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Ein Quantum Tod: Roman (German Edition)

Ein Quantum Tod: Roman (German Edition)

Titel: Ein Quantum Tod: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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war gestern!«
    Wir zogen uns an. Molly wählte eine beeindruckende, rücken- und schulterfreie Kreation aus einer Taschendimension, die sie hinten in meinem Schrank angebracht hat. Ich darf nie hineinsehen, was mich misstrauisch macht und vermuten lässt, dass sie dort auch andere Dinge als Kleider versteckt. Aber ich frage nie. Ich wählte einen smarten, aber nichtssagenden Dreiteiler, weil ich auf dem Weg zum Unterparlament durch das House of Commons gehen musste und dabei nicht auffallen wollte. Oder irgendjemandem in Erinnerung bleiben wollte. Ich legte eine alte Krawatte aus Eton an. Vielleicht würde sich das als nützlich erweisen. Ich wartete, bis Molly am Frisiertisch letzte Hand an ihr Make-up gelegt hatte, und versuchte es dann mit einer hoffentlich unverfänglichen Frage.
    »Wir haben ungefähr drei Stunden, bis diese kleine Fete der Satanisten losgeht. Müssen wir schon gehen?«
    »Ich schon«, sagte Molly. »Du kannst ja noch hier rumhängen, wenn du willst. Ich muss vorher noch etwas erledigen.«
    »Was?«
    »Ich muss in den Wolfskopf-Club. Du kannst ja inzwischen alle Ratsmitglieder wecken, sie vollständig über alles aufklären und ihnen zuhören, wie sie jedes Detail haarklein zerrupfen, bevor sie dich endlich dazu autorisieren, die Situation zu untersuchen. Aber ich bin weg. Und zwar jetzt. Ich hab Sachen zu erledigen und Leute zu treffen. Verstehst du? Nicht, dass ich Isabella oder ihren faszinierenden Freunden und Verbündeten misstrau. Aber ich werde mich sehr viel besser fühlen, wenn ich ihre Informationen durch einige meiner Freunde und Verbündeten verifiziert habe. Und das bedeutet einen kurzen, aber effektiven Besuch im Wolfskopf.« Endlich wandte sie sich zu mir um. »Du kannst mich ja begleiten, wenn du willst, und mir dabei zusehen, während ich Leute an die Wand nagle und ihnen ganz gezielte Fragen stelle. Doch blamier mich nicht. Gewöhnlich kann man sich darauf verlassen, dass Isabella die Wahrheit sagt, aber man kann ihr nicht immer trauen, dass sie einem auch alles sagt. Vorgewarnt ist gut bewaffnet und weil wir keine Waffen ins Unterparlament mitnehmen dürfen, weil wir sonst jeden Alarm auslösen würden ...«
    »Ich werde als Shaman Bond gehen«, sagte ich, als sie endlich einmal Luft holen musste. »Er wird nicht fehl am Platz wirken, ob nun im Club oder in der Londoner Unterstadt. Die Leute erwarten, dass er überall auftaucht. Ich habe eine Menge Arbeit darein investiert, einen solchen Ruf aufzubauen. Und die Leute werden Shaman Dinge sagen, die sie nicht einmal im Traum vor einem Drood aussprechen würden.«
    »Gut!« Molly lächelte zum ersten Mal wieder. »Ich mag Shaman. Er ist gute Gesellschaft.«
    »Aber er ist doch ich.«
    »Nicht immer.«
    »Ich kann aber auch sehr gute Gesellschaft sein!«
    »Ein Spießer«, sagte Molly leichthin. »Definitiv ein Spießer.«
    Merlins Spiegel konnte uns nicht direkt in den berüchtigten Wolfskopf bringen, diese halblegendäre Oase für alle wirklich interessanten und gefährlichen Leute am Rand der Realität – Die Verteidigungen des Clubs würden es nicht erlauben. Also setzte er uns stattdessen in einer müllübersäten Seitengasse irgendwo im schmuddeligeren Teil von Soho ab. Die Eingänge des Clubs wechseln ständig zwischen den verwahrlosteren Teilen Londons hin und her. Der Wolfskopf ist eigentlich nicht in der Stadt; es gibt sogar Leute, die behaupten, er befände sich nicht auf der Erde. Sozusagen. Aber man kann den Club an sehr geheimen Plätzen in jeder größeren Stadt der Welt betreten. Solange man gut gelittenes Mitglied ist, versteht sich.
    Die Gasse war voller Schatten, die nicht klar bestimmbar waren. Ein bernsteinfarbenes Licht kroch von der einzigen Straßenlaterne am Eingang der Gasse über die schwarzen Müllsäcke und noch fieseren Abfall. Ein kalter Wind blies, wirbelte ein paar Blätter auf und spielte mit ihnen, war aber nicht stark genug, um etwas anderes vor sich herzutreiben. Der scharfe Geruch von frischem Urin hing in der Luft. Molly ignorierte das alles und starrte eingehend auf einen bestimmten Teil der nackten Ziegelmauer, die sich von dem Rest scheinbar nicht unterschied. Sie ignorierte die obszönen Graffitis und nickte langsam, als ihre Hexensicht ihr die Zeichen unter den Zeichen zeigte. Sie sagte das aktuelle Pass Wort und eine großartige Tür aus massivem Silber erschien in der Mauer vor uns. Als ob sie schon die ganze Zeit da gewesen sei und wir hätten sie bis jetzt nur nicht bemerkt. Das

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