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Ein Quantum Blut - Biting the Bullet

Titel: Ein Quantum Blut - Biting the Bullet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Rardin
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Sie hatten andere Dinge im Kopf.
    »Wir glauben, einen Weg gefunden zu haben, wie man die Abschirmung entdecken kann«, sagte Bergman und deutete mit kaum verhohlener Erregung auf das Enkyklios.
    »Genau«, nickte Cassandra. »Und es hat etwas mit deinem Bekannten zu tun, dem Amanha Szeya.«
    Ich dachte an Asha mit den traurigen Augen und verspürte Gewissensbisse, dass ich mich in seine Angelegenheiten mischte. Aber keine besonders starken. Wenn mich jemand davon abhielt, einen Schröpfer auszuschalten, musste er schon mit einer Revanche rechnen. »Ihr habt also eine Aufzeichnung über seine Art?«, fragte ich.
    Cassandra nickte. »Er ist ein Nruug-Jäger.«
    »Und was ist ein Nruug?«, fragte ich müde.
    »Ein Anderer , der seine Gabe missbraucht.«
    Erleichtert warf ich die Hände in die Luft. »Da haben wir es doch! Ich bin ihm vor Zarsas Haus begegnet. Also missbraucht sie offenbar ihre Gabe. Er wird sich um die ganze Sache kümmern.«
    »Nicht unbedingt«, warnte Bergman. »Nach einigen der Geschichten zu schließen, die wir im Enkyklios gesehen
haben, greifen viele Nruug-Jäger erst ein, wenn jemand gestorben ist. Sie vertreten die Ansicht, dass es kein Verbrechen ist, bis die Tat vollzogen ist.«
    »Tja, Bockmist.«
    »Aber du kannst doch sicher mit ihm reden«, ermutigte mich Cassandra. »Und wenn du das tust«, sie wechselte einen erwartungsvollen Blick mit Bergman, »kannst du ihm vielleicht auch von Bergmans Idee erzählen.«
    »Na ja, den Anstoß dazu hat Cassandra gegeben«, sagte Bergman bescheiden.
    »Aber Bergman hat die richtigen Schlüsse gezogen«, ergänzte Cassandra.
    Ich hob abwehrend die Hände. »Okay, genug der Nettigkeiten. Da hat es mir ja fast besser gefallen, als ihr noch ständig aneinandergeraten seid. Zumindest waren wir da effizienter.«
    Cassandra nickte Bergman zu, der sich eifrig vorbeugte und mit seinen rissigen Händen seine Knie umklammerte. »Wir haben uns vor Augen geführt, dass man eine Abschirmung, wie wir sie hier vermuten, nur aufspüren kann, wenn man einen wirklich fein eingestellten Sucher einsetzt.« Er versuchte, eine dramatische Pause einzulegen, hatte aber zu viel Angst davor, deswegen angeschrien zu werden, und hielt nicht lange durch. »Wie dich.«
    »Aber …«
    Er hob beschwichtigend die Hände. »Ich weiß, du und Cole … ihr habt während des Kartenspiels nichts gespürt. Aber denk nach. Jedes Mal, wenn Vayl dein Blut genommen hat, hat er einen Teil seiner Kraft in dir zurückgelassen, und es hat dein eigenes Gespür verbessert. Die Schröpfer haben sogar einen Namen dafür.«
    »Mein geistiges Auge«, nickte ich.
    »Ganz genau. Wir glauben, dass du, wenn du dein Gespür
noch einmal pushen könntest, vielleicht den Maulwurf erkennst. Oder zumindest die Abschirmung, hinter der er sich versteckt.«
    »Ein Problem gibt es da allerdings«, sagte ich.
    »Und das wäre?«
    »Vayl ist sauer auf mich.«
    Cassandra schüttelte den Kopf. »Wir sagen ja nicht, dass du Vayl noch mehr Blut spenden sollst. Wir glauben nicht, dass er es annehmen würde, jetzt, wo er auf Zarsa fixiert ist. Wir denken, du solltest dich an Asha dranhängen.«
    Ich rutschte so tief in den Sitz der Couch, dass mein Hintern gegen die Kante stieß. O ja, das würde ein Riesenspaß werden. Denn ich war mir sicher, dass jeder Austausch, den sie vorschlugen, eine riesige Verwundbarkeit meinerseits beinhalten würde. Und wenn ich den Panzer, den ich in dem Moment gebildet hatte, als ich das von meinem Dad erfuhr, aufbrechen musste, würde ich diese Mission niemals überstehen.
    Das Klappern der Tür, die zur Garage führte, zeigte an, dass Dave und seine Mannschaft zurückkamen. Ich richtete mich auf. Riss mich zusammen. Auf keinen Fall würde ich zulassen, dass Grace die Amazone mich so bemitleidenswert und verloren erlebte. Das würde ihr viel zu gut gefallen.
    Sie kamen zu uns ins Wohnzimmer. Natchez ließ sich neben Bergman auf den Zweisitzer fallen. Grace machte es sich mit Cam am Kamin gemütlich. Dave setzte sich zu Cassandra und mir auf die Couch. Jet und Cole machten einen Umweg in die Küche und brachten wenig später Getränke für alle mit.
    »Wie ist es gelaufen?«, wollte Cassandra von Dave wissen.

    »Ziemlich gut«, erwiderte er. »Wir haben uns die Location angesehen und sie fotografiert, so dass wir sie im ersten Stock nachstellen und später mit Jaz und Vayl ein paar Probeläufe machen können.« Ich sah mich um und erwartete, befriedigtes Nicken zu sehen. Doch sie wirkten alle

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