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Ein prickelndes Spiel (German Edition)

Ein prickelndes Spiel (German Edition)

Titel: Ein prickelndes Spiel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tori Carrington
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Ellbogen auf. “Sie war wunderschön mit ihrem weichen braunen Haar und den großen blauen Augen, die funkelten, wenn sie lachte.” Sie legte ihm die Hand auf die Brust. “Sie liebte lange Spaziergänge. Oft haben wir Jeremy zu Hause bei meinem Vater gelassen und sind einfach so durch die Straßen gegangen. Wir haben uns mit den Nachbarn unterhalten, haben den Fleischer nach seiner Frau gefragt und den Buchhändler, was es denn Neues gäbe.”
    “Es muss schlimm gewesen sein, sie schon so früh zu verlieren.”
    Nicole legte den Kopf auf den Arm und strich mit der anderen Hand sanft über Alex’ Brust. “Es war nicht leicht.”
    Sie erinnerte sich noch gut daran, dass ihr Vater manchmal monatelang abwesend war und eine Nachbarin sich um die beiden Kinder kümmerte. Dann hatten sie endlich herausgefunden, womit der Vater das Geld für ihren Lebensunterhalt verdiente. Er war kein Gebrauchtwagenverkäufer wie der Mann auf der anderen Straßenseite. Oder ein Finanzberater, wie Johnnys Vater ein paar Häuser weiter. Er war ein Dieb.
    Und bald danach waren Jeremy und sie in seine Fußstapfen getreten.
    Sie hatte deshalb nie so etwas wie Schuld empfunden. Sie wussten natürlich, dass sie gegen das Gesetz verstießen. Und dass sie in Schwierigkeiten kämen, wenn man sie fasste. Aber ihr Vater hatte sie sorgfältig ausgebildet. Wenn andere Familien im Central Park picknickten, dann taten sie so, als nähmen sie daran teil. In Wirklichkeit aber übten sie für ihren späteren Beruf. Sie stibitzten hier einen Picknickkorb, entwendeten dort die Autoschlüssel. Sie hatten das Gestohlene immer wieder unter einem plausiblen Vorwand zurückgegeben, denn, wie ihr Vater ihnen erklärte, hier handelte es sich nur um Training, nicht aber um einen echten Diebstahl. Beim richtigen Diebstahl musste es sich lohnen. Er war zum Beispiel auf teure Antiquitäten spezialisiert.
    “Und dein Bruder?”
    Nicole fuhr zusammen. Hatte sie das wirklich alles erzählt? Wie kam sie dazu, sich diesem Mann anzuvertrauen? Plötzlich fröstelte sie.
    Alex legte den Arm um sie und zog sie näher an sich heran.
    “Wie auch immer.” Sie griff nach der Wasserflasche. “Das reicht. Erzähl mir lieber von deiner Familie.”
    Sie beging den Fehler, ihn anzusehen, während sie trank. Sein ernster Blick ging ihr unter die Haut.
    “Möchtest du das wirklich hören?”, fragte er und lächelte jetzt wieder.
    Sie kuschelte sich an ihn und griff ihm zwischen die Schenkel. “Aber klar. Ich muss doch wissen, wie du zu so einem tollen Mann geworden bist.”
    Er lachte. “Dazu haben wir später noch viel Zeit”, sagte er, drehte sie auf den Rücken und schob sich halb auf sie.
    Und Nicole hatte nichts dagegen, dass er momentan noch etwas anderes vorhatte.

7. KAPITEL
    Am späten Vormittag saß Nicole in einem Café, das dem Auktionshaus gegenüberlag und trank einen Milchkaffee. In vier Tagen würde hier eine sehr berühmte Gemäldesammlung versteigert werden. Obgleich sie in der letzten Nacht nicht viel geschlafen hatte, fühlte sie sich frisch und voller Energie. Sie nahm einen Schluck Kaffee und leckte sich den Milchschaum von den Lippen. Erstaunlich, was guter Sex bewirken konnte.
    Sie stützte das Kinn in die Hand und blickte sinnend vor sich hin. Guter Sex? Nein, sensationeller Sex! So etwas hatte sie noch nicht erlebt, und es war ihr sehr schwergefallen, Alex vor ein paar Stunden schlafend zurückzulassen. Schon wieder sehnte sie sich nach ihm.
    Sie seufzte, rief sich dann aber zur Ordnung. Was war denn mit ihr los? Sie hatte noch nie einem Mann nachgeschmachtet. Auch nicht dem französischen Bildhauer vor fünf Jahren, der sehr genau wusste, was er mit seinen Händen anstellen konnte. So etwas tat sie einfach nicht, auch wenn der Sex mit Alex unglaublich gut gewesen war. Zuerst hatte er alles zu langsam angehen lassen, und das hatte sie ganz verrückt gemacht. Aber dann hatte er schnell gelernt, und dann … Was er wohl gerade machte?
    Darüber hatte sie sich doch bei ihren anderen Sexpartnern nie Gedanken gemacht. Sie schüttelte über sich selbst den Kopf und musste lächeln, als sie sich vorstellte, wie wütend er sein würde, dass sie verschwunden war und er nicht wusste, wo sie sich aufhielt.
    Sie war es gewohnt, niemandem Rechenschaft über ihr Kommen und Gehen ablegen zu müssen. Aber seit ihre Mutter tot war, hatte sie eigentlich auch nie jemand darum gebeten …
    Seltsam.
    Ein Lieferwagen hielt vor dem Auktionshaus. Nicole lehnte sich zurück

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