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Ein Quantum Tod: Roman (German Edition)

Ein Quantum Tod: Roman (German Edition)

Titel: Ein Quantum Tod: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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Feuer auf sie. Ich hatte keine Zeit zu reagieren. Molly streckte eine Hand aus, und die Kugeln verwandelten sich mitten in der Luft in Schmetterlinge, bevor auch nur eine sie erreichte. Es waren hübsche, rosa Schmetterlinge, wie animierte Stücke aus buntem Zucker. Aber Molly hatte in letzter Zeit eine Menge durchmachen müssen, also ließen ihre magischen Kräfte langsam nach, wohingegen der Mann unerschöpflich Munition zu haben schien. Also kamen die Kugeln ihr immer näher, bevor sie zu Schmetterlingen wurden und davonflogen. Ich ließ das Mollys Stolz zuliebe so lange laufen, wie ich konnte, aber schließlich hielt ich es nicht mehr aus. Also nahm ich die nächste Bude hoch und warf sie nach dem Mann. Er verschwand ohne einen weiteren Laut. Molly ließ ihre Hand sinken. Sie atmete schwer und warf mir dann einen wütenden Blick zu. »Ich hätte ihn erledigen können!«
    »Natürlich hättest du das«, meinte ich. »Ich wurde einfach ungeduldig.«
    Jetzt trat ein Mann hinter einer anderen Bude hervor und wies mit einer Affenpfote auf uns. Er sagte einen Zauberspruch und alle Finger fielen davon ab. Der Mann warf das, was noch übrig war, auf den Boden und trampelte darauf herum, bis er erkannte, dass Molly und ich ihn immer noch beobachteten. Daraufhin hastete er schnell davon. Das hat man eben davon, wenn man auf billige Kopien hereinfällt.
    Ich sah mich um, aber jetzt waren die Durchgänge verlassen. Die Messe war beinahe leer. Alle Leute hatten gesehen, was eine Drood-Rüstung plus einer wirklich verärgerten Hexe alles anstellen konnten, und hatten das Vertrauen in die Waffen verloren, die auf der Messe für Übernatürliche Bewaffnung angeboten wurden. Doch direkt über meinem Kopf war jetzt das Röhren eines Antriebs zu hören, denn über mir schwebte auf einmal der Senkrechtstarter. Riesig, schlank und glänzend hatte er sich offenbar hermanövriert, als ich mich hatte ablenken lassen. Das Trommelfeuer hatte den Lärm der Düsen übertönt. Er rotierte langsam und wurde von dem massiven Schub der Turbinen an Ort und Stelle gehalten. Der Druck des Abwinds schlug gegen meine Rüstung und wirbelte große Staub- und Dreckwolken hoch, die meine Sicht behinderten. Molly war wieder in Deckung gegangen und schickte einen kräftigen Wind, um die Wolken fortzuwehen.
    Die Zielvorrichtung des Flugzeugs nahm mich schließlich ins Visier und begann, mich mit allem zuzuballern, was verfügbar war. Schweres Trommelfeuer aus Maschinengewehren sprühte über mich hinweg, dann folgten zwei Überschallraketen. Meine Maske schloss sich wieder, als die Welt in Feuer und Donnerhall versank. Als ich wieder etwas sehen konnte, stand ich auf einem weiten und offenen Platz, die meisten Buden und Stände, die mich bisher umgeben hatten, waren explodiert oder zusammengebrochen. Weitere brannten. Molly stand in einiger Entfernung und schützte sich mit einem ihrer speziellen Kraftfelder. Aber ich wusste nicht, wie lange sie das Ding aufrechterhalten konnte, also nahm ich Anlauf und sprang angetrieben von meinen gerüsteten Beinen in die Luft. Ich glaube, der Pilot des Senkrechtstarters fragte sich bis zum letzten Moment, was ich wohl vorhatte, weil er in den Steigflug überging, aber da war ich schon auf seiner Höhe.
    Ich schnappte mir mit einer ausgestreckten, goldenen Hand das Fahrgestell und grub meine Finger tief in das Metall hinein. Da hing ich einen Moment unter dem Flugzeug, aber dann zog ich mich hoch, sodass ich auch die andere Hand in das Flugzeug graben konnte. Ich hangelte mich selbst auf einen der Flügel und stellte mich auf. Die massiven VTO-Düsen röhrten ohrenbetäubend, ich versuchte, die Balance zu halten, während ich den Flügel entlang in Richtung Cockpit ging. Ich konnte sehen, dass der Pilot mich ungläubig anstarrte. Ich nahm das Dach des Cockpits und riss es ab, das Metall kreischte laut, als es brach und sich unter meinem Griff ausbeulte. Der Pilot bekam einen Panikanfall und schlug auf den Knopf für den Schleudersitz. Er schoss an mir vorbei, sein Stuhl zog eine Stichflamme hinter sich her, die kurz und ohne Wirkung meine Rüstung streifte.
    Das Flugzeug rollte und stampfte hin und her, nun, wo der Pilot es nicht mehr ausbalancierte. Die Nase richtete sich nach unten hinab und es raste Richtung Erde, direkt auf die Messe zu. Es waren noch eine ganze Menge Leute dort unten, die verloren und verwirrt die Gänge hinauf- und hinabirrten. Ich konnte nicht zulassen, dass der VTO dort herunterkrachte und sie

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