Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Quantum Tod: Roman (German Edition)

Ein Quantum Tod: Roman (German Edition)

Titel: Ein Quantum Tod: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
Vom Netzwerk:
Jahrhunderte erheblich erweitert und vergrößert, von vielen Händen und zu vielen Zwecken. Sie ist tief im felsigen Boden verankert, weit unterhalb der U-Bahnen, und wird von allen Spezies benutzt. Heutzutage dienen die dunklen Tunnel und Galerien jedem als Heimat, angefangen bei den Schlafenden Tygern von Stepney bis hin zu den Söhnen der Schlange. Man kann Aliens, Kobolde, Traumwanderer und Seelen finden, die an die Erde gebunden sind. Sogar die missgestalteten Kinder von berühmten Persönlichkeiten und Lustdämonen sind hier zu finden. Von ihren Eltern im Stich gelassen und vergessen, geistern sie in Finsternis und Kälte und planen schreckliche Rache an einer Welt, die eigentlich ihnen hätte gehören sollen. Und nein, sie reiten nicht auf den riesigen Albino-Alligatoren herum, die man die Toilette heruntergespült hat, sobald sie für Haustiere zu groß geworden sind. Das ist nur eine urbane Legende. Die Verlorenen Kinder essen die Alligatoren und tragen die Zähne als Krone auf ihren ausgebeulten, deformierten Köpfen.
    Die Londoner Unterstadt. Heim für alle, die guten Grund haben, das Licht zu fürchten. Die Verlorenen und Gefallenen, die Verfluchten und die Korrupten. Neutraler Grund und Boden für alle Gruppen und Individuen, die nirgendwo sonst toleriert werden. Die Art, die zu grob für die Nightside sind oder zu krank oder zu Übelkeit erregend für die Unterwelt. Dort verstecken sich die Unterleute, planen Hinterhalte und tun schreckliche Dinge, weit von den Blicken der Menschen entfernt.
    Der ideale Ort für Satanisten, um eine Party zu schmeißen.
    »Ich war ein paar Mal da unten«, sagte ich langsam. »Das Ambiente ist widerwärtig, und die Gesellschaft noch schlimmer.«
    »Louisa liebt es dort«, meinte Isabella.
    »Sieht ihr ähnlich«, sagte Molly.
    »Ist sie ...?«, fragte ich.
    »Nein«, antwortete Isabella. »Sie gräbt immer noch marsianische Gräber aus.«
    »Immer noch?«, fragte Molly. »Was hat sie da nur vor?«
    »Das Letzte, was ich gehört habe, war, dass sie etwas wiederzuerwecken versuchte, das mit ihr reden könnte.«
    »Oh, das kann ja nur übel enden«, stöhnte Molly.
    »So ist Louisa nun mal«, erwiderte Isabella.
    »Hört mal«, sagte ich entschieden. »Ich warte immer noch darauf, dass mir einer sagt, warum das so wichtig ist, dass du hier hereinplatzt und unsere kostbare Freizeit störst.«
    »Das Treffen der Satanisten ist auf ein Uhr morgen früh festgesetzt«, antwortete Isabella. »Das ist in ungefähr drei Stunden.«
    »Zur dreizehnten Stunde«, kommentierte Molly. »Satanisten können manchmal so unglaublich sentimental sein.«
    »In drei Stunden also?«, fragte ich.
    »Mehr oder weniger«, antwortete Isabella. »Wenn ich du wäre, dann würde ich voran machen.«
    »Ich hätte gern mal wenigstens etwas Entspannung zwischen den Notfällen«, seufzte ich wehmütig. »Ein Wochenende in einem netten Hotel, mit Zimmerservice – ich brauche schließlich meinen Schönheitsschlaf.«
    »Du wirst alt«, sagte Molly und stupste mich an einer sehr indezenten Stelle.
    »Ich werde euch beide dort treffen, im Unterparlament«, sagte Isabella und legte die Hand vor Augen, um sich vor einer solch offenen Zurschaustellung von Zuneigung zu schützen. Sie schnippte mit den Fingern und verschwand aus meinem Schlafzimmer.
    »Ich dachte schon, sie geht nie«, sagte Molly. Sie lehnte sich freundschaftlich gegen mich und fuhr mit den Fingerspitzen über meine nackte Brust. »Also, wo waren wir?«
    »Du hast mir nie erzählt, dass, dir Zugang zum Herrenhaus zu garantieren auch bedeutet, dass deine Schwestern hier jederzeit hineinkönnen«, sagte ich streng.
    »Erwartest du wirklich, dass ich dir alles sage?«, fragte Molly.
    »Wenn es um die Sicherheit der Droods geht, ja!«
    »Du kannst manchmal wirklich sehr kleinkariert sein, Eddie Drood.«
    Sie wandte sich abrupt von mir ab, stand auf und widmete sich mit voller Aufmerksamkeit der Aufgabe, sich anzuziehen. Mit dem Rücken zu mir.
    »Ich hab’s versaut, oder?«, fragte ich.
    Molly erwiderte nichts – aber das sehr laut. Ich seufzte, rollte mich mit Bedauern aus dem Bett und wanderte im Zimmer herum, um die Kleidungsstücke wieder aufzusammeln, die ich früher am Abend von mir geworfen hatte.
    »Wag es ja nicht, die wieder anzuziehen«, sagte Molly ohne sich umzudrehen. »Sie haben eine Menge durchgemacht und nur wenig davon war gut. Wirf alles in den Wäschekorb und zieh was Frisches an.«
    »Die Sachen waren gestern frisch!«
    »Das

Weitere Kostenlose Bücher