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Ein Rest von Schuld - Rankin, I: Rest von Schuld - Exit Music

Ein Rest von Schuld - Rankin, I: Rest von Schuld - Exit Music

Titel: Ein Rest von Schuld - Rankin, I: Rest von Schuld - Exit Music Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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hervorragende Methode, um Dampf abzulassen.«
    »Falls die zwei Knaben jetzt fertig sind …«, spöttelte Clarke. »Meinen Sie«, jetzt zu Rebus gewandt, »wir sollten uns mit diesem Bakewell unterhalten?«
    »Wenn’s so weitergeht, können wir uns bald das ganze Parlament vornehmen«, stellte Goodyear fest.
    »Wie meinen Sie das?«, fragte Rebus.
    Also waren sie jetzt dran, von ihrem Vormittag zu erzählen: Roddy Denholms Projekt und dem Mitschnitt der Sitzungen des »Ausschusses für urbane Regeneration«.Wie zum Beweis hielt Goodyear eine Box voll DAT-Kassetten in die Höhe. »Wenn wir jetzt bloß ein Abspielgerät hätten …«, sagte er.
    »Eins ist von Howdenhall unterwegs«, erinnerte ihn Clarke.
    »Stunden über Stunden Spaß«, murmelte er, während er die kleinen Kassetten vor sich auf dem Schreibtisch in eine Reihe legte. Dann stellte er sie aufrecht nebeneinander hin wie zu einem Mini-Domino-Day.
    »Ich hab den Eindruck, die Faszination des CID beginnt allmählich nachzulassen«, sagte Rebus zu Clarke.
    »Sie könnten recht haben«, pflichtete sie ihm bei und gab dem Schreibtisch einen kleinen Stoß, so dass die Kassetten umfielen.
    »Meinen Sie, wir sollten uns noch einmal mit Megan Macfarlane unterhalten?«, fragte Rebus als Nächstes.
    »Mit welcher Begründung?«
    »Dass sie wahrscheinlich Riordan kannte. Komisch, dass sie in Beziehung zu beiden Opfern stand …«
    Clarke nickte, ohne völlig überzeugt zu wirken. »Dieser Fall ist ein verdammtes Minenfeld«, stöhnte sie schließlich und wandte sich wieder der »Mordwand« zu. Rebus merkte erst jetzt, dass die Kollektion um ein Foto von Charles Riordan erweitert worden war.
    »Ein einziger Täter?«, schlug er vor.
    »Mal sehen, was mein Ouija-Brett dazu sagt«, gab sie zurück.
    »Nicht vor den Kindern«, witzelte Rebus. Goodyear hatte ein Kekspapierchen auf dem Boden entdeckt und schickte sich gerade an, es in den Papierkorb zu werfen.
    »Für so was haben wir Putzfrauen, Todd«, erinnerte ihn Rebus. Dann, zu Siobhan Clarke: »Ein oder zwei Täter?«
    »Ich weiß es wirklich nicht.«
    »Ziemlich nah dran, die richtige Antwort lautet: ›Ist völlig egal.‹ In diesem Stadium der Ermittlung zählt lediglich, dass wir die zwei Morde als miteinander im Zusammenhang stehend betrachten.«
    Sie nickte beipflichtend. »Macrae wird wollen, dass das Team vergrößert wird.«
    »Je mehr, desto lustiger.«
    Aber als ihre Augen sich in seine bohrten, erkannte er, dass sie recht unsicher war. Sie hatte noch nie eine große Ermittlung geleitet. Die Sache beim G8-Gipfel im letzten Jahr war möglichst unauffällig behandelt worden, damit sie nicht in die Schlagzeilen geriet. Erfuhren die Medien aber erst davon, dass sie es mit einem Doppelmord zu tun hatten, würden sie ihre Titelseiten neu setzen und der Polizei Druck machen und ein schnelles Resultat fordern.
    »Macrae wird einen DI an der Spitze haben wollen«, meinte Clarke. Rebus wünschte sich, Goodyear wäre nicht da gewesen – unter vier Augen konnten sie erheblich besser miteinander reden. Er schüttelte den Kopf.
    »Tragen Sie ihm Ihre Argumente vor«, sagte er. »Wenn Ihnen jemand für das Team vorschwebt, sagen Sie es ihm. So wie die Sache steht, bekommen Sie, wen Sie wollen.«
    »Ich hab schon alle Leute, die ich haben will.«
    »Ooch, ist das nicht lieb? Aber was die Öffentlichkeit hören will, ist, dass ein zwanzigköpfiger Trupp von Detectives, die Witterung des Schurken in der Nase, belfernd und sabbernd durch die Heide streift. Fünf Leutchen in einem Büro am Gayfield Square klingt ganz einfach nicht so gut.«
    »Enid Blyton waren fünf genug«, sagte Clarke mit einem kleinen Lächeln.
    »Und in Scooby Doo haben sie auch gereicht«, fügte Goodyear hinzu.
    »Aber nur, wenn man den Hund mitzählt«, stellte Clarke richtig. Dann, zu Rebus gewandt: »Also, wen nerve ich zuerst – Macrae, Macfarlane oder Jim Bakewell?«
    »Peilen Sie gleich den Hattrick an«, antwortete er. Das Telefon auf seinem Schreibtisch fing an zu klingeln, und er nahm ab.
    »DI Rebus«, meldete er sich. Er schürzte die Lippen, beantwortete das, was er hörte, mit ein paar Knurrlauten und ließ den Hörer klappernd auf die Gabel fallen.
    »Die Bonzen verlangen nach einem Menschenopfer«, erklärte er und stemmte sich aus dem Stuhl hoch.

    James Corbyn, Chief Constable der Polizei von Lothian und Borders, erwartete Rebus in seinem Büro im zweiten Stock des Hauptquartiers in der Fettes Avenue. Corbyn war Anfang vierzig,

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