kurz vor seinem Tod ein zweites handschriftliches Testament machte, in dem er alles Irene Addis und ihrem Sohn hinterließ. Er erzählte mir, er würde es Irene übergeben und ihr sagen, daß sie trotz Bernice die einzige Frau wäre -«
    »Moment mal! Er wollte es Irene übergeben?«
    »Ja.«
    »Dann muß er es im Strandmotel bei sich gehabt haben! Aber man hat es nach dem Mord nicht bei ihm gefunden.«
    Sie nickte. »Beim Lunch im Schnellimbiß legte er seine Karten offen auf den Tisch. Er sagte mir, er sei am gleichen Abend mit Irene verabredet, und da riet ich ihm, noch einmal in allem Ernst mit ihr zu sprechen und ihr das Schriftstück zu übergeben. Sehen Sie, mir war inzwischen klargeworden, daß er völlig in Irene aufging und daß es nie eine andere Frau für ihn geben würde.«
    »Sie waren über Irenes Sohn unterrichtet?«
    »Ja.«
    »Hat er Ihnen gegenüber jemals seine Vaterschaft zugegeben?«
    »Ja.«
    »Und Sie rieten ihm, das Testament am Abend ins Strandmotel mitzunehmen und Irene zu zeigen?«
    »Nicht bloß zu zeigen, sondern es ihr auszuhändigen, für immer, verstehen Sie?...Sagen Sie, Donald, was geschieht, falls der Mörder das Testament an sich nahm und vernichtete?«
    »Das hängt davon ab, ob wir das Vorhandensein des Letzten Willens beweisen können oder nicht. Wir müßten nachweisen, daß das fragliche Testament existierte, welche Bedingungen es enthielt und daß er seine Meinung nicht änderte und es absichtlich vernichtete, bevor er sich zu seiner Verabredung ins Motel begab. Das ist

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