Ein Quantum Tod: Roman (German Edition)
Job so schnell wie möglich und machen dann verdammt noch mal, dass wir hier rauskommen.«
»Bisher die beste Idee, die du hattest«, versicherte Molly.
Ich sah zu ihr hinauf. »Bist du in deiner schmucken Blase da in Ordnung?«
»Wir sollten voran machen. Jetzt sofort.«
Aber immer noch hielt mich etwas an dieser Stelle fest, als ich mich umsah. »Warum haben die Satanisten das getan? Welchen Zweck hat das?«
»Eine Demonstration vielleicht«, sagte Molly. »Ein Zeichen der Macht. ›Seht her, was wir tun können. Wir können die Realität zerstören. Alle Regeln brechen und das Chaos sich ausbreiten lassen. Stellt euch uns nicht in den Weg, sonst ...‹ Das übliche Satanisten-Getue. Eine psychologische Waffe wie jede andere, die sagen soll: Wir können alles zerstören, woran ihr glaubt und auf das ihr euch verlasst.«
Ich ließ meine Rüstung in der Stadt nach Lebenszeichen scannen, nach jeglicher Spur von menschlichen Überlebenden, aber die Sensoren meiner Rüstung waren überladen und von den merkwürdigen Bedingungen verwirrt. Ich fing von allen Seiten her Lebenszeichen auf, doch keins ergab einen Sinn. Ich erzählte Molly davon und sie nickte nachdenklich und konzentrierte sich. Sie zeigte in eine Richtung, zögerte und wies dann in eine andere.
»Leute. Ganz definitiv Leute. Unbeeinflusst, unbeschadet. Ich kann sie an einem sicheren Ort sehen, sie schimmern wie Diamanten in der Finsternis. Vielleicht ... fünfzig von ihnen. Sie sind von etwas geschützt, das ich nicht zu fassen kriege. Ich glaube, sie wurden vielleicht übersehen oder zurückgelassen.«
»Fünfzig Menschen?«, fragte ich. »Von einer Stadt mit über achttausend Einwohnern? Zurückgelassen, im Stich gelassen und gefangen in diesem Albtraum!« Ich konnte Wut in mir fühlen, und wie sie langsam und kalt in mir hochstieg. »Das werde ich nicht zulassen. Ich werde nicht dabei zusehen, wie unschuldige Menschen so behandelt werden! Geh voraus, Molly. Wir werden diese Leute finden, sie aus diesem verdammten Schlamassel herausholen und nach Hause bringen. Und wenn ich die Bastarde finde, die ihnen das angetan haben, dann werde ich ihnen zeigen, was es heißt, vor Gott und den Droods Angst zu haben!«
Molly lächelte mich liebevoll an. »Ich glaube, das mag ich an dir am liebsten, Eddie. Du wirst immer über die richtigen Dinge richtig wütend.«
Ich nickte. Ich war zu zornig, um zu antworten.
Molly ging tiefer in das, was von der Kleinstadt Little Stoke übrig geblieben war. Sie schritt kräftig voran, ihre Füße hämmerten auf die unruhige Luft ein wie eine Armee im Stechschritt. Ich folgte ihr und vertraute dabei darauf, dass ihr Hexenblick uns führte, auch wenn sich jede Richtung für mich gleich anfühlte. Es war schwer, an einem Ort, dessen Straßen keinen Beginn und kein Ende hatten, ein Vorankommen auszumachen; auf Wegen, die wirkten, als ob sich eher die Welt um uns herum bewegte, während wir nicht vom Fleck kamen. Wir gingen eine Straße mehrfach auf und ab, bevor wir erkannten, was los war: Das andere Ende war wie ein endloses Möbius-Band mit ihrem Anfang verbunden. Ich verlor die Geduld und bekam einen Wutanfall und setzte eine andere Problemlösung ein, indem wir plötzlich zur Seite gingen und ich einfach einen Weg durch das nächstbeste Haus schlug. Ziegel zerbrachen und splitterten zäh unter meinen hämmernden goldenen Fäusten, einige zerbröckelten zu feuchten Fragmenten wie explodierte Früchte. Ich brach durch die Wand und lief durch das Haus, erzwang mir einen Weg durch ein Zimmer nach dem anderen. Steinsplitter regneten auf meine gerüsteten Schultern herab, bis ich schließlich auf der anderen Seite in einer anderen Straße wieder herauskam. Molly folgte mir dicht auf den Fersen. Wir gingen die neue Straße hinab, die vernünftig genug war, mir nicht auf die Nerven zu gehen, und Molly nahm schnell die Spur wieder auf.
Ich konnte nichts trauen, das ich sah, selbst durch all diese Filter und die Schutzvorrichtungen, die in meine Maske eingebaut waren. Nicht alles, was ich sah, war tatsächlich da oder benahm sich so, wie es sollte, und Gegenstände wurden zu anderen Dingen, für die ich nicht einmal einen Namen hatte. Ich rannte wie ein Hund hinter Molly her und vertraute darauf, dass sie mich durch dieses ständig sich ändernde Chaos brachte, einen hämmernden Schritt nach dem anderen. Bis dahin bahnte ich meinen Weg durch alles hindurch, was die Straße mir entgegensetzte. Allein durch Willenskraft und die
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