Ein Rezept für die Liebe: Roman (German Edition)
Psychopathen angeheuert worden war, um dessen Familie ausfindig zu machen. »In Wahrheit hilft eher mein Großvater mir. Als ich beschlossen habe, dass ich nicht länger als Detektivin arbeiten will, habe ich meinen Job gekündigt, und er hat mich bei sich aufgenommen, bis ich mich entschieden habe, was ich als Nächstes tun will.«
»Und ich bin froh, sie bei mir zu haben«, meinte ihr Großvater lächelnd, obwohl sie nicht sicher war, ob er es auch wirklich so meinte.
Sie hatte nach wie vor keine Ahnung, was sie tun wollte. Zwei Monate waren seit ihrer Ankunft in Gospel vergangen, und sie war noch genauso ratlos wie damals. Sie schnitt ein Stück Fleisch ab und schob es in den Mund, während sich die anderen weiter unterhielten. In letzter Zeit hatte sie immer
häufiger das Gefühl, als befände sich das, wonach sie suchte, direkt vor ihren Augen, nur dass sie es nicht sehen konnte. Aber vielleicht erkannte sie den Wald vor lauter Bäumen wieder, wenn sie sich nicht länger selbst im Weg stand.
»Klingt, als hättest du noch ein bisschen Gelegenheit gehabt, Ski zu fahren, bevor das Resort dichtgemacht hat, Rob. Das ist schön.« Die Stimme ihres Großvaters riss Kate aus ihren Gedanken. Sie sah Stanley an, dessen Blick auf Rob ruhte. Wie war die Unterhaltung vom M & S Market aufs Skifahren in Sun Valley gekommen? Ausgerechnet jenen Ort, an den Kate am ungernsten erinnert wurde.
»Ja. Die Reise im Februar war toll. Jede Menge Pulverschnee. Perfektes Wetter. Hübsche Skihasen.«
Unter dem Tisch berührte er Kates Bein mit seinem Knie. Sie sah ihn aus den Augenwinkeln an, doch er hielt den Blick fest auf ihren Großvater geheftet. »Eine davon hatte ein sehr interessantes Tattoo.«
»Robert!« Grace beugte sich vor und musterte ihren Sohn eindringlich. »Du weißt doch, dass du dich von solchen Geschichten fernhalten sollst. Sie bringen nichts als Ärger.«
Er lachte. »In mehr als nur einer Hinsicht«, stimmte er zu und versenkte seine Gabel in seiner gebackenen Kartoffel.
Grace warf ihrem Sohn einen letzten durchdringenden Blick zu, ehe sie sich Kate zuwandte. »Laufen Sie auch Ski, Kate?«
»Nein. Ich habe es nie gelernt.«
»Wenn Sie nächsten Winter noch hier sind, kann Rob es Ihnen ja beibringen.«
Sie konnte sich noch nicht einmal vorstellen, nächsten Herbst noch in Gospel zu sein, geschweige denn im Winter. »Oh, ich glaube nicht …«
»Das würde ich sehr gern tun«, unterbrach Rob und drückte seinen Oberschenkel erneut an ihr Bein.
Die Wärme seiner Berührung drang durch den Stoff ihres Jeansrocks und brachte die Außenseite ihres Schenkels zum Glühen. Sie wandte den Kopf und sah ihn an, als er sich eine Olive in den Mund schob. »Nein, lieber nicht. Ich würde mir wahrscheinlich das Genick brechen.«
Er betrachtete ihre Lippen und schluckte. »Ich würde sehr gut auf Sie aufpassen, Kate. Wir würden mit etwas ganz Einfachem anfangen. Völlig ungefährlich.« Ein boshaftes Glitzern erschien in seinen Augen, als er den Blick hob. »Erst ganz langsam anfangen und dann zu den härteren Teilen übergehen.«
Kate wartete darauf, dass seine Mutter erneut »Rob« sagte und ihn wegen seiner unübersehbaren sexuellen Anspielungen ermahnte, doch sie tat es nicht. »Langsam anzufangen ist so wichtig«, erklärte sie stattdessen, ehe sie ihm auch noch den letzten Trumpf in die Hände spielte. »Das und eine ordentliche Ausrüstung.«
»Ohne ordentliche Ausrüstung macht es nur halb so viel Spaß«, bemerkte Rob und griff nach seinem Weinglas, ohne sie aus den Augen zu lassen. »Vielleicht zeige ich Ihnen ja meine irgendwann einmal.«
»Eine gute Ausrüstung ist immer gut, egal was man im Leben macht«, stimmte auch ihr Großvater zu, der ebenso ahnungslos war wie Grace. »Ich lege mir grundsätzlich die besten Sägen und Messer zu, die man für Geld kriegen kann. Und man muss dafür sorgen, dass die Ausrüstung auch immer gut in Schuss ist und perfekt funktioniert.«
Eine Seite von Robs Mundwinkel hob sich. »Amen.«
Kate schlug die Beine übereinander, um seiner Berührung zu entkommen. »Wussten Sie übrigens, dass die Amerikaner über zwölf Milliarden Kilo rotes und Geflügelfleisch pro Jahr verbrauchen?« , fragte sie, um das Thema zu wechseln.
»Na, ist das nicht interessant?«, meinte Grace.
Rob hob sein Glas an die Lippen. »Faszinierend.«
»Ich habe es nicht gewusst, ich weiß nur, dass dies das beste Abendessen war, das ich seit langem serviert bekommen habe«, erklärte
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