Ein Quantum Tod: Roman (German Edition)
gegangen? Ich konnte dich nirgendwo sehen und ich kann in Dimensionen sehen, von denen andere Leute nicht einmal wissen, dass es sie gibt!«
»Das Herrenhaus war ganz anders ohne dich«, sagte ich. »So kalt. Ich habe dich gerufen, aber du konntest mich nicht hören.«
»Wie schrecklich für dich«, sagte Ethel und meinte es völlig ernst.
»Ja«, antwortete ich. »Das war es auch.«
Ich begann wieder zu zittern. Molly schlang rasch einen Arm durch meinen und drückte ihn an sich. Der Seneschall trat vor und starrte uns beide an.
»Ich verlange eine Erklärung, was genau geschehen ist! Warum bist du nicht tot, Eddie?«
»Versuch mal, nicht ganz so enttäuscht zu klingen, Cedric«, murmelte ich. »Auch wenn ich glaube, dass ich selbst eine Erklärung vertragen könnte. Molly?«
»Du wurdest durchs Herz gestochen«, erklärte Molly. »Aber du warst nie ganz tot. Versuch, nicht allzu böse zu sein, Eddie. Ich hab’s zu deinem Besten getan.«
»Was getan? Na los, sag schon.«
»Wie jede andere Hexe habe ich zu Beginn meiner Karriere ganz spezielle Magie gewirkt, um mein Herz woanders aufzubewahren«, sagte Molly vorsichtig. »Technisch ist es von meinem Körper getrennt, aber noch damit verbunden. Und dann hab ich es an einem sehr sicheren, geschützten und geheimen Ort aufbewahrt, damit meine Feinde es nie finden können. Und solange mein Herz von meinem Körper getrennt bleibt, bin ich nur sehr schwer zu töten. Ich kann mich von jeder Wunde und jedem Angriff erholen, egal wie tödlich er scheinen mag. So habe ich den Angriff der Droods überlebt, die von den Unsterblichen aufgehetzt wurden.« Sie warf dem Seneschall einen bösen Blick zu, und er besaß die Größe, ein wenig schuldig auszusehen. Er soll solche Dinge eigentlich verhindern. Molly holte tief Luft. »Ich habe vor einiger Zeit diese Magie auch an dir gewirkt, Eddie.«
»Was? Ohne mir was davon zu sagen?«, rief ich ziemlich laut.
»Ja!«, sagte Molly und erwiderte meinen wütenden Blick. »Ich hab’s dir nicht gesagt, weil ich wusste, dass du so reagierst! Ich wusste, du wärst nicht einverstanden, wenn ich dir das vorschlage, obwohl es das Vernünftigste ist, das man tun kann – und ich war nicht bereit, dich zu verlieren. Also hab ich’s getan, als du geschlafen hast. Weil ich dich in Sicherheit wissen wollte.«
»Wann genau hast du das getan?«, fragte ich. »Wie lange ist das her?«
»Das werde ich dir nicht sagen«, antwortete Molly und verschränkte die Arme fest unter ihrem Busen. »Nicht, bevor du dich nicht ein bisschen beruhigt hast. Oder vielleicht eine Menge.«
»Ich kann das nicht gutheißen«, sagte der Seneschall rundheraus. »Das Herz eines Drood in den Händen einer Außenseiterin? Völlig inakzeptabel! Solange diese Hexe weiß, wo dein Herz versteckt ist, und du nicht, wird sie immer Macht über dich haben.«
»Da hat er recht«, sagte der Waffenmeister. »Was, wenn ihr beide einen Streit hattet? Oder euch sogar trennt?«
Ich sah Molly an. »Was wir aus Liebe alles so tun. Mein Herz gehört der Familie. So muss es sein. Du musst es hergeben.«
»Ach, na gut«, schmollte Molly. »Männer. Sie wissen nie zu schätzen, was man für sie tut. Da. Da hast du es wieder.«
Ich sah auf meine Brust herab. »Einfach so?«
»Natürlich! Da ist nichts weiter dabei. Einer der ersten Zauber, die ich gelernt habe. Dein Herz war ja nie fort. Es war ... für sich. Und geschützt.«
»Hast du es auf Cholesterin untersucht?«, fragte der Waffenmeister.
Molly warf ihm einen bösen Blick zu. »Ich bin eine Hexe und keine Kardiologin!«
»Schon gut, schon gut! Ich frag ja nur. Unsere Familie hatte schon immer ein Problem mit Cholesterinspiegeln, und ich hab mich halt nur gefragt, ob ... Ja ja, ich bin ja schon still. Tut mir leid.«
Ich fühlte mich nicht anders. Ein Gedanke tauchte in mir auf und ich sah Molly nachdenklich an. »Wo genau hattest du mein Herz versteckt? Sag mir, dass du es nicht in deinen privaten Wald gesteckt hattest, da, wo all diese überintelligenten und wahnsinnig neugierigen Viecher hausen. Was, wenn eines der Eichhörnchen es auf der Suche nach Nüssen ausgegraben hätte? Du weißt, die Eichhörnchen haben mich nie gemocht!«
Molly warf mir ihren besten und hochmütigsten Blick zu. »Das diskutieren wir erst, wenn du dich um ein Vielfaches beruhigt hast. Und an deiner Stelle würde ich mich nicht mehr so anschreien, wenn du mich je wieder nackt sehen willst.«
Frauen kämpfen nie fair.
»Ich bin
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