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Ein Quantum Tod: Roman (German Edition)

Ein Quantum Tod: Roman (German Edition)

Titel: Ein Quantum Tod: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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alle umbrachte. Also begann ich, das Flugzeug zu reiten, indem ich es hierhin und dorthin drückte, um den Sturz zu steuern. Die Rüstung gab mir beinahe sofort ein Gefühl für das Flugzeug, und eine Gewichtsverlagerung in genau dem richtigen Moment reichte aus, um es in die gewünschte Richtung fliegen zu lassen. Ich ritt es bis beinahe ganz nach unten, über die Messe bis weit ins Tal hinein, dann sprang ich im letzten Augenblick ab. Ich landete sanft, meine gerüsteten Beine fingen den Aufprall ab, der Senkrechtstarter dagegen prallte heftig auf den Talboden, schlitterte in einer Qualmwolke noch ein Stück weiter, bevor er dann schließlich mit einem Funkenregen stehen blieb. Kein Feuer, keine Explosion, nichts. Ich schüttelte den Kopf und rannte zurück zur Messe.
    Dennoch, was für ein Ritt.
    Ich sah, dass der Waffenmeister es gerade mit dem ferngesteuerten Panzer aufnahm, und kam ihm zu Hilfe. Ein gewaltiges, kompaktes Monster aus Stahl röhrte da auf meinen Onkel zu, der stehen blieb und ihn herankommen ließ. Der Panzer schleuderte eine Granate nach der anderen gegen seine Rüstung, doch er wich nicht einen Zentimeter zurück. Als der Rauch der Explosionen sich verzog, stand er immer noch an demselben Ort, obwohl einiges von diesem Ort verschwunden war. Ich konnte aus der Pose, die er eingenommen hatte, erkennen, dass er großen Spaß an der Sache hatte. Es war vielleicht dreißig Jahre her, dass er im Einsatz gewesen war, aber er war immer noch jeder Zoll ein Agent der Droods. Außerdem hatten ihn die Jahre in der Waffenmeisterei wahrscheinlich ziemlich eingebildet werden lassen, was Explosionen anging. Der Waffenmeister wartete, bis der Panzer beinahe auf ihn gerollt war, dann beugte er sich vor, duckte sich darunter und hob die gesamte Vorderseite des Panzers vom Boden hoch. Der Waffenmeister ging dann langsam nach vorn, Schritt für Schritt hob er den Panzer dabei weiter an, bis er das Übergewicht bekam und auf den Rücken kippte. Er prallte heftig auf den Boden und eine ganze Reihe von Dingen darin machte »peng«. Schwarzer Rauch quoll aus Rissen an der Seite, zusammen mit Stichflammen von Kurzschlüssen.
    Ich stellte mich neben den Waffenmeister und Molly trippelte ebenfalls zu uns hin. Sie warf ihre Arme um mich und drückte mich trotz meiner Rüstung so gut sie konnte. Ich hielt sie angesichts der Kraft meiner Rüstung sehr vorsichtig.
    »Woher wusstest du, dass ich es bin?«, fragte ich.
    »Deine Rüstung sieht ganz anders aus als die aller anderen«, sagte sie und lehnte sich an meine Brust. »Du weißt glaube ich gar nicht, wie sehr ihr sie neuerdings mit eurem Unterbewusstsein beeinflusst.«
    Ich sah meinen Onkel in seiner einfachen, altmodischen und hautengen goldenen Rüstung an und er nickte mit seinem gesichtslosen Kopf. »Sie hat recht, Eddie. Deine Rüstung hat einen entschieden mittelalterlichen Touch. Wie ein Ritter von König Artus’ Hof. Ich glaube, der Drood steckt heutzutage in den Details.«
    Ein großer Schatten fiel auf uns herab. Der japanische Riesenroboter war aufgestanden und ragte über uns in den Himmel. Über sechzehn Meter hoch, eine breite Brust, massive Arme und Beine, hunderte Tonnen Stahl und die allerneueste Technik. Die Brust öffnete sich jetzt, um Unmengen von plumpen, fassförmigen Energiewaffen zu enthüllen, um die sich knisternd und funkensprühend Energien entluden. Sein Gesicht war wie ein altertümlicher japanischer Dämon angemalt, die Augen blitzten grimmig. Der Riesenroboter hob langsam und bedrohlich seine Arme. Dann trat er einen Schritt vor, stolperte über seine eigenen Füße und fiel platt auf sein Gesicht. Der Aufprall erschütterte die Erde wie ein Erdbeben. Molly, der Waffenmeister und ich beobachteten ihn genau, aber er rührte sich nicht mehr.
    »Hab ich doch gesagt«, ließ sich der Waffenmeister vernehmen.
    Wir gingen zu den Überresten der Messe für Übernatürliche Bewaffnung.
    Die Leute, die nicht in der Lage gewesen waren, das Tal zu verlassen oder zu entkommen, oder die ihren Stand und ihre Waren nicht hatten verlassen wollen, standen in kleinen Grüppchen herum und trösteten sich gegenseitig. Sie folgten uns mit argwöhnischen Blicken, als wir vorbeikamen, aber sie sagten nichts, um die Aufmerksamkeit nicht auf sich zu ziehen. Mehr als die Hälfte der Stände, Buden und Zelte waren zerstört oder ruiniert und das ganze Gelände bestand nur noch aus Chaos. Hier und da brannte es, und Rauch wurde von einem böigen Wind hin und her

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