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Ein Pony mit Herz

Ein Pony mit Herz

Titel: Ein Pony mit Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Caspari
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Ich hatte Mirko und die Mädchen doch gebeten, aufzupassen! Lena, es ist etwas ganz Dummes passiert! Zottel ist abgehauen! Mit deinem Geschenk!“
    Lena wußte nicht, ob sie lachen oder sich um ihren vierbeinigen Freund ängstigen sollte. Oder war das ein Trick, um die Sache mit dem Geschenk noch spannender zu machen?
    In diesem Augenblick klingelte im Büro des Reitclubs das Telefon. Gleich darauf hörten sie Bruni aufgeregt auf den Hof hinaus rufen. „Bille! Ist Bille hier irgendwo?“
    „Entschuldigt mich einen Moment!“ Bille rannte hinaus. „Was ist? Ist es Zottel?“
    „Nicht persönlich“, sagte Bruni lachend und reichte Bille den Hörer. „Da ruft wohl jemand in seinem Auftrag an!“
    Das Gespräch war kurz.
    Gleich darauf kehrte Bille im Laufschritt in den Stall zurück. „Wir müssen nach Leesten hinüber! Zum Weihnachtsmarkt, schnell!“
    Bille rannte zu ihrem Auto. Bettina stieg bei ihr ein, während Vater Krolle mit seiner Frau und Lena in seinem Wagen folgte. Es dauerte nicht lange, bis sie die Ortsgrenze Leestens erreicht hatten. Hier allerdings wurde es schwieriger, schnell voranzukommen. Von allen Seiten fuhren die Besucher des Weihnachtsmarkt dem Ortskern zu und suchten nach einem geeigneten Parkplatz.
    „Da sind sie!“ schrie Bettina auf und zeigte zu dem Menschengewimmel hinüber, das sich durch die Gassen zwischen den Buden schob. „Da waren sie eben! Alle beide! Ganz sicher!“
    „Hier kann ich nicht halten“, jammerte Bille. „Ich muß einen Platz für den Wagen finden. Und wenn’s nur eine Einfahrt ist. Schau dir die Schlange hinter mir an!“
    „Da links! Fahr da links in den Hof!“
    „Können vor Lachen. Das ist die Feuerwehrausfahrt!“
    „Ist doch nur für einen Augenblick!“ drängte Bettina.
    Bille fuhr kurzentschlossen nach links hinüber, was ihr ein ärgerliches Hupkonzert der Autoschlange eintrug, die ihr von der anderen Seite entgegenkam.
    Bille landete schwungvoll in der Einfahrt der Feuerwehr. Sofort lehnte sich ein Mann aus dem Fenster des Nebenhauses und raunzte sie an. „Können Sie nicht lesen? Sie stehen in der Feuerwehrausfahrt!“
    Jetzt half nur noch die Flucht nach vorn. „Eben!“ rief Bille. „Sind Sie von der Feuerwehr? Ich brauche Hilfe!“
    „Bin ich“, sagte der Mann und wurde sofort dienstlich. „Wo brennt’s denn, junge Frau?“
    „Uns sind zwei Ponys ausgebrochen! Sie treiben sich auf dem Weihnachtsmarkt herum!“
    „Moment, bin sofort da! Parken Sie solange auf unserem Hinterhof!“
    „Gern, danke Ihnen schön!“
    Was das Parkproblem betraf, hatte Bille offensichtlich die richtige Taktik gewählt. Weniger, was die Hilfe eines Fremden beim Einfangen ihrer schlitzohrigen Ponys betraf.
    Bettina hatte in der Autoschlange inzwischen Krolles entdeckt und sie über Zottels Verbleib unterrichtet. Von Panja verriet sie allerdings noch nichts.
    Herrn Krolle gelang es leichter, sein Auto abzustellen, da er wegen Lena Anspruch auf einen Behindertenparkplatz hatte. Wenig später eilte der gesamte Trupp, Bille mit dem Feuerwehrmann an der Spitze, Lena und ihre Mutter als Schlußlicht, dem Weihnachtsmarkt entgegen.
    „Da! Da vorn sind sie!“ Bille zog den Feuerwehrmann aufgeregt am Arm. „Sehen Sie das rotweißgescheckte und das schwarzweiße Pony?“
    „Das werden wir gleich haben!“ sagte der Feuerwehrmann und straffte die Schultern. „Am besten, wir kreisen sie ein. Ich von vorn, Sie von hinten.“
    Mit mächtigen Schritten schob er sich durch die Scharen der Käufer und Schaulustigen und schaffte es irgendwie, die Ponys zu überholen und sich ihnen mit ausgebreiteten Armen entgegenzustellen. Das war aber auch alles.
    Zottel und Panja, die sich, dicht hintereinandergehend, dem Strom der Besucher angepaßt hatten, blieben abrupt stehen. Dieser grimmig aussehende Kerl, der es offensichtlich auf sie abgesehen hatte, verhieß nichts Gutes. Besser, sie machten sich aus dem Staub. Sie warfen sich fast gleichzeitig herum und legten einen kleinen Galopp ein, wobei sie sich dort rücksichtslos drängelnd Platz verschafften, wo die Leute nicht ohnehin erschrocken zur Seite wichen.
    „Zottel! Zottel, hierher!“ Aber es war vergeblich! Billes Stimme verlor sich im Lärm der Stimmen und der Musik.
    „O du fröhliche“, dröhnte es aus Lautsprechern über den Platz und mischte sich in die Schreie der erschrockenen Marktbesucher. Zottel und Panja hatten nur ein Ziel: Raus aus dem Gedränge! Irgendwo hinter ihnen ruderte der Feuerwehrmann

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