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Ein Pony mit Herz

Ein Pony mit Herz

Titel: Ein Pony mit Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Caspari
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sagte ein Wort.
    In Groß-Willmsdorf hatten die Helfer in fieberhafter Eile die große Scheune dick mit Einstreu versehen. Eilig hatte man alles zusammengetragen, was als Futtertrog oder Tränke dienen konnte, hatte feste Latten zusammengenagelt und zu provisorischen Boxen zusammengefügt, Hindernis-Stangen als Trennwände aufgestellt. Mit einem Schlauch hatten Hubert und Johnny der Indianer eine Behelfs-Wasserleitung installiert. Andere hatten Kabel aus der Reithalle herübergelegt. An einem baumelte auf halber Höhe eine Deckenbeleuchtung, die übrigen versorgten mehrere Scheinwerfer mit Strom, die für gewöhnlich die Vorführungen in der Reithalle oder die Theater-Inszenierungen der Schule ins rechte Licht setzten. Heute tauchten sie die Arbeit der fleißigen Handwerkertruppe in strahlende Helle.
    Als der Konvoi auf den Hof rollte, waren die wichtigsten
    Arbeiten getan. Alle Schüler des Reiter-Internats hatten mitgeholfen, dieses Wunder zu vollbringen. Hans Tiedjen und seine Rettungsmannschaft staunten nicht schlecht, als sie die Scheune betraten.
    „Ihr seid wirklich große Klasse!“ lobte Hans Tiedjen die Schüler. „Ich bin stolz auf euch! Und ich danke auch im Namen der armen Geschöpfe, die sich hier jetzt erholen sollen. Aber denkt bitte daran: wir wissen noch nicht, ob eines der Pferde oder Ponys eine ansteckende Krankheit hat. Auch wenn ihr das Bedürfnis habt, unseren Gästen ein paar extra Streicheleinheiten zu geben - verzichtet vorerst darauf. Mit Rücksicht auf die Gesundheit eurer eigenen Pferde. Und jetzt wünsche ich euch eine gute Nacht.“
    „Bei mir drüben gibt’s zur Belohnung noch einen Gute-Nacht-Trunk und einen stärkenden Imbiß!“ verkündete Johnny der Indianer. „Den habt ihr euch jetzt wirklich verdient!“
    „Nur Lebkuchen?“ kam eine verzagte Stimme aus dem Hintergrund.
    „Aber nein“, beruhigte Johnny seine Helfer. „Die Internats-Küche war inzwischen genauso fleißig wie wir: für das ausgefallene Abendessen haben sie uns Berge von belegten Broten und ein Dutzend Kannen Kakao in den Stall rübergeschickt. Jetzt findet der zweite Teil unserer Adventsfeier statt.“
    „Die Glücklichen“, murmelte Bille. Ihr hing der Magen vor Hunger bis an den Rand der Reitstiefel. Aber wie hieß die alte Regel? Erst das Pferd, dann der Reiter! Auch das tollste Essen hätte sie jetzt nicht davon abbringen können, ihre Schutzbefohlenen zu versorgen.
    Hans Tiedjen wartete, bis die Schüler den Hof verlassen hatten, dann gab er das Zeichen zum Ausladen. Als spürten die Pferde, daß sie hier ein gutes und sicheres Zuhause vorfinden würden, schienen sie ein wenig lebendiger und frischer zu sein. Eines nach dem anderen wurde mit Unterstützung mehrerer Helfer vorsichtig aus dem Transporter geholt und zu seinem Platz geführt, wo frisches Wasser und Futter warteten.
    Die grellen Scheinwerfer waren gelöscht, mildes Licht erfüllte die Scheune, in der die erschöpften Tiere nun einen Anblick des Friedens und der Ruhe boten. Bille und Hannes, assistiert von Simon, gingen von einem zum anderen und sorgten durch leichte Fingerdruckmassage für die Auflösung von Verspannungen und die Beruhigung übererregter Nerven. Nach und nach legte sich einer nach dem anderen in die weiche Einstreu, streckte vor Erleichterung stöhnend die vom langen Stehen schmerzenden Beine und den Rücken. Bald waren die meisten eingeschlafen.
    „Ich werde heute nacht hier Wache halten“, verkündete Simon. „Der Zustand der Pferde ist so labil, es könnte alles mögliche passieren.“
    „Das wollte ich gerade vorschlagen“, sagte Hannes.
    „Ich bleibe bei euch“, beteuerte Bille. „Ist doch klar!“
    „Und ich natürlich auch.“ Tom sah kopfschüttelnd von einem zum andern. „Also, Kinder, laßt uns Nägel mit Köpfen machen. Wir haben alle einen saumäßigen Hunger und sind müde. Bille und Simon gehen jetzt was essen, schlafen eine Runde und übernehmen dann die zweite Wache. Hannes und ich bleiben hier und übernehmen die erste. Es wäre natürlich super, wenn ihr uns einen ordentlichen Imbiß und Kaffee rüberschicken würdet!“
    „Aber ihr seid doch genauso müde!“ widersprach Bille. „Na und? Wenn wir was gegessen haben, kann einer schlafen, der andere sperrt Augen und Ohren auf. Nach zwei Stunden lösen wir uns ab“, erklärte Hannes. „Und nach vier kommt ihr dran.“
    „Okay. Ich muß jetzt erst einmal zu Hause anrufen und sagen, was los ist. Und dann bringe ich euch einen Imbiß der

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