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Ein Quantum Tod: Roman (German Edition)

Ein Quantum Tod: Roman (German Edition)

Titel: Ein Quantum Tod: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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Charme, gefährlich und ungebändigt. Es lächelte den Diamanten an und zeigte dabei scharfe, spitze Zähne. Die Spitzen der langen Ohren streiften die Decke, als es zu uns trat, und seine Präsenz ließ die Luft wie Donnergrollen erbeben. Oder vielleicht wie ein Trommelwirbel.
    Es versteckte sich nicht mehr.
    Es nickte Iorith und mir leicht zu, winkte Ammonia und dann legte es eine pelzige Pfote auf den Diamanten direkt über Williams Kopf. Der Diamant knackte und bekam Risse, dann knackte er wieder und das Samenkorn des Herzens schrie auf. Williams Bewusstsein sprang heraus und vereinigte sich mit meinem und Ioriths, und zusammen zerschlugen wir den Diamanten mit unseren goldenen Fäusten, bis nichts mehr übrig war als nur ein paar schimmernde Lichtfunken, die in der Luft schwebten und einer nach dem anderen erloschen.
    Ich rüstete ab. Iorith und William taten es mir gleich und wir alle wandten uns dem riesigen weißen Kaninchen zu. Es lehnte lässig am nächsten Buchregal, das leise unter seinem Gewicht stöhnte, und sah uns mit ruhigem, heiterem Blick an. Ammonia ignorierte das Kaninchen in aller Deutlichkeit und beugte sich vor, um Willliams Gesicht genau zu studieren. Eine einzige schimmernde Träne rann sein Antlitz herab und Ammonia fing sie mit der Fingerspitze auf. Sie hielt die einzelne Träne vor sich, betrachtete sie lange und schleuderte sie dann fort. Mit einem Schwupps war sie aus dieser Existenzebene verschwunden.
    »Das war’s«, sagte Ammonia laut. »Alles erledigt. Das Samenkorn wurde zerstört. Jetzt, wo sein bösartiger Einfluss entfernt wurde, sollte dieser Mann in der Lage sein, das meiste von dem, was er verlor, wiederzufinden. Allmählich. Ein weiterer Triumph für Ammonia Vom Acht!«
    »Ist es wirklich weg?«, fragte ich. »Ich meine, total verschwunden?«
    »Weg, und das ein für alle Mal«, sagte Ammonia. »Diese verdammten andersdimensionalen Kreaturen machen immer mehr Ärger, als sie wert sind.«
    »Ich fühle mich viel besser!«, verkündete William und brach augenblicklich in seinem Stuhl zusammen. Ammonia schnaubte laut.
    »Das ist kaum überraschend, nachdem Sie all die Jahre dieses Scheißding in Ihrem Kopf herumgetragen haben. Aber ich habe mich gut darin umgesehen, da ist jetzt nichts mehr außer Ihnen selbst. Alles, womit Sie fürderhin nicht klarkommen, ist also definitiv Ihr Problem und nicht meins.«
    Ich betrachtete Ammonia nachdenklich. »Da bleibt nur noch die Frage, welche Drood-Geheimnisse du bei der Arbeit da drin vielleicht gesehen hast.«
    »Ich konnte verdammt nochmal gar nichts sehen«, sagte Ammonia forsch. »Sein Torques hat ihn geschützt und mich nur sehen lassen, was ich sehen sollte. Eure Ethel ist sehr beschützend und ich muss mich fragen, was sie glaubt, so eifrig vor mir beschützen zu müssen. Oder vor euch. Könnte es sein, dass sie ihre eigenen Pläne mit den Droods hat, wie das Herz? Ich könnte es für euch herausfinden und genau erforschen, was sie in ihrem außerdimensionalen Sinn hat. Aber das würde extra kosten.«
    »Wir werden darüber nachdenken«, sagte ich.
    »Wenn Ethel das zulässt«, sagte Ammonia heiter. »Man darf nie jemandem von außen trauen. Apropos.« Sie wandte sich abrupt zu dem riesigen weißen Kaninchen um, das jetzt hinter William stand und eine flauschige, weiße Pfote schützend auf seine Schulter gelegt hatte. Ammonia starrte das Kaninchen wütend an und war kein bisschen beeindruckt. »Was zum Teufel bist du?«
    »Ich bin Puck«, sagte das Kaninchen gelassen und mit dunkler, kultivierter Stimme. »Ich bin der heitere Wanderer, reise durch die Welt und habe Schabernack im Sinn. Ich bin das Lachen in den Wäldern und der Blitz am Himmel und nie gab es einen Freund wie mich. Deine Molly hatte von mir gehört, Eddie Drood; gar oft haben wir in frühen Morgennebeln in den Wäldern am Ende der Welt getanzt. Aber nun bin ich hier. Ich habe Gefallen an Willliam gefunden, als ich das Sanatorium besuchte, in dem er wohnte, und ich bin ihm hierher gefolgt. Einfach so. Stellt keine Fragen, Antworten sind meiner nicht würdig. Nehmt meine Anwesenheit hin. Und dass ich wundersam bin.«
    »Du hast William vor dem falschen Rafe beschützt?«, fragte ich.
    »Ja«, sagte Puck. »Das war ich.«
    »Du hast dem armen Bastard solche Angst gemacht, dass er fast den Verstand verloren hat.«
    »Keiner legt sich mit meinen Freunden an«, sagte Puck.
    »Aber ... was bist du?«, fragte Iorith.
    »Vielleicht bin ich ein Stück von jemandes

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