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Ein Rezept für die Liebe: Roman (German Edition)

Ein Rezept für die Liebe: Roman (German Edition)

Titel: Ein Rezept für die Liebe: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Gibson
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achtundzwanzig Jahre alt und wie eine Barbie-Puppe im Miniaturformat gebaut. Im Sommer trug sie am liebsten bauchfreie Tops ohne BH. Ja, es war ihm aufgefallen. Nur weil er keinen Sex hatte, bedeutete das noch lange nicht, dass er kein Mann war. Heute trug sie eine enge Wrangler und eine mit weißem Kunstpelz gefütterte Jeansjacke. Die Kälte verlieh ihren Wangen eine rosige Farbe.
    »Hi«, grüßte sie und blieb vor ihm stehen.
    »Hallo, Rose. Wie geht’s?«
    »Gut. Ich hab gehört, du bist wieder da.«
    Rob schob seine Sonnenbrille ins Haar. »Ja, ich bin gestern Abend zurückgekommen.«
    »Wo warst du denn?«
    »Mit ein paar Freunden Ski fahren.«
    Rose legte den Kopf schief und blickte aus ihren hellblauen Augen zu ihm hoch. »Und was tust du jetzt?«
    Er registrierte die Einladung und schob die Hände in die Taschen seiner Levis. »Den Hummer volltanken.«
    Ja, sie war ein süßes Ding, und er war schon mehr als einmal in Versuchung gewesen anzunehmen, wozu sie ihn einlud. »Und was machst du, wenn du hier fertig bist?«, wollte sie wissen.
    Selbst jetzt konnte er die Verlockung nicht leugnen. »Ich habe noch eine Menge Arbeit vor mir, bevor ich den Laden in ein paar Wochen wieder aufmache.«
    Sie streckte die Hand aus und umfasste den Kragen seiner Jacke. »Ich könnte dir ja helfen.«
    Aber das Verlangen war nicht groß genug, um die Warnleuchten in seinem Kopf erlöschen zu lassen. »Danke, aber es ist irgendwelcher Papierkram, den ich selber erledigen muss.« Trotzdem war nichts Schlimmes daran, beim Tanken mit einem hübschen Mädchen zu plaudern, oder? »Ist irgendetwas Aufregendes passiert, während ich weg war?«
    »Emmett Barnes ist wegen Trunkenheit am Steuer und Erregung öffentlichen Ärgernisses verhaftet worden, aber das ist weder neu noch aufregend. Im Spuds and Suds haben sie Ärger mit der Gesundheitsbehörde, aber auch das ist nichts Neues.«
    Er nahm die Hand aus der Hosentasche und griff nach seiner Sonnenbrille.
    »Ach ja, und dann habe ich noch gehört, du wärst schwul.«
    Die Zapfsäule schaltete sich ab, und seine Hand erstarrte mitten in der Bewegung. »Wie bitte?«
    »Meine Mom war heute Morgen bei Curl Up & Dye, um sich den Ansatz nachfärben zu lassen. Dort hat sie gehört, wie Eden Hansen Dixie Howe erzählt hat, dass du schwul bist.«
    Er ließ die Hand sinken. »Die Besitzerin von Hansen’s Emporium hat das behauptet?«
    Rose nickte. »Ja. Ich weiß auch nicht, wo sie das aufgeschnappt hat.«
    Warum sollte Eden behaupten, er sei schwul? Das war doch idiotisch. Er zog sich nicht wie ein Schwuler an, und auf seinem Hummer prangte auch kein Regenbogen-Aufkleber. Er hatte kein Händchen für Innenausstattung und hörte keine Songs von Cher. Es interessierte ihn nicht im Mindesten, ob seine Socken zueinanderpassten, solange sie nur sauber waren. Und das einzige Haarpflegeprodukt, das er verwendete, war ein ganz gewöhnliches Shampoo. »Ich bin nicht schwul«, erklärte er.
    »Das glaube ich auch nicht. Ich habe ein ziemlich gutes Gespür für solche Dinge, und bei dir habe ich noch nie irgendwelche Schwulen-Schwingungen gespürt.«
    Rob nahm den Zapfhahn aus der Tanköffnung und schob ihn in die Säule zurück. Nicht dass es eine Rolle spielte, dachte er bei sich, denn es war ja nichts Schlimmes daran, homosexuell zu sein. Er hatte selbst einige Freunde in der Eishockey-Liga, die schwul waren. Nur gehörte er rein zufällig nicht dazu. Für ihn war es eine reine Frage der sexuellen Vorlieben, und Rob stand nun einmal auf Frauen. Er liebte alles an ihnen, den Geruch ihrer weichen Haut, ihre warmen, feuchten Münder auf seinen Lippen. Er liebte den erregten Ausdruck in ihren Augen, wenn er sie nach allen Regeln der Kunst verführte. Er liebte ihre weichen, eifrigen Hände auf seinem Körper, liebte das Schieben und Drängen, das Geben und Nehmen in einer heißen Liebesnacht. Er liebte harten, schnellen Sex ebenso wie den langsamen, der sich über Stunden hinzog. Er liebte einfach alles am Sex mit Frauen.
    Rob biss die Zähne zusammen und schraubte den Tankdeckel wieder zu. »Wir sehen uns, Rose«, sagte er und öffnete die Fahrertür.
    Am Anfang war es ihm extrem schwergefallen, enthaltsam zu leben, doch er hatte dafür gesorgt, dass er in Bewegung blieb und ständig beschäftigt war. Wann immer ihm Sex in den Sinn gekommen war, hatte er einfach an etwas anderes gedacht. Und wenn das nicht funktionierte, hatte er sich hingesetzt und Fliegen gebunden. Er hatte sich voll und ganz auf

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