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Ein Rezept für die Liebe: Roman (German Edition)

Ein Rezept für die Liebe: Roman (German Edition)

Titel: Ein Rezept für die Liebe: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Gibson
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leid.«
    »Ich schätze, es ist mir lieber, dass du mir die Wahrheit gesagt hast.« Sie wischte sich mit den Fingerspitzen die Tränen ab, und ihre Schultern bebten. Rob wusste nicht, ob er sie in die Arme nehmen oder sie in Ruhe lassen sollte. Er hatte noch nie gewusst, was er tun sollte, wenn eine Frau in Tränen ausbrach. Schuldgefühle nagten an ihm, und er umfasste die Griffe des Sportwagens noch ein wenig fester.
    »Könntest du mir ein Papiertaschentuch geben?«, bat sie zwischen zwei Schluchzern.
    »Wo sind sie?«
    Sie deutete Richtung Kinderwagen. »In der Babytasche.«
    Rob ging in die Hocke und kramte in der riesigen pinkfarbenen Tasche in dem Korb unter dem Sportwagen, bis er eine Schachtel Kleenex fand und Louisa einige davon reichte.
    »Danke.« Sie wischte sich die Augen ab und putzte sich die Nase, hielt jedoch den Kopf gesenkt, um ihn nicht ansehen zu müssen. »Bist du in jemand anderen verliebt?«
    Rob dachte an Kate. An ihr weiches, rotes Haar und ihr Lachen. An die Gefühle, die ihre Gegenwart in ihm auslöste. An das Bedürfnis, sie an sich zu ziehen und sie in den Armen zu halten. »Nein, ich bin in niemand anderen verliebt.« Und das entsprach der Wahrheit. Er war nicht in Kate verliebt, auch wenn er nicht leugnen konnte, dass er viele Dinge an ihr mochte.
    Irgendwie gelang es ihnen, den Rest des Zoobesuchs mit einer erträglichen Zahl an weiteren Tränenausbrüchen hinter sich zu bringen – einen im Haus mit dem tropischen Regenwald und einen weiteren bei den Kängurus. Louisa erwähnte das Wort »Versöhnung« erst wieder, als er Amelia bei ihr ablieferte, ehe er sich auf den Weg zum Flughafen machte, um zurück nach Idaho zu fliegen.
    »Da keiner von uns in jemand anderen verliebt ist«, sagte sie, »können wir vielleicht Freunde sein. Das wäre ein guter Anfang, und später können wir immer noch sehen, wohin es führt.« Sie streckte die Hand aus. »Freunde?«
    Als er Louisas Hand ergriff, fing Amelia zu weinen an und klammerte sich an seinen Hals. »Nicht gehen, Daddy«, wimmerte sie.
    »Wir können gern Freunde sein, Lou. Das wäre toll«, sagte er über Amelias Schluchzer hinweg. Er erwähnte lieber nicht, dass er nicht unbedingt herausfinden wollte, wohin sie diese Freundschaft führen würde. Für den Augenblick reichte es aus, dass ein weibliches Wesen weinte, und er war sich nicht sicher, ob er schon wieder mit einer Szene wie im Zoo klarkommen könnte. Er küsste seine Tochter auf die Wange und löste ihre Arme von seinem Hals. Dann übergab er Amelia Louisa, worauf
das kleine Mädchen einen markerschütternden Schrei ausstieß, als hätte man ihm den Arm abgetrennt oder etwas dieser Größenordnung angetan.
    »Geh jetzt, Rob«, bat Louisa über Amelias Gebrüll hinweg. »Sie ist nur müde. Sie beruhigt sich schon wieder.«
    Sein Herz hämmerte schmerzhaft in seiner Brust, als er das Apartment verließ und Amelias jämmerliches Schluchzen noch auf dem Korridor hörte, bis er beinahe den Aufzug erreichte.
    »Großer Gott«, murmelte er und schluckte. Er war Rob Sutter. Mehr als zehn Jahre lang war er einer der gefürchtetsten Spieler der Nationalen Hockeyliga gewesen. Er war angeschossen worden und hatte es überlebt. Er holte tief Luft und drückte auf den Aufzugsknopf. Wenn er sich nicht zusammenriss, würde er gleich wie ein kleines Mädchen in Tränen ausbrechen.
     
    Eine knappe Stunde nachdem Rob aus Seattle zurückgekehrt war, schob er den Festwagen der Grundschule hinter seinen Hummer und stieg ein, um sich auf den Weg zur Osterparade zu machen. Als er am M & S Market vorbeikam, hielt er Ausschau nach Kate und sah sie mit irgendeinem Burschen von der Rocking T Ranch herumstehen. Der Kerl hieß Buddy irgendwas. Ihre Blicke begegneten einander durch das Seitenfenster des Hummer. Sie kniff die Augen zusammen und warf ihm einen ihrer typischen durchdringenden Blicke zu, ehe sie sich abwandte. Kein Lächeln. Kein Winken. Damit hatte er seine Antwort. Sie war stocksauer.
    Nach der Parade ging er zu Sutter Sports und versuchte, sich auf seine Arbeit zu konzentrieren. Während seiner Abwesenheit waren bestimmt tausend E-Mails eingegangen, die er lesen oder löschen musste. Von diesen tausend bezogen sich etwa dreißig auf das Geschäft und erforderten eine Antwort. Außerdem
waren vierzig Kartons mit Waren angekommen, die er in den Bestand aufnehmen musste. Um acht Uhr abends hatte er die Hälfte der dringendsten Arbeiten erledigt.
    Er war völlig erschöpft, aber es gab noch

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