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Ein Quantum Blut - Biting the Bullet

Titel: Ein Quantum Blut - Biting the Bullet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Rardin
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schlenderte in die Küche, als wäre er hier willkommen, hängte sich über den Tresen und grinste charmant. »Und, was machen wir jetzt?«
    Schicken deinen Arsch bei der ersten Gelegenheit nach Portugal , dachte ich, wobei meine innere Schlampe ihm ein wütendes Fingerschnippen verpasste. Überraschenderweise war es Vayl, der die Ruhe bewahrte. Er sagte:
»Ein Großteil von Jasmines Plan für heute Nacht dreht sich darum, dass du es schaffst, unserer Zielperson klarzumachen, dass er zwar Ziel eines Anschlags ist, aber nicht im Auftrag unseres Landes. Sondern dass wir eigentlich gekommen sind, um zu helfen.«
    »Wir wissen nicht viel mehr von ihm, als dass sein Name FarjAd Daei ist«, fügte ich hinzu. »Und dass er für sein Volk so etwas wie ein Martin Luther King ist. Was erklären würde, warum der Zauberer ihn tot sehen will.«
    »Warum sterben die Guten immer so jung?«, fragte Cole.
    »Normalerweise liegt das daran, dass die Bösen zu lange an der Macht waren und sich weigern, sie aufzugeben«, sagte Vayl.
    Wieder einmal ein Punkt für den Meister der Untertreibung , dachte ich. Aber ich schenkte Vayl ein Lächeln. Er hatte eine sehr europäische Art, sich einem Thema zu nähern, die ich erst vor kurzem zu schätzen gelernt hatte. Was vielleicht daran lag, dass ich selbst zu einem Thema geworden war. Ich sagte: »Also, es ist so: Ich weiß nicht, wie lange wir es schaffen, den Kerl am Leben zu erhalten. Ich gehe nicht davon aus, dass er eine Belastung für das örtliche Rentensystem werden wird. Aber wir müssen zumindest so lange für seine Sicherheit sorgen, bis der Zauberer keine Bedrohung mehr für ihn darstellt.«
    »Der Plan hat sich also geändert?«, hakte Cole nach.
    »Nicht sehr«, erwiderte ich. »Wir bereiten uns genauso vor wie für den Anschlag. Wir wissen, dass es keine Privatveranstaltung ist, wir drei können das Café also wie geplant betreten. Vayl zieht sich frühzeitig zu den Toiletten zurück. Wenn FarjAd den Hauptraum verlässt, um sich zu erleichtern, folgen wir beide ihm, packen ihn ein und schaffen ihn durchs Fenster raus zu Ashas wartendem
Wagen. Dann verstecken wir ihn in Zarsas Haus, bis es sicher genug für ihn ist, nach Hause zu gehen.«
    »Und Zarsa spielt da mit?«, fragte Cole mit einem scharfen Blick zu Vayl.
    »Sie verzehrt sich geradezu nach einer Chance zu helfen«, sagte ich.
    Cole starrte mich fassungslos an. »Du hast mit ihr gesprochen? Wann?«
    »Heute. Sie ist völlig fertig.«
    Er stieß zischend den Atem aus. »Tja, bei Jesus, wer kann in diesem Land leben und nicht fertig sein? Ich habe nicht mehr so viel Schmerz auf einem Haufen gesehen, seit ich mir das Trainingsvideo über Foltermethoden anschauen musste.«
    Schweigend gaben wir ihm recht. Deshalb hörten wir auch sofort das Klopfen an der Tür. »Das wird Asha sein«, meinte ich. »Alle bereit?«
    Die Jungs nickten. Auch wenn ich keine Gewalttätigkeiten erwartete, hatte ich mich dafür gerüstet. Nachdem ich Bergman verlassen hatte, war ich in mein Zimmer zurückgegangen, hatte in meiner Waffentasche gewühlt und mein übliches Sortiment an Schuss- und Stichwaffen herausgesucht. Kummer saß wie immer im Schulterholster. Opa Samuels Machete war in der Scheide in meiner Hüfte verstaut. Da mein Behältnis für Weihwasser in ein Kauspielzeug verwandelt worden war, trug ich nun Handgelenkscheiden mit Wurfgeschossen an beiden Armen. Messer am linken, Wurfsterne am rechten.
    Nachdem Vayl und ich auf unserer letzten Mission beide Opfer von Wurfmessern geworden waren, hatte ich unsere Auszeit zwischen den Aufträgen dazu genutzt, meine Effizienz auf diesem Gebiet ebenso zu verbessern wie meine Schwertkampfkünste. Nun war ich davon
überzeugt, dass ich meine Fähigkeiten, den Feind auf Distanz zu halten, entscheidend verbessert hatte.
    Bergman hatte uns außerdem mit seinen neuesten, verbesserten Kommunikationsgeräten ausgestattet. Für den Empfang des Tons hatten wir immer noch die winzigen Geräte im Ohr, die kleinen Hörgeräten ähnelten. Aber was die Sender anging, waren aus den Vorrichtungen, die wie Minzplättchen am Gaumen klebten, wesentlich kleinere Sender geworden, die man aufklebte und die eine erstaunliche Ähnlichkeit mit Schönheitsflecken aufwiesen. Meins war einfach anbetungswürdig und saß an meiner linken Wange, wie bei Marilyn Monroe. Vayl hatte seines links über der Lippe platziert. Cole hatte zunächst die Nasenspitze gewählt, was zwar urkomisch war, einen aber auch dazu trieb, ihm bei

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