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Ein Rezept für die Liebe: Roman (German Edition)

Ein Rezept für die Liebe: Roman (German Edition)

Titel: Ein Rezept für die Liebe: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Gibson
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den kleinen Hof hinter Sutter Sports. Es war Viertel nach elf, und er hatte die fünf Stunden seit Ladenschluss damit zugebracht, ein Spezialpaket für eine Pfadfindergruppe zusammenzustellen, die für die erste Juniwoche einen Campingausflug plante und sich die erforderliche Ausrüstung bei ihm lieh. Am nächsten Morgen wollte er nach Seattle fliegen und hatte diese Arbeit vor seiner Abreise erledigt haben wollen, um sich ungestört seiner Tochter widmen zu können.
    Inzwischen war ihm immer noch nicht klar, was er Louisa im Hinblick auf eine Versöhnung sagen sollte. Er hatte den Gedanken in den hinteren Teil seines Gedächtnisses geschoben und sich stattdessen auf seine Arbeit konzentriert. Nun war die Arbeit zwar erledigt, trotzdem wollte er nicht darüber nachdenken. Vielleicht war es am besten, abzuwarten und zu sehen, was er empfand, wenn er in Seattle war.
    Er schloss den Laden hinter sich ab und sprang in seinen Hummer. Sein Geschäft war gerade seit einer Woche nach dem Winter wieder geöffnet, und schon hatte er alle Hände voll mit dem Verleih von Ausrüstungsgegenständen zu tun, der neben dem Verkauf das zweite Standbein des Ladens darstellte.
    Als er um das Gebäude herumfuhr, bemerkte er, dass im hinteren Teil des M & S Market noch Licht brannte. Es war ein helleres Licht als das, welches Stanley üblicherweise in der Obstecke brennen ließ. Rob fuhr um den Laden herum und schaltete den Motor ab. Dann stieg er aus dem Hummer und klopfte dreimal gegen die massive Holztür.
    Er wippte auf den Fersen und fragte sich, was er eigentlich hier tat. Es war spät, und er hatte noch eine Million Dinge zu erledigen, bevor er sich am nächsten Morgen auf den Weg machte.
    Es dauerte einige Momente, ehe er Kates Stimme hinter der geschlossenen Tür hörte. »Wer ist da?«
    »Rob. Was machst du so spät noch im Laden?«
    Das Geräusch des schweren Riegels war zu hören, und sie streckte den Kopf zur Tür heraus. Das Licht aus dem Inneren des Raums erhellte sie von hinten, drang durch ihr wunderschönes rotes Haar und verlieh ihm einen sanften Schimmer. Mit einem Mal wusste er, warum er hergekommen war. »Ich arbeite«, antwortete sie. »Und was tust du noch so spät hier?«
    Wie sehr er sich auch darum bemühte, er schien sich einfach nicht von ihr fernhalten zu können. Es war, als würde er von ihr angezogen wie ein Schiff vom hellen Schein eines Leuchtturms. »Ich bin gerade mit der Arbeit fertiggeworden«, antwortete er, während dem Raum hinter ihr der Duft nach warmem Kuchen entströmte. Er wusste nicht, was ihn hungriger machte – Kates Anblick oder der köstliche Kuchenduft. »Backst du gerade?«
    »Ja.« Sie öffnete die Tür ein wenig weiter, so dass er ihr weißes T-Shirt sehen konnte, auf dem zwei rote Würfel und die Aufschrift »Glück im Spiel?« in schwarzen Buchstaben prangten. Sie trug eng anliegende Jeans mit einem braunen Gürtel. »Ich backe sieben Dutzend Minikuchen für morgen.«
    Zweifellos war Kate die bessere Wahl als der Kuchen. Sie bat
ihn zwar nicht herein, erhob jedoch auch keine Einwände, als er an ihr vorbei ins Hinterzimmer des Ladens trat. Er ging an der Tranchiermaschine und dem Fleischwolf vorbei in die Ecke des Raums, in dem sich die kleine Backstube befand. Auf der Arbeitsfläche aus rostfreiem Stahl unmittelbar neben dem Industriedoppelbackofen standen mehrere Dutzend weiß glasierte Minikuchen auf einem Tablett zum Auskühlen. Er würde nicht lange bleiben, sagte er sich.
    Statt des gewohnten Tom Jones drang eine Frauenstimme aus den Lautsprechern, die sang, sie werde irgendjemanden nicht vermissen, wenn sie nach Jackson käme. Rob kannte den Song nicht, doch Soft-Pop gehörte auch nicht gerade zu seinen Spezialgebieten. Besonders nicht diese Herzschmerz-Songs, bei denen es meistens ohnehin nur um drei Dinge ging: Liebe, gebrochene Herzen und Männer, die sich wie Arschlöcher benahmen.
    »Wie ich höre, ziehst du mit deinem Hummer am Samstag den Festwagen der Grundschule bei der Osterparade«, meinte sie, machte die Tür hinter sich zu und schloss ab. »Wie bist du denn zu dieser Aufgabe gekommen?«
    Rob wandte sich um und sah zu, wie sie auf ihn zukam. Er bemühte sich, nicht auf die Würfel auf ihren Brüsten zu starren, sondern hielt den Blick eisern auf die relative Sicherheit ihres Haars gerichtet. Es hing offen um ihre Schultern und schimmerte tiefrot und golden unter den langen Neonröhren der Deckenbeleuchtung. Erst gestern hatten seine Finger dieses Haar berührt,

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