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Ein Rezept für die Liebe: Roman (German Edition)

Ein Rezept für die Liebe: Roman (German Edition)

Titel: Ein Rezept für die Liebe: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Gibson
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die Herstellung von Goldkopf- und Kielspahn-Nymphen konzentriert, darauf, die perfekte Fliege zu basteln, und im Lauf der Zeit war es einfacher geworden. Mithilfe reiner Willensanstrengung – und nach mehr als tausend Fliegen – war es ihm gelungen, die völlige Kontrolle über seinen Körper zu erlangen.
    Bis vor kurzem. Bis zu dem Tag, als eine gewisse Rothaarige mit den Fingern über seinen Arm gestrichen hatte und einen Blitzschlag des Verlangens in seine Lenden geschickt hatte, eine Berührung, die ihn an all das erinnerte, dem er den Rücken gekehrt hatte.
    Nicht dass sie die erste Frau gewesen wäre, die ihm ein paar schöne Stunden angeboten hätte. Er kannte sowohl in Seattle als auch in Gospel etliche Frauen, die jederzeit für ein kleines Abenteuer zu haben wären. Sie hatte ihn einfach nur mehr in Versuchung geführt als all die anderen, denen er in letzter Zeit begegnet war, obwohl er nicht sagen konnte, warum das so war. Aber wie bei all den anderen Fragen, auf die er keine Antwort wusste, machte er sich auch bei dieser nicht zu intensiv auf die Suche.
    Das Einzige, was er mit Bestimmtheit sagen konnte, war, dass die Art der Versuchung, die sie für ihn darstellte, nicht gut für seinen Seelenfrieden war. Deshalb war es das Beste, Kate Hamilton aus dem Weg zu gehen. Am besten blieb er auf seiner Seite des Parkplatzes, oder, noch besser, er verbannte sie gänzlich aus seinen Gedanken.
    Und die geeignetsten Mittel, um dieses Ziel zu erreichen, waren eine zwei Meter lange Bambusangel, eine 8-Unzen-Rolle, eine Schachtel mit seinen Lieblingsfliegen und -nymphen und ein Fluss voll hungriger Forellen.
    Er fuhr nach Hause, um seine Angel, die Rolle und die Watstiefel zu holen, dann fuhr er zu seinem Lieblingsplatz am Big Wood River, zu der Stelle direkt unterhalb der River Run Bridge, wo sich die großen Forellen gewöhnlich im Winter aufhielten. Genau an der Stelle, wo nur die passioniertesten unter den Fliegenfischern knietief im Wasser standen, das so kalt war, dass es selbst durch die dickste Goretex-, Velours- und Neopren-Bekleidung drang. Dort, wo nur die hartgesottensten
Angler vorsichtig über die Eisschollen balancierten, die sich am steilen Flussufer gesammelt hatten. Wo nur die leidenschaftlichsten Fliegenfischer in den Fluss gingen und sich die Eier abfroren in der Hoffnung auf eine dreißig Zentimeter lange Regenbogenforelle.
    Erst als er das Geräusch des Flusses hörte, der über die Felsen plätscherte, das Zischen der vor- und zurückschnellenden Rute, die die Luft zerschnitt, und das stete Klicken der Rolle, spürte er, wie die Anspannung zwischen seinen Schultern nachließ.
    Erst beim Anblick der Nymphe, die genau an der richtigen Stelle sanft am Rand einer tiefen Senke auf der Wasseroberfläche aufkam, gelang es ihm, wieder einen klaren Gedanken zu fassen.
    Erst in diesem Augenblick fand er den Frieden, den er brauchte, um den Aufruhr in seinem Inneren zu besiegen. Erst in diesem Augenblick verebbte das Gefühl tiefer Einsamkeit. Und erst in diesem Augenblick schien alles in Rob Sutters Welt wieder an der richtigen Stelle zu sein.

VIER
    »Heute Abend findet im Gemeindezentrum ein bunter Abend statt«, informierte Regina Cladis Stanley Caldwell, während er die Preise für ein Pfund Mortadella, einen Viertelliter Milch und eine Dose Kaffee addierte.
    Stanley unterdrückte ein Stöhnen. Er hütete sich, den Kopf zu heben und in Reginas Augen hinter den dicken Brillengläsern zu sehen, sondern hielt den Blick eisern auf seine Kasse gerichtet. Sie würde diese Geste nur als Ermutigung auffassen, und er hatte weder Interesse an Regina noch an irgendwelchen bunten Abenden.
    »Wir bringen unsere Gedichte mit. Du solltest auch kommen.«
    Er warf einen Blick zu Hayden Dean, Rob Sutter und Paul Aberdeen hinüber, die sich um den Kaffeeautomaten versammelt hatten. »Ich schreibe aber keine Gedichte«, erklärte er laut genug, dass sie ihn hören konnten, nur für den Fall, dass sie ihn für einen Mann hielten, der sich hinsetzte und irgendwelche Gedichte verfasste.
    »Oh, aber man muss doch keine Gedichte schreiben, um etwas für Poesie übrig zu haben. Komm einfach und hör es dir an.«
    Stanley mochte alt sein, aber er war bestimmt nicht senil genug, sich mit einem Haufen Gedichte schreibender und rezitierender Frauen im Vortragssaal des Gemeindezentrums einsperren zu lassen.
    »Iona bringt auch ihre berühmten Pfirsichschnittchen mit«, fügte sie als zusätzlichen Anreiz hinzu.
    »Ich muss

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