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Ein Rezept für die Liebe: Roman (German Edition)

Ein Rezept für die Liebe: Roman (German Edition)

Titel: Ein Rezept für die Liebe: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Gibson
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vollkommen normal wirken, bis sie plötzlich mit einer .22er Beretta vor der Haustür steht und einen ansieht, als hätte sie den Verstand verloren.«
    »Psychotische Männer können auch einen völlig normalen Eindruck machen«, wandte sie beim Gedanken daran ein, wie normal Randy Meyers an dem Tag gewirkt hatte, als er in ihr Büro gekommen war.
    »Ja, aber bei einem Mann ist es weniger wahrscheinlich, dass er nach einem One-Night-Stand durchdreht, wenn er keine Herzen, Blumen und einen Heiratsantrag bekommt.« Sie fuhren am Gerichtsgebäude und an Hansen’s Emporium vorbei. »Aber wenn Sie mit einer Frau geschlafen haben und der Sex gut war, kommt es eben schneller vor, dass sie später Amok läuft.«
    Was vollkommen absurd war. »Wollen Sie damit sagen, wenn der Sex nicht gut war, läuft die Frau später auch nicht Amok?«
    Er warf ihr einen Blick zu, als hätte sie etwas gefragt, das jedes Kind wusste. »Warum sollte man jemanden verfolgen, der mies im Bett war?« Er bog in die Straße ein, in der das Haus ihres Großvaters stand. »Gehen Sie gern Fliegenfischen?«
    »Wie bitte?« Wie hatte die Unterhaltung so schnell von Frauen auf Fliegenfischen wechseln können?
    »Fliegenfischen. Ob Sie es gern tun.«
    »Äh … ich weiß nicht. Ich habe es noch nie ausprobiert.«
    Er lenkte den Hummer in Stanleys Einfahrt und blieb hinter Kates Honda stehen. »Ich nehme Sie irgendwann einmal mit. Es ist bestimmt gut für Ihre Nerven.«
    »Meinen Nerven geht es ausgezeichnet«, erklärte sie und streckte die Hand nach dem Türgriff aus. »Danke, dass Sie mich nach Hause gebracht haben.«
    Er griff nach ihrem Arm. »Einen Moment noch.« Sie sah ihn an. »Ich mache Ihnen die Tür auf«, fügte er hinzu.
    »Ich schaffe das schon allein.«
    »Ich weiß, dass Sie es schaffen«, meinte er, doch er stand bereits mit einem Fuß in der Auffahrt. Die Scheinwerfer über dem Kühlergrill waren so überdimensioniert und protzig wie alles andere an diesem Wagen, und als er vorn um das Fahrzeug herumging, tauchten sie ihn für den Bruchteil einer Sekunde in einen so hellen Lichtkegel, als stünde er auf einer Bühne. Er öffnete die Beifahrertür und nahm ihr die Vorspeisenplatte ab. Wieder lag seine Hand auf ihrem Arm, als er ihr beim Aussteigen half, was absolut lächerlich war, da sie durchaus in der Lage war, allein aus dem Wagen zu klettern.
    »Wir sollten noch mal von vorn anfangen«, meinte er. Seine Hand legte sich kurz um ihren Ellbogen, ehe er sie wieder sinken ließ.
    Trotz allem musste sie zugeben, dass ein Teil von ihr diese altmodische männliche Aufmerksamkeit durchaus genoss. »Noch mal von vorn anfangen? Sie meinen, wir sollten den Abend vergessen, an dem wir uns kennen gelernt haben?«
    »Das wird wohl kaum möglich sein«, sagte er und folgte ihr auf den Gehsteig, wobei das Klappern ihrer Absätze das Geräusch seiner weichen Sohlen auf dem Asphalt übertönte. »Aber vielleicht könnten wir ja Freunde sein.«
    Wow, das ist etwas ganz Neues , dachte sie, als sie unter die
Verandalampe trat und ihm die Servierplatte aus der Hand nahm. Normalerweise bekam sie diese Worte immer dann zu hören, wenn sie im Begriff stand, abserviert zu werden, und dabei war Rob noch nicht einmal ihr Liebhaber. »Hatten Sie schon jemals eine Frau als gute Freundin?«, erkundigte sie sich und zog die Schultern gegen die kühle Nachtluft ein, die durch den Stoff ihrer Jacke drang.
    »Nein. Hatten Sie schon mal einen Mann als guten Freund?«
    »Nein.« Die Verandabeleuchtung ließ sein weißes Hemd in der Dunkelheit fluoreszieren, während seine Gestalt vor dem nächtlichen Himmel nur als schwarzer Schemen zu erkennen war. Er war ein gutes Stück größer als sie und schaffte es, ihr, einer Frau von einem Meter siebenundsiebzig und einer Schuhgröße einundvierzig, das Gefühl zu geben, klein zu sein. »Glauben Sie ernsthaft, wir könnten Freunde sein?«
    »Ich habe meine Zweifel, aber wenn meine Mutter und Ihr Großvater auf dem besten Weg sind, Freunde zu werden, werden wir uns wahrscheinlich häufiger über den Weg laufen.«
    Sie fror sich regelrecht den Hintern ab, während ihm die Kälte nicht das Geringste auszumachen schien. »Wahrscheinlich.« Vielleicht setzte ihm die Kälte nicht so sehr zu, weil er so viel aß. Sie hatte noch nie einen Menschen derartige Mengen vertilgen sehen wie Rob an diesem Abend. Eigentlich sollte dieser Mann ein Fettkloß sein, aber er war es nicht. An dem Abend, als er sie geküsst hatte, hatte sie seine

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