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Ein Quantum Tod: Roman (German Edition)

Ein Quantum Tod: Roman (German Edition)

Titel: Ein Quantum Tod: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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den Auftritt stahl.
    Sie schien noch nicht einmal besonders beunruhigt, dass all die Satanisten sie im Blickfeld hatten. Sie lächelte sogar ihr wirklich gefährliches Lächeln.
    »Schon recht«, sagte sie. »Dann mal los. Lasst mich mal sehen, was ihr so draufhabt, Jungs.«
    Und zur Überraschung der Zuschauer wandten sich die Satanisten um und rannten davon. Sie hasteten den Durchgang hinab, der Anführer stach mit seinem Finger an jede Bude, an der er vorbeikam, und plötzlich existierte jeder dieser Standinhaber und Waffenhersteller und -Designer mit einem Wimpernschlag nicht mehr. Molly, der Waffenmeister und ich rasten hinter ihnen her. Die Menge spritzte auseinander, um uns Platz zu machen. Die Gruppe der Smokings teilte sich auf, kleine Grüppchen von ihnen rannten die engen Durchgänge auf und ab, stachen mit ihren Fingern auf die Stände und ließen jeden Wissenschaftler oder Ingenieur dahinter verschwinden.
    Dafür waren sie hergekommen. Ihr Plan wurde mir immer klarer, jetzt, da sie gezwungen waren, ihn zu forcieren. Warum sollte man die Waffen der Messe stehlen, wenn man all die Waffenmacher stehlen und sie zwingen konnte, für einen zu arbeiten? Deshalb hatte ihr Anführer so gelassen hingenommen, dass man ihn wieder und wieder abgewiesen hatte. Er hatte jedem Einzelnen seine Karte gegeben. Wahrscheinlich enthielt sie irgendeinen Sender mit einem Signal, auf das sich ihr Teleporter einloggen konnte. Ich rannte weiter hinter den Satanisten her, und ein Anbieter nach dem anderen verschwand.
    Die Satanisten hatten das hervorragend vorbereitet. Sie waren gut vorangekommen, bis Molly ihnen zu nahe getreten war.
    Die Blutrote Garde kam auch wieder angelaufen, aber es war viel zu spät. Die Satanisten hatten die ganze Messe abgelaufen, von einer Seite zur anderen, und hatten jeden geholt, den sie markiert hatten. Ich sah den Waffenmeister an und er nickte knapp. Wir duckten uns in die versteckten Schatten einer verlassenen Bude, murmelten die aktivierenden Worte und rüsteten auf. Die eisige Kälte verschwand in dem Moment, in dem mich die goldene seltsame Materie einhüllte, und ich fühlte mich zum ersten Mal richtig wach. Ich sah Onkel Jack an und sah mich selbst in seiner glänzenden Rüstung: Ein goldener Agent von Recht und Gesetz. Oder wenigstens Drood-Recht und Drood-Gesetz.
    Wir brachen aus der Bude heraus und eine ganze Menge Leute begannen zu schreien. Die Menge sah uns einmal an und stob auseinander. Jeder nahm die Beine in die Hand und rannte zum nächsten Ausgang. Die Blutrote Garde blieb auf der Stelle stehen, doch Onkel Jack und ich sausten hinter den Satanisten her. Einer wandte sich um, nahm eine magische Position ein und stieß mit einer Hand mit gespreizten Fingern in unsere Richtung. Eine grelle Flamme brach in der Luft zwischen uns aus, ein Licht, das so hell und leuchtend war, dass meine Maske sich völlig verdunkeln musste, um meine Augen zu schützen. Ich konnte hören, wie die Leute um mich herum aufschrien und in Panik ausbrachen. Ich stand da und wartete ab, die Maske justierte sich schnell wieder an das abebbende Licht und wurde wieder klar.
    Die Leute stolperten herum und pressten die Hände an die ruinierten Augen. Die Blutrote Garde sah noch verwirrt aus, erholte sich aber wieder. Diese Mönche waren wirklich aus hartem Holz geschnitzt. Der Satanist war weg und rannte, so schnell er konnte, um die anderen, die schon am Rand der Messe angekommen waren, einzuholen. Der Waffenmeister war schon hinter ihnen her und ich rannte ebenfalls weiter. Über die ganze Börse verteilt hasteten die, die nicht geblendet worden waren, zu den vorbereiteten Teleportern und Dimensionsportalen. Keiner von ihnen wollte etwas mit den Droods zu tun haben. Sogar die übriggebliebenen Stand- und Budenbetreiber erwiesen sich als Hasenfüße. Sie dachten, wir wären gekommen, um sie hochzunehmen.
    »Wir haben uns ausspielen lassen«, sagte der Waffenmeister düster, als ich wieder neben ihm herrannte. »Die ganze Zeit, in der wir über diese Smokings gelacht haben, haben sie daran gearbeitet, uns die Waffenhersteller direkt vor der Nase wegzuschnappen! Das ist mies, Junge, echt mies.«
    »Nicht zuletzt deshalb, weil jetzt jeder denkt, wir wären für all das verantwortlich!«, sagte ich. »Früher oder später wird jemand echt aggressiv gegen uns werden.«
    »Wir müssen die Satanisten aufhalten!«
    »Wenn wir sie kriegen«, wandte ich ein.
    Überall war Chaos ausgebrochen, die ganze Messe war verrückt

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