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Ein Rezept für die Liebe: Roman (German Edition)

Ein Rezept für die Liebe: Roman (German Edition)

Titel: Ein Rezept für die Liebe: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Gibson
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Allem Anschein nach war der einzige Mann, der sie seit mehr als einem Jahr beachtete, ein widerlicher alter Mistkerl mit schalem Bieratem und dem Ruf, eine Schwäche für billige Frauen zu haben. »Nehmen Sie Ihre Hand von meinem Schenkel, Mr. Hayden.«
    Er lächelte, und sie sah, dass ihm einige Backenzähne fehlten. »Du hast eine Menge Feuer. Ich mag so was an Frauen.«
    Kate verdrehte die Augen. Seit sie ihre Lizenz als Privatdetektivin gemacht hatte, nahm sie regelmäßig Unterricht in Selbstverteidigung und könnte mit einer einzigen Bewegung Haydens Hand von ihrem Bein reißen und seinen Daumen bis zum Handgelenk zurückbiegen, wenn sie Lust hätte. Doch sie wollte Mr. Dean nicht wehtun, weil es unangenehm werden könnte, wenn er in nächster Zeit auf einen kostenlosen Kaffee im M & S Market vorbeikäme. Also stand sie auf und hängte sich den Riemen ihres Rucksacks über die Schulter. Obwohl sie eigentlich keine zwei Gläser Green Beer haben wollte, nahm sie beide mit und ging in den hinteren Teil der Bar. Während sie sich vorsichtig einen Weg zwischen den Tischen hindurchbahnte, nippte sie an beiden Gläsern, um nichts von dem Bier zu verschütten.
    Vier Männer spielten an den beiden Tischen in dem vollen Billardraum, während etliche Zuschauer mit ihren Bieren in der Hand unter einem Schild mit der Aufschrift »Kein Spucken, kein Raufen, kein Wetten« herumstanden.
    Rob Sutter, der in dem rauchgeschwängerten Dunkel des Raums gestanden hatte, löste sich von der Wand und beugte sich über einen der Billardtische. »Die Drei in die Seitentasche«, verkündete er über die Ansammlung von Billardkugeln
auf dem grünen Filz und George Jones’ Stimme aus den Lautsprechern der Jukebox im Nebenraum hinweg.
    Kate stand im Türrahmen und sah zu, wie er sich in Position brachte und ansetzte. Der Lichtkegel der Lampe, die unmittelbar über seinem Kopf hing, fiel auf seine linke Hand und den silbernen Ring an seinem Mittelfinger. Sein Hemdsärmel aus blauem Flanell war aufgekrempelt, so dass der Schwanz der Schlange auf seinem Arm zu sehen war. Außerdem trug er eine Mütze, die mit einem Fliegenhaken und dem Spruch »Beiß mich an« bestickt war. Er ließ den Queue zwischen Daumen und Zeigefinger gleiten und setzte zum Stoß an, wobei er seinen Mangel an Zielgenauigkeit durch schiere Muskelkraft wettmachte. Die Queuekugel prallte so heftig gegen die rote Kugel, dass diese einen kleinen Satz machte, ehe sie über den Tisch schoss und in der Tasche verschwand. Sein Blick folgte den Kugeln zur Bande des Tisches, wo er einige Sekunden lang verharrte, ehe er über die Knöpfe von Kates Jacke, über ihr Kinn und ihren Mund bis zu ihren Augen wanderte. Im Schatten seines Mützenschirms begegneten seine Augen ihrem Blick, und er starrte sie wortlos an. Im nächsten Moment verzogen sich seine Mundwinkel eine winzige Spur. Kate hatte keine Ahnung, warum er so ärgerlich war – wegen ihres unvermittelten Auftauchens oder weil er so heftig zugestoßen hatte, dass er die Kontrolle über seinen Queue verloren hatte. Wahrscheinlich beides.
    Mit einer weichen, fließenden Bewegung richtete er sich auf, so dass der Schatten seiner Mütze bis zu seiner Nasenspitze wanderte und nur noch seine Lippen und sein Bart im düsteren Licht des Raums zu erkennen waren. Er trug ein weißes T-Shirt unter seinem offenen blauen Flanellhemd, dessen Zipfel um seine Hüften und den geknöpften Verschluss seiner Levi’s flatterten.
    Während er dastand und wahrscheinlich wie der Traum jedes Mädchens aussah, musste sie mit ihren zwei Green Beers in der Hand wie eine völlige Idiotin wirken.
    Kate überlegte, ob sie den Rückzug antreten sollte, doch wenn sie jetzt den Raum verließ, würde er glauben, sie hätte es seinetwegen getan – was zwar der Wahrheit entspräche, doch sie wollte auf keinen Fall, dass er das wusste. Erneut beugte er sich über den Tisch, lang und geschmeidig, während sich der Stoff seiner Levi’s um sein Hinterteil spannte. Keine Frage, Rob Sutter war ein absolut heißer Kerl. Die Art Mann, der eine Frau an den gewissen Stellen zum Ticken brachte. Nur Kate nicht. Sie war immun gegen ihn. Er legte den Queue an, und sie wandte sich ab.
    Es gab weder Stühle noch Tische im Raum, also stellte sie ihre Gläser auf einem der Regale an der Wand ab und hängte ihren Rucksack und ihre Jacke an einen Haken hinter ihr. Am Tisch neben Rob waren zwei der drei Worsley-Brüder gerade dabei, ihr Spiel zu beenden. Kate legte drei

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