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Ein Rezept für die Liebe: Roman (German Edition)

Ein Rezept für die Liebe: Roman (German Edition)

Titel: Ein Rezept für die Liebe: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Gibson
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mich um meine Bücher kümmern«, log er.
    »Das kann ich doch für dich machen, Großvater«, erbot sich Kate, die mit einer Schneeschaufel in der einen Hand und ihrer Winterjacke in der anderen zur Eingangstür ging. »Dann könntest du mit deinen Freunden etwas unternehmen.«
    Er runzelte die Stirn. Was war nur los mit ihr? In letzter Zeit drängte sie ihn ständig, »aus dem Haus zu gehen«, obwohl sie ganz genau wusste, dass er seine Abende lieber daheim verbrachte. »Oh, ich glaube, das …«
    »Ich kann dich ja um sieben abholen«, fiel ihm Regina ins Wort.
    Schließlich hob Stanley doch den Kopf und sah in Reginas Augen hinter den dicken Brillengläsern, während er sich das Einzige ausmalte, vor dem ihm noch mehr graute als vor gemeinsamen Abenden mit anderen Menschen – einer Autofahrt mit einer Frau, die nahezu blind war. »Ist schon gut. Ich kann selber fahren«, erklärte er, auch wenn er keineswegs die Absicht hatte, es zu tun.
    Er blickte an Reginas aufgetürmtem Haar vorbei zu seiner Enkeltochter, die sich auf dem Weg zur Tür befand. Katie hatte die Brauen zusammengezogen, als sei sie über etwas verärgert. Sie blieb stehen und lehnte die Schneeschaufel gegen den Zeitschriftenständer.
    »Ich halte dir einen Platz frei«, erbot sich Regina.
    »Ich werde den Schnee schaufeln, Katie«, erklärte er und gab Reginas Dose Instantkaffee in eine Papiertüte. »Du musst Ada ein paar Sachen ins Sandman Motel liefern.«
    »Ada will mich nur wieder über dich ausfragen. Sag ihr, sie soll herkommen und selber einkaufen, so wie jeder andere auch«, gab Katie stirnrunzelnd zurück. Bei der letzten Lieferung
ins Sandman Motel war es nicht besonders gut gelaufen, und Stanley fürchtete, dass er sie nicht dazu bewegen konnte, noch einmal hinzugehen. Trotzdem musste er es versuchen, denn die Alternative war, dass er es selbst erledigte.
    »Schneeschaufeln ist aber Männerarbeit.« Er warf noch einen Blick auf die Männer am Kaffeeautomaten. »Lass mich hier nur noch abkassieren, dann gehe ich nach draußen und erledige das.«
    »So etwas wie ›Männerarbeit‹ gibt es nicht mehr«, wandte Katie ein und schlüpfte in ihre dunkelblaue Marinejacke. Stanley nahm Reginas Scheck entgegen und warf noch einen Blick zu den Männern am Kaffeeautomaten, während er ein Stoßgebet zum Himmel sandte, seine Enkelin möge damit aufhören. Er und Katie hatten bereits mehrere Auseinandersetzungen über die Rollenverteilung zwischen Männern und Frauen gehabt. Gospel war nicht Las Vegas, und mit diesem Emanzenkram würde sie sich keine Freunde machen.
    Doch der liebe Gott schien kein Einsehen mit Stanley zu haben. »Frauen können dieselben Dinge machen wie Männer«, fuhr Katie fort, was die Männer mit erhobenen Brauen und dem einen oder anderen durchdringenden Blick quittierten. Seine Enkeltochter war eine hübsche junge Frau. Sie hatte ein großes Herz und meinte es nur gut, aber sie war einfach zu unabhängig, zu eigensinnig, und sie hatte ein entschieden zu loses Mundwerk – eindeutig zu viele Eigenschaften für einen Mann, um sie im Zaum zu halten. Nachdem Stanley seit einem Monat mit ihr zusammenlebte, war ihm klar, warum sie nicht verheiratet war.
    »Aber Kinder kriegt ihr noch nicht ohne uns«, brummte Hayden Dean und leerte seinen Kaffeebecher.
    Sie senkte den Blick und knöpfte ihre Jacke zu. »Stimmt, aber ich kann zu einer Samenbank gehen und mir den perfekten
Spender aussuchen. Größe. Gewicht. IQ.« Sie zog eine schwarze Baskenmütze aus der Tasche und setzte sie auf. »Was, wenn man genau darüber nachdenkt, eine vernünftigere Möglichkeit ist, schwanger zu werden, als auf dem Rücksitz eines Buick.«
    Stanley wusste, dass ihre Worte scherzhaft gemeint waren, doch die Männer von Gospel konnten über ihre Art von Humor nicht lachen.
    »Nur dass es weniger Spaß macht«, gab Hayden zu bedenken.
    Sie warf Hayden, der neben den beiden anderen stand, einen Blick zu. »Auch darüber lässt sich streiten.«
    Sie schlang sich einen schwarzen Wollschal um den Hals, und Stanley fragte sich, ob es nicht klüger wäre, sie bedecke auch gleich ihren Mund damit. Dieser Rob war ein gut aussehender, junger Mann. Und er war ebenfalls Single. Er war schon seit einer ganzen Weile nicht mehr im Laden gewesen, und wenn Katie den Mund hielt, gelänge es ihr vielleicht, ihn zu einer Verabredung zu bewegen. Und die hatte Katie weiß Gott nötig. Sie musste etwas unternehmen, statt ständig nur wegen seiner Tischmanieren

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