Ein reizvolles Angebot
sie nicht frei, sondern hielt ihre Arme mit nur einer Hand fest, während er die andere dazu benutzte, sie dort zu streicheln, wo sie sich am meisten nach seiner Berührung verzehrte. Wieder stöhnte sie laut auf und spürte, wie sie sich unaufhaltsam einem weiteren schwindelerregenden Höhepunkt näherte, während auch er sich nicht mehr zurückhalten konnte und sich immer schneller bewegte. Sekunden verstrichen, und sie erklomm den Gipfel und rief Rands Namen.
Im nächsten Moment wurde es fast unheimlich still in der Kabine. Tara hörte nur ihren schweren Atem. Rand verharrte eine Zeit lang unbeweglich auf ihr. Er ließ ihre Hände los, aber bevor sie ihn umarmen konnte, hatte er sich schon von ihr zurückgezogen und drehte sich auf die Seite.
Tara war noch ganz gefangen und überwältigt von dem, was sie gerade erlebt hatte. Genau das war es, was sie all die Jahre vermisst hatte: diese Intensität, dieses Gefühl, überwältigt zu sein. Sie liebte ihn noch immer – sie hatte nie damit aufgehört.
Hoffnungsvoll wandte sie sich ihm zu. Sie legte ihm die Hand auf die Brust und fühlte, wie heftig sein Herz schlug. Tara wollte ihn küssen – Er ließ es jedoch nicht zu, richtete sich auf, verließ das Bett und verschwand hinter der Tür zum Badezimmer. Sie hörte es klicken, als er den Riegel vorschob.
Ihre Glücksgefühle waren in einer einzigen Sekunde erloschen. Ratlos lag Tara da und rührte sich nicht. Sie hatte geglaubt, sie wäre ihm einen entscheidenden Schritt näher gekommen. Aber das Gegenteil war der Fall. Er hatte sie buchstäblich ausgeschlossen.
Crescent Key, eine kleine Insel, die der Kincaid Cruise Line gehörte, war die erste Station auf der Kreuzfahrt. Tara hätte es mehr Spaß gemacht, sie zu zweit zu erkunden. Aber Rand hatte sich an diesem Morgen unbemerkt hinausstehlen können, obwohl sie, durch die Nachtwachen bei ihrer Mutter geschult, für gewöhnlich einen leichten Schlaf hatte.
So hatte sie ihre Sachen zusammengepackt und stapfte nun mit ihrer Badetasche über der Schulter barfuß allein durch den Sand, vorbei an den Buden mit Erfrischungen und Souvenirs auf dem Weg zum Strandrestaurant.
Ein blonder junger Mann etwa in ihrem Alter hatte sie eingeholt und sprach sie an. Er war einer von jenen gut aussehenden, gut gelaunten und wohl auch gut betuchten Jünglingen, die überall die Strände unsicher machen, sonnengebräunt und mit einem breiten Zahnpastareklame-Grinsen im Gesicht. „Hey, bist du allein unterwegs?“
„Ja.“
„Klasse, ich auch. Ich bin Joe. Ich habe dich schon einmal gesehen, bei der Anmeldung zur Schnorchelgruppe.“
Er war ihr vorher nicht aufgefallen. „Ich bin Tara.“
„Was hast du jetzt vor?“
„Ich gehe zum Lunch. Und danach zum Jetski.“
„Fein, das will ich auch. Kann ich dich begleiten?“
Ich wünschte, Rand würde einmal so viel Freundlichkeit und Interesse für mich aufbringen, dachte Tara. Er hatte bisher noch nicht einmal ihren neuen Bikini gewürdigt, den sie eigentlich nur für ihn ausgesucht hatte. Aber sie wollte ihrem neuen Begleiter keine falschen Hoffnungen machen. „Ich weiß nicht …“
Schnell hob Joe die Hände und wich einen Schritt zurück. „Bitte, ich möchte dir nicht zu nahe treten. Ich dachte nur … Ich könnte nämlich auch Gesellschaft gebrauchen. Ich habe gerade meine Kumpel verloren, mit denen ich unterwegs bin. Wir wollten uns zum Essen treffen, aber ich kann sie nirgends entdecken.“
„Ich bin mit jemandem zusammen auf dieser Kreuzfahrt. Er ist an Bord geblieben. Ich mache nur diesen Landausflug allein.“ Tara kam ein Gedanke. „Was für Kumpel?“, fragte sie.
„Wir sind zu sechst, aufgeteilt auf zwei Kabinen. Wir waren an der Uni im selben Jahrgang. Nach unserem Abschluss haben wir beschlossen, jedes Jahr gemeinsam eine Kreuzfahrt zu machen. Das ist jetzt schon unsere fünfte.“
Ein weiterer junger Mann näherte sich. Joe winkte ihm zu. Wie Joe trug er übergroße, bis zum Knie reichende Schwimmshorts.
„Ist das einer von deinen Freunden?“, fragte sie.
Joe nickte.
„Ich mach dir einen Vorschlag. Ihr habt doch Erfahrung, was Kreuzfahrten angeht. Für mich ist das die erste, und ich habe keine Ahnung. Könntet ihr mir nicht ein wenig erzählen? Ich bezahle auch die erste Runde.“
„Klasse Idee, Tara. Abgemacht.“
Entgegen Taras Annahme befand sich Rand nicht mehr auf dem Schiff, sondern hatte sich auch zur Insel übersetzen lassen. Crescent Key verdankte den Namen seiner Form. Die Insel
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