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Ein Quantum Blut - Biting the Bullet

Titel: Ein Quantum Blut - Biting the Bullet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Rardin
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hätte, solche Satansbraten zu werden, die einem Bauern den Wagen klauen. Dann wären sie nie in die Lage geraten, dass eben dieser Bauer sie erschießt. »Aber du hältst sie zu sehr fest.«
    Eine Weile lang starrte er nachdenklich auf seine Handflächen. Die Maske, hinter der er normalerweise sämtliche Gefühle versteckte, war wieder an ihrem Platz. »Ich werde darüber nachdenken müssen. Das ist nicht etwas, das ich einfach … tun kann.«
    »Sicher.«
    Ich beobachtete, wie er aufstand und in die Küche ging. Ich musste ihm noch sagen, dass der Mann, den wir heute Nacht ausschalten sollten, kein Handlanger des Zauberers war, sondern jemand, den unser Land liebend gerne unterstützen würde, wenn wir nur von ihm wüssten. Ich seufzte. Das sollten eigentlich gute Nachrichten sein. Rate mal, Vayl. Wir müssen heute niemanden töten. Lass uns feiern! Nur, dass die Herren in den oberen Etagen unsere Beweise nicht akzeptieren würden. Gegen ihre praktische Theorie, die mit einrechnete, was sie in dieses Projekt investiert hatten, waren sie einfach zu dürftig. Sie wollten Ergebnisse. Und da wir ihnen die nicht versprechen konnten, oder zumindest nicht die Art von Ergebnissen, mit denen sie sich im Fernsehen brüsten konnten, würden wir zweifellos unsere Jobs verlieren, bevor wir unsere neu gestaltete Mission durchziehen konnten.
    Ich ging in die Küche. Vayl saß an der Arbeitsinsel und goss Blut in eine Kaffeetasse. Ich setzte mich neben ihn. »Gibt es eine Möglichkeit, wie wir es vermeiden können,
Pete und die Typen vom Verteidigungsministerium zu kontaktieren, bevor die Mission gelaufen ist?«
    »Warum?«
    Ich erklärte ihm, was ich über FarjAd Daei erfahren hatte, während er verhindert gewesen war. Und schilderte ihm meine Befürchtungen, dass meine kleine Änderung im Drehbuch vom Big Boss entweder mit offener Feindseligkeit quittiert werden würde - »Sie sind GEFEUERT!« -, oder mit oberflächlicher Kooperationsbereitschaft - »Tja, was Sie da sagen, klingt logisch« -, woraufhin General Danfer dann nach dem Hörer greifen und sich von einem Assistenten mit Dave verbinden lassen würde, um ihm zu befehlen, den Auftrag auszuführen, den zu erfüllen Vayl und ich uns unverständlicherweise weigerten.
    Vayl starrte nachdenklich in seine Tasse. »Es tut mir leid.«
    »Was?«
    »Du hast die Last dieser Mission ganz allein getragen.«
    »Nö, nicht wirklich. Ich meine …«
    »Doch. Und du musst fast verrückt sein vor Sorge um David. Aber du hast kein Wort zu mir gesagt, deinem sverhamin . Dem du jeden Gedanken anvertrauen können solltest. Jeden Wunsch.«
    Ich zuckte mit den Schultern. »So bin ich nun mal.«
    Er schüttelte den Kopf. »So warst du, bevor wir uns kennengelernt haben. Lange, bevor ich dir Cirilai gegeben habe. Ich habe dich in dein altes Leben zurückgestoßen. Und du hast es nicht einmal gemerkt. Hast du dich darin so wohlgefühlt?«
    Wieder zuckte ich mit den Schultern. »Nein. Furchtbar, schrecklich un wohl. Aber ich wusste, woran ich war. Hier bin ich mir nie sicher, wohin mich der nächste Schritt
führen wird. Niemand erklärt mir die Regeln, oder erst fünf Minuten, bevor ich sie kennen muss. Und du.« Ich schüttelte den Kopf. »Mit dir zusammen zu sein, ist wie die längste, schnellste Achterbahnfahrt der Welt.«
    Als er zusammenzuckte, fügte ich hinzu: »Versteh mich nicht falsch, ich liebe Achterbahnen. Ich wollte damit nur erklären, warum ich so leicht wieder nach Einzelgängerhausen zurückkehren kann.«
    Er schlang die Hände um die Tasse. Ich sah, wie seine Knöchel weiß wurden, und war überrascht, dass er sie nicht zerbrach. Schließlich sagte er: »Dann werde ich dafür sorgen müssen, dass du dich in deiner neuen Situation so wohlfühlst, dass du überhaupt nicht mehr zurückrutschen kannst. Nicht einmal für einen Tag.«
    Als wir uns schweigend ansahen, spürte ich, dass er gerade eine Art heiligen Eid geschworen hatte. Besonders, als Cirilai eine Hitzewelle durch meinen Arm schickte. Ich schaffte es, mir ein gehauchtes »Okay« abzuringen. Mir wurde klar, dass ich gerade ernsthaft darüber nachdachte, auf die Arbeitsplatte zu steigen, und dass er mir dann auf halbem Weg entgegenkommen würde. Egal, was dann passierte, es wäre auf jeden Fall Material für das Guinnessbuch der Rekorde. Da kam Cole herein.
    Ich unterdrückte den Impuls, ihn wütend anzustarren. Verdammt nochmal! Er war wie ein Dreijähriger. Immer platzte er im unpassendsten Moment dazwischen! Er

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