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Ein Rezept für die Liebe: Roman (German Edition)

Ein Rezept für die Liebe: Roman (German Edition)

Titel: Ein Rezept für die Liebe: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Gibson
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herumzunörgeln, das Regal mit den Hygieneartikeln umzuräumen und ihm zu sagen, wie er sein Leben führen sollte.
    »Und ihr könnt auch nicht im Stehen pinkeln«, warf Paul Aberdeen ein.
    »Keine Lady würde jemals auf die Idee kommen, so etwas zu wollen«, erklärte Stanley an Katies Stelle.
    »Ich bin sicher, dass ich es hinkriegen würde, wenn ich keine andere Wahl hätte.«
    Stanley wand sich innerlich. Diese Bemerkung würde jeden Mann vergraulen, Rob jedoch schien sie eher zu amüsieren als zu beleidigen. Ein belustigter Ausdruck lag in seinen grünen
Augen, als er Katie über das Süßwarenregal hinweg musterte. »Aber Sie können Ihren Namen nicht in den Schnee schreiben«, erklärte er und hob seinen Becher an die Lippen.
    »Wieso sollte ich so etwas auch wollen?«, hörte Stanley Katie mit der tonlosesten Stimme fragen, die er je an ihr erlebt hatte. Ihr Ton erstaunte ihn. Bei Robs letztem Besuch im Laden war sie rot angelaufen und hatte den Eindruck gemacht, als sei sie reichlich durcheinander. Dass Rob die Frauen in Gospel seit jenem Tag durcheinanderbrachte, als er mit seinem Hummer in die Stadt gekommen war, ließ sich weiß Gott nicht leugnen, und seine Enkelin stellte anscheinend keine Ausnahme dar.
    Rob nahm einen Schluck Kaffee, ehe er den Becher langsam sinken ließ. Der Anflug eines Lächelns zuckte in seinem Mundwinkel. »Weil Sie es können.«
    Die anderen Männer lachten leise, doch in Katie schienen seine Worte eher Verwirrung als Belustigung auszulösen. Und zwar die Art von Verwirrung, wie Frauen sie an den Tag legten, wenn sie Mühe hatten, einen Mann zu verstehen. Und trotz ihres Alters gab es eine Menge Dinge an Männern, die Katie nicht verstand – beispielsweise, dass sie einen natürlichen Beschützerinstinkt gegenüber Frauen besaßen, auch wenn diese sehr wohl in der Lage waren, für sich selbst zu sorgen.
    Stanley reichte Regina die Tüte mit ihren Einkäufen und trat hinter dem Tresen hervor, um einen letzten Versuch zu unternehmen, Katie vor sich selbst zu beschützen. »Komm, lass mich das machen. Deine Großmutter hat in ihrem ganzen Leben keine Schneeschaufel in der Hand gehabt.«
    »Ich habe lange allein gelebt«, widersprach sie und griff nach der Schaufel, ehe Stanley ihr zuvorkommen konnte. »Ich musste eine Menge Dinge selbst tun, angefangen damit, dass ich meine Müllsäcke selber an den Straßenrand tragen musste, bis hin zum Reifenwechseln an meinem Wagen.«
    Welche Wahl blieb ihm noch? Sollte er sich mit ihr darum prügeln? »Na gut, wenn es dir zu viel wird, erledige ich den Rest.«
    »Mehr als tausend Männer über vierzig kommen jedes Jahr beim Schneeschaufeln um«, informierte sie ihn. »Ich bin erst vierunddreißig, also werde ich schon klarkommen.«
    Stanley gab sich geschlagen. Kate machte die Tür auf und ging hinaus, wobei ein Schwall kalter Luft in den Laden drang, von dem Stanley sich nicht sicher war, ob er tatsächlich nur mit der Außentemperatur zu tun hatte.
     
    Die kalte Morgenbrise schlug Katie ins Gesicht, als sie die Ladentür hinter sich schloss. Sie sog die frostige Luft tief in ihre Lungen und ließ sie langsam wieder entweichen. Eine Wolke warmer Atemluft verharrte vor ihrem Gesicht. Das war nicht gut gewesen. Sie hatte lediglich die Absicht gehabt, so schnell wie möglich aus dem Laden zu kommen, und nicht ihren Großvater zu verärgern oder wie eine männermordende Emanze zu klingen. Sie wollte noch nicht einmal darüber nachdenken, ob sie im Stehen pinkeln konnte – definitiv nicht. Davon abgesehen hatte sie zwar noch nie eigenhändig einen Reifen gewechselt, war sich aber ziemlich sicher, dass sie es schaffen würde. Zum Glück würde es niemals so weit kommen, denn wie viele kluge und patente Frauen war auch sie Mitglied im Automobilclub.
    Kate lehnte den Schaufelgriff gegen ihre Schulter und zog ihre Handschuhe aus der Jackentasche. Die vergangene halbe Stunde hatte sich angefühlt, als hätte sie die ganze Zeit über den Atem angehalten. Seit dem Augenblick, als Rob Sutter den Laden betreten und noch besser ausgesehen hatte, als sie ihn in Erinnerung hatte. Größer und bedrohlicher. Eine grünäugige, knapp einen Meter neunzig große, lebende Erinnerung an einen
Abend, an dem sie endlich eine ihrer Fantasien entschlossen in die Tat umsetzen wollte. An einen Abend, an dem sie sich nichts als anonymen Sex gewünscht hatte und stattdessen auf höchst demütigende Weise zurückgewiesen worden war.
    Ihr war klar, dass sie als reife,

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