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Ein Quantum Tod: Roman (German Edition)

Ein Quantum Tod: Roman (German Edition)

Titel: Ein Quantum Tod: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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sture Weigerung, mich geschlagen zu geben. Da waren Menschen, die auf mich angewiesen waren.
    Es erschien mir oft so, als wechsele Molly wieder und wieder die Richtung, als wähle sie Wege, die keinen Sinn ergaben, hinauf und hinab, hin und her, und als kämen wir nicht vom Fleck. Aber ich vertraute ihr, nicht der verzerrten Welt von Little Stoke, und so ging ich weiter.
    Meine Rüstung rauchte und dampfte immer noch, als die verdorbene Umgebung darum rang, die seltsame Materie zu durchdringen und mich zu erfassen.
    Autos, die in der Straße parkten, wirkten nun seltsam lebendig. Nicht mehr länger nur Metall, sondern Gebilde aus Fleisch, Knochen und Knorpel. Widerliche rote Muskelstränge liefen ihre Seiten entlang, mit Augen statt Scheinwerfern und mit zähnefletschenden Mäulern, aus denen Fänge ragten, wo eigentlich Kühlergrille hätten sein sollen. Die Reifen waren rosa und schweißig, wie innere Organe, die man ans Licht geholt hatte. Die Autos gaben Laute von sich wie weinende Kinder, während sie die Straßen auf und ab krochen und sich gegenseitig angriffen, sich zerrissen und zerfleischten, während ihre Häute schwitzten und bluteten und stanken. Eines der Autos kam heulend wie eine Dschungelkreatur direkt auf uns zu, doch ich blieb stehen und ließ es auf mich prallen. Trotz seines Gewichts und seiner Geschwindigkeit kam es sofort zum Stehen, sein fleischiges Dach verknautschte an meiner Rüstung, aus aufplatzendem Fleisch lief Eiter und Blut. Es wich zurück, heulte elendig, würgte weiteres Blut hervor, und alle anderen Autos in Reichweite fielen über es her und fraßen es bei lebendigem Leib. Molly und ich machten, dass wir weiterkamen, und sahen nicht zurück.
    Man konnte der Zeit an diesem verdorbenen Ort nicht mehr vertrauen als dem Raum. Die lineare Zeit, Ursache und Wirkung, Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft kamen und gingen und folgten dabei fremden neuen Mustern und Verbindungen. Manchmal schien es, als würde ich Molly anführen, dann wieder, als seien wir auf dem Rückweg von wo auch immer wir hinwollten, sodass selbst eine Unterhaltung schwierig wurde.
    »Wir sind immer noch zu den Überlebenden unterwegs«, sagte Molly.
    »Woher soll ich das wissen?«, fragte ich zurück.
    »Ich glaube nicht, dass ›vorher‹ hier das Gleiche ist wie bei uns.«
    »Ich bin sicher, dass wir schon einmal hier waren.«
    »Wohin gehen wir?«
    »Ergibt irgendetwas hier für dich einen Sinn?«
    »Sind wir nicht bald da?«
    »Ich glaube, die Zeit ist aus den Angeln gehoben.«
    »Was?«, fragte Molly.
    »Was?«, fragte ich zurück.
    Daraufhin sank Molly so tief hinab, dass sie nur noch ein paar Zentimeter über dem unsicheren Boden hing, und ich nahm fest ihre Hand in meine. Ich konnte sie sogar durch die Rüstung spüren. Unsere Hände hielten sich fest, sodass wir nicht getrennt werden konnten.
    Die Häuser schienen zu kriechen und zu zerfließen und wie langsame Flüssigkeiten über die Straße zu zerlaufen gleich formbaren Gezeiten. Ich kämpfte meinen Weg durch sie hindurch und zerfetzte grausig klebrige Substanzen mit meinen gerüsteten Händen. Molly folgte mir, eine Hand auf meine goldene Schulter gelegt, bis ich wieder eine Hand frei hatte, ihre zu nehmen. Einige Gebäude zerschmolzen plötzlich und schwappten durch die Straße auf uns zu wie eine langsame Flutwelle, die Ziegelstücke, zerbrochene Fenster und zerschmetterte Türen mit sich trug. Ich rannte mit geballten goldenen Fäusten direkt auf die Woge zu. Ich würde nicht langsamer werden und auch nicht anhalten, nicht, solange es noch Leute gab, die meine Hilfe brauchten. Molly zerschoss die kriechende Wand mit Lichtblitzen aus ihren ausgestreckten Fingerspitzen, doch die Flutwelle absorbierte sie. Ich traf hart auf die brandende Flut und bahnte mir mit brutaler Gewalt einen Weg hindurch. Die Welle versuchte, an meiner Rüstung kleben zu bleiben, doch sie fand keinen Halt. Ich brach aus der anderen Seite wieder hinaus, während Molly majestätisch darüber hinwegflog und dann graziös zu mir heruntersank.
    Wir beide fühlten uns sicherer, gesünder und realer, wenn wir einander spüren konnten.
    Ich hatte keine Ahnung, wie lange wir schon in dieser Stadt gewesen waren – Stunden, Tage, Jahre ... es war wie einer dieser Träume, die scheinbar endlos sind und in denen ein Ereignis nach dem anderen geschieht, bis man weiß, dass man träumt, darum kämpft, zu erwachen, und es nicht kann.
    Manchmal wurden die Häuser zu beiden Seiten der Straße

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