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Ein Rezept für die Liebe: Roman (German Edition)

Ein Rezept für die Liebe: Roman (German Edition)

Titel: Ein Rezept für die Liebe: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Gibson
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schöne Grüße von mir aus.«
    »Mach ich«, versprach Rob und verschwand.
    Die Vormittagssonne wurde von den weißen Schneefeldern am Straßenrand zurückgeworfen und blendete ihn. Mit seiner freien Hand kramte er in der Tasche seines dicken Anoraks nach seiner Sonnenbrille. Er setzte die Revo auf, deren tiefblaue Gläser dem Licht augenblicklich seine gleißende Schärfe nahmen.
    Er hatte seinen schwarzen Hummer in der ersten Parklücke abgestellt und glitt nun auf den Fahrersitz. Es interessierte ihn nicht, welche Meinung andere über seinen Hummer hatten – nicht die seiner Mutter und die irgendwelcher Umweltschützer schon gar nicht. Er mochte einfach die Beinfreiheit und die Breite des Wagens. Außerdem kam er sich in diesem wuchtigen Fahrzeug nicht so groß vor. Und nicht so eingesperrt. Er mochte den großzügigen Stauraum und die Tatsache, dass er mit ihm mühelos durch den Schnee pflügen und sogar Geröll und Felsbrocken überwinden konnte. Und, ja, er war begeistert von der Idee, selbst über andere Fahrzeuge auf der Straße hinwegrollen zu können, falls es notwendig sein sollte.
    Er ließ den Motor aufheulen und nahm den Apfel aus der Plastiktüte. Er biss hinein und legte den Rückwärtsgang ein. Im Inneren des Ladens bemerkte er einen roten Zopf und ein schwarzes Shirt.
    Sie hieß Kate, und an dem Abend, als er aus der Duchin
Lounge gestürmt war, hätte er sich nicht träumen lassen, ihr jemals wieder über den Weg zu laufen. Nicht in einer Million Jahren, aber hier war sie. In Gospel. Stanley Caldwells Enkeltochter arbeitete auf der anderen Seite des Parkplatzes, einen Steinwurf von Robs Laden entfernt. Sie zeichnete Waren aus und war sogar noch schöner als in seiner Erinnerung – und die Frau in seiner Erinnerung hatte schon verdammt gut ausgesehen.
    Rob legte den Gang ein und fuhr ums Haus auf die Rückseite des Ladens. Sie war alles andere als erfreut über seinen Anblick gewesen, woraus er ihr nicht einmal einen Vorwurf machen konnte. Er hätte ihr an diesem Abend auf nettere Weise einen Korb geben können. Sogar auf erheblich nettere Weise, aber er hatte sich darüber geärgert, so unverblümt angemacht zu werden. Diese Art hatte ihn an eine Zeit in seinem Leben erinnert, als er ein solches Angebot noch angenommen hätte. Als er keine Sekunde gezögert hätte, sie zu küssen und seine Finger durch ihr Haar gleiten zu lassen. Eine Zeit, als er in ihre tiefbraunen Augen gestarrt hätte, während er sie die ganze Nacht liebte. Eine Zeit in seinem Leben, als die Frauen stets greifbar gewesen waren und er keine von ihnen ausgelassen hatte.
    Damals war sein Leben wild und hart gewesen. Immer das volle Programm. Ständig auf Hochtouren. Er hatte alles gehabt, was er sich erwartet hatte und sich wünschen konnte. Okay, er hatte häufiger in der Klemme gesteckt, als er zählen konnte. Er hatte Fehler gemacht, Dinge getan, auf die er nicht gerade stolz war. Aber er hatte sein Leben geliebt. Jede Sekunde davon.
    Bis zu jenem Augenblick, als es buchstäblich in Fetzen gerissen worden war.

DREI
    Rob schloss die Hintertür von Sutter Sports auf und schob sich die Sonnenbrille ins Haar, ehe er mit dem Apfel in der Hand die Stufen hinauf in sein Büro ging. Das laute Kaugeräusch passte sich dem Rhythmus seiner Schritte an. Er wischte sich mit dem Handrücken über den Mund, knipste mit dem Ellbogen das Licht an und trat auf die Galerie, die auf den im Dunkeln unter ihm liegenden Laden hinausging.
    Ein Tandemkanu und ein zwei Meter siebzig langer Einerkajak hingen von den Deckenbalken und warfen ihre Schatten über eine Reihe Mountainbikes. Da Sun Valley rund sechzig Meilen entfernt lag und es in Gospel mehrere Geschäfte für Waffen und Anglerbedarf gab, verkaufte Sutter’s keine Wintersportartikel. Stattdessen konzentrierte Rob sich auf Sommersportarten und hatte in der letzten Saison einen ordentlichen Gewinn eingestrichen.
    Die Temperatur im Gebäude lag bei gut achtzehn Grad und fühlte sich im Vergleich zu der eisigen Kälte draußen ziemlich warm an. Er hatte in jeder Klima- und Zeitzone Nordamerikas gelebt – von Ottawa bis Florida, von Detroit bis Seattle und an einigen Stationen dazwischen.
    Am liebsten war ihm immer der Nordwesten mit seinen vier deutlich erkennbaren Jahreszeiten gewesen. Er hatte den radikalen Umschwung der Temperatur und den Wechsel der Natur schon immer geliebt, ebenso wie die raue, ungeschönte Wildheit der Gegend. Und es gab nicht viele Orte, die rauer und

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