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Ein Rezept für die Liebe: Roman (German Edition)

Ein Rezept für die Liebe: Roman (German Edition)

Titel: Ein Rezept für die Liebe: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Gibson
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die Küche.
    »Ich dachte, du wolltest uns heute Abend anrufen«.
    »Es ist doch noch früh.« Der Holzboden fühlte sich kühl unter seinen bloßen Füßen an, als er durchs Haus ging, vorbei an dem großen gemauerten Kamin zum Fenster, das auf den See hinausging. »Wo ist Amelia?«
    »Hier neben mir.«
    »Gib sie mir mal.« Es entstand eine kurze Pause, ehe seine zweijährige Tochter an den Apparat kam.
    »Hallo«, hörte er das zarte Stimmchen sagen, bei dessen Klang seine Brust eng wurde. Auch sie gehörte zu den Dingen in seinem Leben, von denen er sich mehr wünschte.
    »Hey, Süße. Was machst du gerade?«
    »Sesam.«
    »Du siehst dir die Sesamstraße im Fernsehen an?«
    Er hörte einige Atemzüge. »Ja.«
    »Hast du schon zu Abend gegessen?«
    »Ja.«
    »Und was gab es?«
    »Nudeln.«
    Er lächelte. Nudeln waren ihr Lieblingsgericht. Und ihre Antwort konnte alles zwischen Spaghetti und Hühnersuppe bedeuten. O Gott, er vermisste sie so schrecklich. In Augenblicken wie diesen ertappte er sich beim Gedanken, den Laden einfach zu verkaufen und zurück nach Seattle zu gehen. Aber im Grunde wusste er genau, dass das unmöglich war. Er gehörte nicht mehr dorthin. »Ich hab dich lieb.«
    »Hab dich auch lieb«, erwiderte sie.
    Louisa kam wieder an den Apparat. »Hast du immer noch vor, über Ostern nach Seattle zu kommen?«, fragte sie.
    »Ich fliege am Mittwoch davor los, muss aber am Ostersamstag zurück sein.«
    »Wieso denn? Ich dachte, wir könnten ein paar Sachen für Amelias Osterkorb einkaufen gehen und sie ihr am Ostersonntag geben. Ich dachte, wir verbringen die Feiertage wie eine richtige Familie.«
    Da war er. Der erste zögernde Schritt. Sie streckte über die Distanz hinweg die Hand nach ihm aus. Zog ihn wie üblich zu sich heran. Sie wollte sich mit ihm versöhnen, doch er war sich nach wie vor nicht sicher, was er wollte. Er konnte nicht in Seattle leben. Und sie wollte nicht nach Gospel ziehen. Und selbst wenn sie bereit dazu wäre, konnte er nicht mit Gewissheit sagen, ob dieses »mehr in seinem Leben« auch Louisa mit einschloss.
    »Ich habe am Ostersamstag hier etwas zu erledigen, und es wäre idiotisch, am Samstag hierher und gleich danach wieder zurück nach Seattle zu fliegen.« Am Ostersamstag fand eine große Parade in der Stadt statt, und er hatte sich bereiterklärt, mit seinem Hummer den Festwagen der Grundschule zu ziehen. »Amelia kümmert es nicht, ob ich drei Tage vor Ostern, genau zu Ostern oder drei Tage nach Ostern da bin. Für sie macht das keinen Unterschied.«
    Es entstand eine lange Pause. »Oh. Ist schon okay«, sagte sie schließlich. Was bedeutete, dass es natürlich keineswegs okay war. »Wie lange wolltest du also dieses Mal bleiben?«
    »Drei Tage.«
    Wieder entstand eine Pause. »Ziemlich kurz.«
    Er sah auf den See und die Lichter von Gospel hinaus. »Am Montag nach Ostern fangen meine neuen Kurse im Fliegenfischen
an«, erklärte er, obwohl ihm klar war, dass sie ihn nicht verstehen würde. »Aber ich komme zu meinem nächsten regulären Besuchs wochenende.«
    »Vielleicht kannst du ja bei uns übernachten.«
    Er lehnte die Stirn ans Fenster und schloss die Augen. Es wäre so einfach. So einfach, anzunehmen, was sie ihm bot. Er kannte sie. Kannte ihren Körper und ihr Inneres. Er wusste, wie sie gern berührt werden wollte, und sie wusste, wie sie ihn berühren musste. Er konnte sicher sein, dass sie keine zweihundert Nachrichten auf seinem Anrufbeantworter hinterlassen und hunderte Meilen fahren würde, um ihn mit einer Waffe zu bedrohen.
    Sie war die Mutter seines Kindes, und es wäre so einfach, sich wieder mit ihr zu versöhnen, und wenn es nur für eine Nacht war. Aber diese Entscheidung hätte einen hohen Preis. Ob die Währung Gefühle oder Fleisch hieß – Sex gab es niemals umsonst. »Ich halte das für keine gute Idee, Lou.«
    »Wieso nicht?«, fragte sie.
    Weil du mehr wollen wirst, als ich dir geben kann , dachte er. Weil der Sex zwischen uns immer gut war, aber alles andere eine Katastrophe. Und weil es schlimmere Dinge gibt als Einsamkeit. »Lassen wir es einfach gut sein.« Er taugte nicht für eine Beziehung. Weder mit ihr noch mit einer anderen Frau. Die Narben auf seinem Körper erinnerten ihn jeden Tag aufs Neue daran. »Ich muss jetzt Schluss machen«, sagte er. »Ich rufe dich nächste Woche an.«
    »Ich liebe dich, Rob.«
    »Ich dich auch«, erwiderte er, obwohl er wusste, dass es nicht die richtige Art Liebe war, die er für sie empfand.

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