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Ein Ring von Tiffany - Roman

Ein Ring von Tiffany - Roman

Titel: Ein Ring von Tiffany - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lauren Weisberger Regina Rawlinson Martina Tichy
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Zicke, die dir das Leben zur Hölle macht. Es gibt weitaus schlimmere Schwägerinnen als die von der Gutmenschsorte.«
    »Wie wahr. Aber über irgendwas muss ich mich aufregen können.« Sie kaute. »Und was hast du heute Abend noch vor? Ach so, jetzt fällt’s mir wieder ein. Du bist ja in Florida, oder?«
    »Stimmt. Es ist hier so heiß wie in Afrika.«
    »Wie geht es Izzie? Ich hab sie schon eine Ewigkeit nicht mehr gesehen.«
    »Izzie ist...« Emmy überlegte, wie sie es Leigh am besten beibringen sollte. Sie wusste, dass sie begeisterter hätte klingen müssen - und sie war ja schließlich auch begeistert -, aber die späte Stunde, das warme Wasser und der noch unverarbeitete Schock setzten ihr zu, und sie fühlte sich total schachmatt. Sie freute sich wirklich für Izzie und war entzückt, dass sie Tante wurde, aber eigentlich war ihr zumute, als ob sie jede Minute das große Heulen kriegen würde.
    »Emmy, geht es Izzie nicht gut? Stimmt bei euch da unten irgendwas nicht?«

    Leighs besorgter, mitfühlender Ton brachte das Fass zum Überlaufen, und schon strömten ihr die Tränen über das Gesicht.
    »Emmy, nun sag was. Red schon. Was hast du?«
    »Ach, Leigh. Ich bin echt furchtbar«, schluchzte sie. »Widerwärtig, grauenhaft, abscheulich. Meine einzige Schwester und allerbeste Freundin kriegt ein Kind, und ich kann mich noch nicht mal für sie freuen.«
    »Izzie ist schwanger ?«, fragte Leigh.
    Emmy nickte, aber dann fiel ihr wieder ein, dass sie ja telefonierte. »Ja genau, schwanger. Das Kind kommt im Februar. Nächsten Monat erfahren sie, was es wird.«
    »Ach, Emmy«, sagte Leigh. »Ich weiß nicht, was ich sagen soll. ›Herzlichen Glückwunsch‹ und ›Das tut mir ja so leid für dich‹ gleichzeitig. Ich kann mir gut vorstellen, wie du dich fühlst.«
    »Natürlich wusste ich, dass sie irgendwann Kinder haben wollten. Ich war bloß jetzt noch nicht darauf gefasst. Leigh, sie ist meine kleine Schwester!«
    »Ich weiß, ich weiß«, tröstete sie Leigh. »Denk jetzt bitte bloß nicht, dass an deinen Gefühlen etwas falsch ist. Natürlich freust du dich für sie, aber es ist doch auch verständlich, dass du das Ganze mit einem lachenden und einem weinenden Auge siehst. Das würde jedem so gehen, vor allem nach so was wie der Sache mit Duncan.«
    Das war genau der Zuspruch, den Emmy jetzt brauchte. Und genau deshalb hatte sie Leigh angerufen und nicht Adriana oder - noch schlimmer - ihre Mutter.
    »Ich komme hier an und quatsche Izzie geschlagene drei Stunden lang die Ohren voll mit meinen missglückten Liebesabenteuern, und dass ich mich nicht überwinden kann, mit fremden Männern zu schlafen. Und Izzie? Gründet im perfekten Alter mit dem perfekten Mann die perfekte Familie. Ich glaube, mit mir stimmt was nicht.« Sie klang dabei so tieftraurig, dass sie sich selbst erneut zu Tränen rührte. Es tat ihr gut, sich
ein bisschen in Selbstmitleid zu suhlen - und suhlen zu dürfen. Auch wenn sie Izzie mit heller Begeisterung und munterem Zuspruch begegnete, bedeutete es noch lange nicht, dass sie Leigh etwas vorspielen musste.
    »Wieso sollte mit dir etwas nicht stimmen? Du bist voll in Ordnung. Du und Izzie, ihr seid zurzeit einfach in unterschiedlichen Lebensphasen. Es ist alles eine Sache des Timings, es hat nichts mit euch als Menschen zu tun. Dass du eine großartige Tante abgeben wirst, steht für mich sowieso fest. Und einen wunderbaren Mann findest du auch noch. Den perfekten Mann, okay?«
    »Okay.« Emmy seufzte. Sie zog die Füße aus dem Whirlpool, krempelte ihre Hosenbeine noch ein Stück weiter hoch und ließ die Füße wieder ins Wasser baumeln. »Lenkst du mich ein bisschen ab? Erzähl mal, was es bei euch so Neues gibt.«
    Nun war Leigh mit Seufzen an der Reihe. »Hier tut sich nicht viel. Nein, warte. Das ist gelogen. Rate mal, wen ich gestern Abend kennengelernt habe?«
    »Gibst du mir einen Tipp?«
    »Adrianas Zukünftigen.«
    »Tobias Baron? Ich glaub’s nicht! Du musst mir alles erzählen. Ich wusste ja noch nicht mal, dass er sich bei ihr gemeldet hat.«
    »Hast recht. Bei diesem Typen stellt sie sich ein bisschen komisch an. Sehr verschwiegen. Fast so, als ob sie es nicht verschreien will. Ich glaube, er war ein paar Wochen in L. A. und ist jetzt erst wieder nach New York zurückgekommen. Am Mittwoch sind sie zum ersten Mal ausgegangen, und dann gestern Abend mit Russell und mir. Und jetzt pass auf, jetzt kommt’s: Sie war noch nicht mit ihm im Bett.«
    Emmy schnappte nach Luft.

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